Mit ihrem ersten Partner Alexej Ulanow, der später von Alexander Saitsew abgelöst wurde, läutete das zierliche Energiebündel bei den europäischen Titelkämpfen 1969 in Garmisch-Partenkirchen eine neue Zeitrechnung auf dem Eis ein.
Das schwülstige Eisballett ihrer Vorgänger und Landsleute Ludmilla Belousowa und Oleg Protopopow wurde abgelöst durch eine neue Sportlichkeit, die das Paarlaufen der siebziger Jahre prägte.
"Daran erinnere ich mich ganz besonders gern", sagte Rodnina in einem Interview der Fachzeitschrift "Pirouette".
Kür ohne Musik
Tempo und Höchstschwierigkeiten waren ihre Markenzeichen, doch auch wegen eines Kuriosums ging sie in die Historie der Kufenkünstler ein.
Bei den Weltmeisterschaften 1973 in Bratislava liefen Rodnina/Saitsew die zweite Hälfte ihrer Kür bedingt durch einen technischen Defekt ohne Musikbegleitung.
Dennoch blieb die Synchronität, der Gleichklang der Bewegungen, so harmonisch erhalten, dass es zu einem souveränen Titelgewinn reichte.
Die unvergleichliche Karriere der Irina Rodnina, Tochter eines Majors der Roten Armee, endete 1980 bei den Olympischen Spielen von Lake Placid - standesgemäß mit einer Goldmedaille.