Showdown in the Sand

Von Bärbel Mees
David Hayes Kampfbilanz lautet: 24-1-0. 22 Siege errang er vorzeitig durch K.o.
© Getty

David Haye plant eine "Rumble in the Jungle"-Adaption im Mittleren Osten, Arthur Abraham behandelt seine Wunden mit Zahnpasta, die Killerqueen kauft sich ein Lebkuchenherz und Ulli Wegner liegt mit einer Vergiftung danieder - es hat sich wieder einiges in der Boxwelt getan, deshalb: Ring frei für die Boxer-Shorts.

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Kampf im Mittleren Osten

David Haye ist kein Kind falscher Bescheidenheit. Warum auch? Wie gewohnt also posaunte er schon vor dem Kampf gegen John Ruiz herum, er werde ihn in Streifen hacken. "Der wird in eine laufende Kreissäge rennen", verkündete er.

Ganz so schlimm war es dann doch nicht, denn der Ami hielt lange tapfer dagegen. Während Ruiz nun seine Wunden leckt, träumt Haye aber bereits von Größerem.

Seine neueste Idee ist nämlich ein Fight in der Wüste, ein "Showdown in the Sand" also. "Es gab noch keine großen Titelkämpfe im Mittleren Osten. Ein Schwergewichts-WM-Fight ist das Größte, das man kriegen kann", sagte Haye und fügte an: "Schaut, was 'Rumble in the Jungle' in Zaire bewirkt hat. Bis dahin kannte das Land keiner. Aber nach dem Kampf von Ali gegen George Foreman erinnert sich jeder daran."

Wembley wird die Hölle

Und was Hayes Zukunft angeht: Da wäre ja noch der Kampf gegen die Klitschkos, der von allen gefordert wird. Im Grunde hat auch der Hayemaker nichts dagegen. "Ich möchte zeigen, dass ich nicht nur eine britische Massenware bin. Um das zu beweisen, muss ich gegen die Besten und überall kämpfen", sagt Haye.

Und er tönt weiter: "Ich glaube, ich bin derzeit der Beste. Einige Leute da draußen glauben mir das nicht und möchten mich gegen einen der Klitschkos kämpfen sehen. Wenn es die Gelegenheit gibt, werde ich sie mit beiden Händen ergreifen und allen zeigen, dass sie falsch lagen."

Aber wie wir wissen, kommt kurz vor dem Kampf gerne mal was dazwischen. Ein Rücken, der plötzlich zwickt, oder seltsame Forderungen der Klitschkos. "Ich sollte einen ganzen Sack voll Optionen akzeptieren, falls ich gewinne. Ein Rematch, dann Wladimir, dann gegen alle Onkel und Tanten der Ukrainer. Am Ende hätte ich sogar noch Klitschkos Kühe gemolken", beschwert sich der Brite.

Dieses Jahr aber soll der Kampf nun endlich Realität werden. "Ich köpfe, pardon, knöpfe mir nun die Klitschko-Schwestern vor. Vor 90.000 Fans in Wembley, das wird ein Mega-Fight, auf den die Boxwelt wartet. Und ich bin kein Sklave mehr, der unter Klitschko-Verträgen leiden muss, wie jetzt der arme Polen-Junge Sosnowski. Witali wird den Kerl wohl umbringen, kann ja schon mal Stadion-Luft schnuppern. Wembley aber ist nicht Schalke, Wembley wird die Hölle für ihn", so Haye. Wir sind gespannt.

Schwimmbad und Feuerwehr

Abwechslung im Training - das soll der Schlüssel zum Erfolg sein. Aus diesem Grund packten Dimitri Sartison, Ruslan Tschagajew, Eddy Gutknecht, Alexander Aleksejew und Igor Michalkon ihre Badesachen ein und machten sich auf den Weg zu Bundes-Schwimm-Trainer Dirk Lange. Der ließ sie unzählige Bahnen ziehen und war nach dem harten Schwimmtraining voll des Lobes für die fleißigen Boxer.

"Die Gruppe hat gut mitgezogen. Am fleißigsten war Ruslan Tschagajew. Er hat sogar noch ein paar extra Bahnen gedreht, als die anderen schon längst unter der Dusche standen", sagte Lange.

Ein bisschen erinnern die Ausflüge der Boxer an Aktivitäten im Kindergarten, denn nach dem Schwimmbad ging es zur Feuerwehr. Zumindest für das hochmotivierte "Trio Infernale" Kentikian, Aleksejew und Tschagajew.

Und wie Kinder so sind: An der Rutschstange führte kein Weg vorbei. "Es kostet Überwindung, aber es hat großen Spaß gemacht", erzählte Aleksejew stolz.

Lebkuchenherz für die Killerqueen

Schwimmbad, Feuerwehr - was fehlt noch? Richtig, die Kirmes! Energiebündel Susi Kentikian und Jack Culcay zog es auf den Hamburger Frühlingsdom. Dort musste der "Hau den Lucas" die wuchtigen Schläge der kleinen Killerqueen aushalten und die Geister im "House of Horror" bissen sich an der angstlosen Kentikian die Zähne aus.

"Mir macht nichts so schnell Angst", erklärte Kentikian frohgemut. Und kaufte sich anschließend noch ein Lebkuchenherz mit einem Killerqueen-Schriftzug aus Zuckerguss. Susi ist eben doch eine Süße.

Abraham schwingt das Tanzbein

Arthur Abraham hatte bis zum nächsten Kampf im Super-Six-Turnier offenbar etwas Luft und daher Zeit am "Let's dance"-Wettbewerb teilzunehmen. Gemeinsam mit Tanzpartnerin Nina Uszkureit schwang er das Tanzbein. Allerdings war sein erster Auftritt nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Nur ganz knapp schaffte er es in die nächste Runde.

Zu hölzern sei sein Salsa zum Song "Beat it" von Michael Jackson gewesen, kritisierte die Jury. Unter den Anrufern aber hatte Abraham dann die Nase vorn - gehen musste Ex-"Germany's Next Topmodel"-Juror Rolf Scheider. Doch Abraham hatte dann doch die Nase voll und stieg aus dem Turnier aus.

"Wenn ich bei so einem Wettbewerb mittanze, will ich auch gut mitmischen. Dafür hätte ich jetzt täglich drei, vier Stunden trainieren müssen. Dafür fehlte aber einfach die Energie momentan. Ich muss mich wieder ordentlich auf meine Boxkarriere konzentrieren", erklärt er.

Vielleicht lag die etwas wacklige Performance von King Arthur aber auch an seiner derzeit ungesunden Ernährungsweise: Nach dem Kampf gegen Andre Dirrell ließ er sich von seiner Mama mit Bratkartoffeln und Mangotorte verwöhnen.

Ungewöhnliche Kombination, aber ungewöhnlich sind auch seine Tipps in Sachen Wundversorgung. "Die Wunden kühle ich mit Eis oder creme sie mit Zahnpasta ein, das lindert die Entzündung", so Abraham.

Wegner ist vergiftet

Und da wir gerade bei King Arthurs Wunden sind: Auch seinem Trainer Ulli Wegner geht es gerade alles andere als gut. Ihn hat eine Lebensmittelvergiftung flachgelegt. Ausgerechnet sein Leibgericht Königsberger Klopse war schuld.

"Ich habe Königsberger Klopse gegessen, mein Lieblingsgericht. Aber offensichtlich muss da etwas verdorben gewesen sein. Ich fühle mich schwach und habe auch noch Fieber. Hoffentlich geht das bald vorüber", sagte er in der "Bild". Wir wünschen: Gute Besserung.

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