IOC-Kommissions-Chef Schmid: Russland wollte Ermittlungen abhören

SID
Russland soll versucht haben, die Sitzungen des IOC abzuhören
© getty

Russland soll versucht haben, Untersuchungen des Internationalen Olympischen Komitees im Rahmen des Doping-Skandals abzuhören. Davon berichtete Samuel Schmid, Leiter der Kommission des IOC, nach dessen Einschätzung Russland am vergangenen Dienstag von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ausgeschlossen worden war.

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"Wir leben nicht im Paradies. Während einer WADA-Konferenz befand sich eine Delegation eines russischen Nachrichtendienstes im selben Hotel. Das machte uns klar: Wir sind ein konkretes Angriffsziel", sagte Schmid der Aargauer Zeitung und sprach von Hacker-Angriffen.

"Doch wir hatten Sicherheitsmaßnahmen getroffen, bevor wir unsere Arbeit aufnahmen", berichtete der frühere Schweizer Bundesrat. Demnach hätten die Sekretärinnen nur auf Computern gearbeitet, die nicht an einem öffentlichen Netz angeschlossen waren. Die Rollläden der Büros wurden verschlossen, Sitzungszimmer und Vorgärten überwacht. "Wir wollten uns nicht naiv erwischen lassen", berichtete Schmid.

Schmid hatte mit seiner Kommission im Dopingskandal um Russland Ermittlungen vorgenommen und dem IOC zu Sanktionen geraten. Das IOC schloss daraufhin Russland von den Winterspielen in Südkorea aus, erlaubte aber sauberen Athleten unter gewissen Bedingungen einen Start unter neutraler Flagge.

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