Deutsche Athleten überzeugen bei Hallen-WM

SID
Schon bei der WM 2009 in Berlin gewann Ralf Bartels die Bronzemedaille
© Getty

Mit drei Medaillen kehren die deutschen Leichtathleten von der Hallen-WM in Doha heim. "Der positive Leistungsschub hat sich fortgesetzt", so DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.

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Drei Medaillen, zahlreiche Endkampf-Teilnahmen und nur wenige Enttäuschungen: Deutschlands Leichtathleten haben bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Doha/Katar den Aufwärtstrend der Berliner WM 2009 bestätigt.

Angeführt von den erfolgreichen Stabhochspringern und Kugelstoßern weckte das 17-köpfige Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Hoffnungen für die Europameisterschaften vom 27. Juli bis 1. August in Barcelona.

Mit einem unerwarteten Dreisprung-Weltrekord von 17,90m setzte der Franzose Teddy Tamgho am Sonntag den Schlusspunkt. In seinem letzten Versuch übertraf er die 17,83m, mit denen der Kubaner Aliecer Urrutia und Schwedens Olympiasieger Christian Olsson bisher an der Spitze standen.

"Toll aufgetrumpft"

"Der positive Leistungsschub hat sich fortgesetzt", bilanzierte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen und freute sich nicht nur über die drei Medaillen: "Im Kugelstoßen und Stabhochsprung haben wir toll aufgetrumpft, aber auch viele andere Leistungen verdienen Anerkennung."

Den Schlusspunkt wollte die Magdeburger WM-Zweite Nadine Kleinert setzen, doch 19,34m reichten angesichts der vielen 20-m-Stöße der Konkurrenz nur zu Rang fünf.

Im letzten Versuch unterlag die als fast ungeschlagbar geltende Olympiasiegerin und Weltmeisterin Valerie Vili (Neuseeland) noch der auf 20,85m verbesserten Weißrussin Nadeschda Ostaptschuk.

Bartels mit Bestweite zu Bronze

Zuvor hatten schon Ralf Bartels (Neubrandenburg) als Dritter mit persönlicher Bestweite von 21,44m im Kugelstoßen sowie die Stabhochspringer Malte Mohr (München/5,70m) mit Silber und Alexander Straub (Filstal/5,65m) mit Bronze überzeugt.

"Seit 2003 haben wir in dieser Disziplin erstmals wieder zwei Medaillen - ganz stark", meinte Ex-Stabhochspringer Kurschilgen.

Andere DLV-Athleten konnten sich zumindest für das Finale qualifizieren, wobei Weitspringer Christian Reif als Fünfter (7,86m) nur um 15 Zentimeter an Edelmetall vorbeisprang. Der erst 19 Jahre alte Chemnitzer Kugelstoßer David Storl bestand als Siebter mit 20,40m seine Reifeprüfung.

Tränen gab es hingegen bei Hochspringerin Meike Kröger, die in der Qualifikation mit 1,85m scheiterte. Zwei Wochen zuvor hatte sich die Berlinerin bei der Karlsruher DM hinter der diesmal verletzt fehlenden Hallen-Europameisterin Ariane Friedrich (Frankfurt/2,02m) noch auf 2,00m gesteigert.

Hohes Leistungsniveau in der Wüste

Schon vor dem WM-Finale sprachen fünf Jahres-Weltbestleistungen für das hohe Niveau in Doha. Für Saisonbestmarken sorgten dabei auch Stabhochsprung-Überflieger Steven Hooker (Australien/6,01m), der schon bei Olympia und der Freiluft-WM in Berlin gewonnen hatte, sowie der wegen seiner Doping-Vergangenheit umstrittene britische 60-m-Sieger Dwain Chambers in 6,48 Sekunden über 60m.

Einem Weltrekord am nächsten kam die Britin Jessica Ennis, die den Fünfkampf mit 4937 Punkten gewann und dabei nur 54 Zähler hinter der 18 Jahre alten Bestmarke der Russin Irina Belowa (4991) lag. Siebenkampf-Sieger Bryan Clay (6204 Punkte) wurde indes von einem jungen Landsmann im Fernduell düpiert.

Ashton Eaton steigerte bei den US-College-Meisterschaften in Fayetteville/Arkansas mit 6499 Zählern unerwartet den Weltrekord von Dan O'Brien (ebenfalls USA/6476). Er übertraf dabei Clay gleich um 295 Punkte.

Eaton glänzt mit Siebenkampf-Weltrekord