Hamburg: Wer ergattert die letzten WM-Tickets?

SID
Ole Bischof gewann 2008 in Peking Olympisches Gold
© Getty

Beim Europacup in Hamburg wollen einige Wackelkandidaten noch ihr Ticket für die WM in Tokio lösen. Olympiasieger Ole Bischof pausiert verletzungsbedingt.

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Der Olympiasieger fehlt bei der WM-Generalprobe der deutschen Judo-Elite am Wochenende im Hamburg.

Während Ole Bischof sein Ticket für die Titelkämpfe in Tokio (9. bis 13. September) bereits in der Tasche hat und nach seiner langwierigen Schulterverletzung auf einen Start in der Hansestadt verzichtet, haben die Wackelkandidaten beim Europacup die letzte Chance, sich für einen Startplatz zu empfehlen.

"Bis auf Ole, der im Training bleibt, sind alle WM-Kandidaten in Hamburg dabei. Es ist die ideale Gelegenheit, ein letztes Mal im Wettkampf Form und Konzepte zu überprüfen", sagt Manfred Birod, Sportdirektor des Deutschen Judo-Bundes (DJB): "Resultate stehen zwar nicht absolut im Vordergrund, trotzdem wollen wir uns bei einem solchen Heimspiel noch einmal stark präsentieren."

Die endgültige Nominierung für Japan soll laut Birod "unmittelbar nach dem Europacup erfolgen", doch im Grunde steht das Team. "Bei den Frauen schicken wir nach aktuellem Stand sieben Starterinnen in zwölf Gewichtsklassen, bei den Männern fünf in sieben Gewichtsklassen zur WM. In Hamburg kann aber eventuell noch der ein oder andere hinzustoßen."

Vorsichtige Prognose

In Sachen WM-Prognose hält sich Birod noch bedeckt: "Da erstmals jede Nation zwei Starter pro Gewichtsklasse an den Start schicken darf, ist eine Prognose schwer. Aber gerade bei den Frauen haben wir einige große Hoffnungen."

Ob die berechtigt sind, sollen Medaillenkandidatinnen wie Claudia Malzahn (Halle/63kg) oder Heide Wollert (Leipzig/78kg) in Hamburg zumindest andeuten.

Deutschlands Vorzeige-Judoka Bischof, der sich lange mit einer bereits im Mai erlittenen Schulterverletzung herumgeplagt hatte, will derweil im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt kein Risiko eingehen und verzichtet daher auf den eigentlich eingeplanten Start in Hamburg: "Meine Schulter ist auskuriert, ich bin wieder voll im Training. Aber der Europacup passt nach der Zwangspause nicht ins Timing. Für die WM sehe ich aber keine Probleme, da kann ich angreifen."

Europäische Elite

Den deutschen Topleuten stellt sich ein Großteil der europäischen Elite entgegen, darunter zwei Olympiasieger: Die Rumänin Alina Dumitru, 2008 in Peking erfolgreich und im vergangenen April zum sechsten Mal Europameisterin, könnte in der Klasse bis 48kg auf die deutsche WM-Kandidatin Michaela Baschin (Backnang) treffen.

Im Halbschwergewicht der Männer und damit in der Klasse des EM-Dritten Benjamin Behrla (Witten) geht Athen-Olympiasieger Ihar Makarau aus Weißrussland an den Start.

Insgesamt haben über 500 Athleten aus 39 Nationen in Hamburg gemeldet. "Damit stoßen wir organisatorisch an unsere Grenzen", sagt Roland Ganschow, Präsident des Hamburger Judo-Verbandes.

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