Boy steigt in Cottbus vom Pferd

SID
Philipp Boy ist an einer Medaille vorbeigeturnt
© Getty

Erst ein Lächeln, dann ein Schulterzucken: Lokalmatador Philipp Boy ist am ersten Finaltag des Turniers der Meister in Cottbus noch an einer Medaille vorbeigeturnt.

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Erst ein Lächeln, dann ein Schulterzucken: Lokalmatador Philipp Boy ist am ersten Finaltag des Turniers der Meister in Cottbus noch an einer Medaille vorbeigeturnt. In der Schlussphase seiner Seitpferd-Übung verließen den Vize-Weltmeister die Kräfte, der 23-Jährige musste das Gerät unter dem Aufstöhnen der knapp 2000 Zuschauer vorzeitig verlassen.

Weit besser machte es Oksana Chusovitina. Die 35-Jährige zelebrierte in Cottbus ihren x-ten Turnfrühling und gewann mit 14,312 Punkten die Konkurrenz am Sprung - zum siebten Mal binnen der vergangenen zehn Jahre. "Ich weiß auch nicht, warum ich immer noch vorn dabei bin", sagte die Wahl-Kölnerin augenzwinkernd, mindestens bis London 2012 will die Olympia-Zweite von Peking noch weitermachen.

Boy nur auf Rang sieben

Mit 13,450 Zählern reichte es für Boy hingegen nur zum siebten Rang, doch knapp vier Wochen vor den Europameisterschaften in Berlin konnte er mit diesem Resultat gut leben. "Nach Absprache mit dem Bundestrainer bin ich volles Risiko gegangen, um für die EM einen echten Härtetest zu haben", sagte der Sportsoldat, der am Sonntag (16.30 Uhr) im Reck-Finale eine zweite Chance auf einen Sieg in der fast ausverkauften Lausitz-Arena hat.

Was auch für Elisabeth Seitz gilt. Die deutsche Mehrkampf-Meisterin schnupperte am Stufenbarren lange an ihrem ersten Cottbus-Sieg, ehe die Mannheimerin doch noch die Chinesin Yao Jinnan knapp an sich vorbeiziehen lassen musste. Rang drei ging beim ersten Wettkampf nach ihrem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr an die Tübingerin Kim Bui.

Sieger am Seitpferd wurde Ex-Weltmeister Zhang Hongtao aus China, die Cottbus-Debütantin Nadine Jarosch (Detmold) überraschte am Sprung mit einem dritten Platz. Thomas Taranu aus Straubenhardt kam an den Ringen auf Rang sechs. In der einzigen Entscheidung ohne deutsche Beteiligung setzte sich am Boden Vize-Europameister Eleftherios Kosmidis aus Griechenland durch.

Japaner gingen trotzdem an den Start

Ungeachtet der Erdbebentragödie in ihrer Heimat gingen die japanischen Kunstturner in der Lausitz an den Start. Niemand von ihnen war direkt familiär betroffen, deshalb wurde von dem Angebot, vorzeitig nach Hause zurückzukehren, kein Gebrauch gebracht.

Natsumi Sasada bestritt am Samstag das Finale am Stufenbarren und kam auf den achten Platz, ihr Landsmann Ryotaka Deguchi trat zum Endkampf am Seitpferd an und belegte Rang sechs. Vor dem Wettkampf wurde eine Gedenkminute für die Opfer der Naturkatastrophe eingelegt.

Dass die diesjährigen Weltmeisterschaften im Oktober in Tokio stattfinden, war unter den Aktiven kein Gesprächsthema. "Daran verschwende ich im Moment keinen Gedanken. Im Vordergrund steht mein Mitgefühl mit den Menschen in Japan", sagte Andreas Hirsch, Cheftrainer des Deutschen Turner-Bundes.

Das Turnier der Meister wird am Sonntag (14.00 Uhr) mit den restlichen fünf Gerätefinals abgeschlossen.

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