China: Mit Kung Fu an die Uni

SID
Ein Kung-Fu-Diplom kann in China den Weg an die Universität ebnen
© Getty

Ein Kung-Fu-Diplom kann jungen Chinesen im Kampf um einen der begehrten Plätze an den Elite-Universitäten des Riesenlandes den Weg ebnen.

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Bei der Aufnahmeprüfung der Hochschulen in der Provinz Hunan bekamen die Anwärter in diesem Jahr gegen Vorlage eines solchen Diploms 20 Punkte gutgeschrieben.

Die Regelung bevorteilt Kinder aus reichen Familien, denn der für das Diplom nötige Kung-Fu-Lehrgang kostet 20.000 Yuan (umgerechnet rund 3000 Euro) - die Hälfte eines durchschnittlichen Jahreseinkommens in China.

Knallharte Aufnahmeprüfung

An den berüchtigten Aufnahmeprüfungen, bei denen die sportliche Leistung eine große Rolle spielt, beteiligen sich jährlich etwa zehn Millionen Schulabgänger, zur Verfügung stehen knapp drei Millionen Studienplätze.

In der Küstenstadt Xiamen wurden in diesem Jahr 30 junge Leute ausgeschlossen, weil sie bei dem zur Prüfung zählenden Marathon geschummelt hatten.

Einige fuhren Teile der Strecke mit einem Bus, andere heuerten "Fremdläufer" an, um dann erst kurz vor dem Ziel wieder ihren Platz einzunehmen.

Suizid wegen hohem Leistungsdruck

Im Nordwesten Chinas wurden sechs Personen verhaftet, die kabellose Mini-Kopfhörer verkauft hatten, mit deren Hilfe während des Aufnahme-Examens die richtigen Antworten übermittelt werden.

Sechs Prüflinge brachen unter dem Erfolgsdruck zusammen und nahmen sich das Leben.

Ein Platz an einer Universität ist in China die Voraussetzung für den Einstieg in die intellektuelle Elite des Landes. Ohne einen Studienplatz haben die Schulabgänger meistens eine Zukunft als schlecht bezahlte Arbeiter vor sich.

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