"Schaltjahreskind" Sauerland wird 70

SID
Box-Promotor Wilfried Sauerland, an seiner Seite Ehefrau Joshi
© Getty

Wilfried Sauerland hat es im Leben zum Box-Promotor, Millionär und sogar zur Legende gebracht. Geburtstag hatte das "Schaltjahreskind" bislang nur 17 Mal. Dieses Jahr wird er 70.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

70 Jahre alt, aber erst 17 Geburtstage - Wilfried Sauerland ist ein "Schaltjahreskind". Das Licht der Welt erblickte der Berliner Box-Promoter am 29. Februar 1940. Da es 2010 keinen 29. Februar gibt, hat Sauerland in diesem Jahr keinen Geburtstag im klassischen Sinn, so muss eben der 1. März für eine - allerdings nur kleine - Feier herhalten. "Eine Riesen-Feier gab es an meinem 65. Geburtstag und der 90. wird auch wieder gefeiert", sagt Wilfried Sauerland.

Zum Millionär durch Getränke-Abfüllanlagen

Der gebürtige Wuppertaler hat eben Ziele. Das war sein ganzes Leben so. In Ost- und Zentralafrika hat er sich mit Getränke-Abfüllanlagen zum Millionär hochgearbeitet, in Deutschland hat er mit der Verpflichtung von Henry Maske 1990 den Boxboom begründet, der bis heute anhält. Sauerland, der "Gentleman" aus Frankfurt/Oder und die Eventmaschinerie des TV-Senders "RTL" befreiten den professionellen Faustkampf vom Schmuddel-Image zwischen "Ritze", Luden und Reeperbahn.

Sauerland, dessen Liebe zum Boxsport durch Besuche von Kampfabenden mit seinem Vater in der Dortmunder Westfalenhalle entfacht wurde, musste in den Anfangsjahren seiner Promoterkariere noch kräftig draufzahlen. Große Geschäfte wurden auch die Kämpfe mit Rene Weller, Manfred Jassmann oder ab 1987 mit Graciano Rocchigiani nicht gemacht. Begonnen hatte es in Sambia, wo die Regierung den Kauf einer Produktionsanlage mit der Bedingung verband, dass sich Sauerland um die Profi-Karriere des Commonwealth-Games-Siegers Lottie Mwale kümmert.

Als zweiter Deutscher in der "Hall of Fame"

Hat er dann gemacht und auf Dauer Gefallen daran gefunden. Heute ist "Sauerland Event" einer der größten und seriösesten Ställe weltweit. Und sein Gründer wird im Sommer mit einer ganz besonderen Ehre ausgezeichnet: Als zweiter Deutscher nach Max Schmeling wird Wilfried Sauerland am 13. Juni in die International Boxing Hall Of Fame in Canastota/New York eingeführt. "Das bedeutet mir sehr viel, mehr kann man im Boxen nicht erreichen", sagt der Promoter, "ich bin sehr stolz darauf."

Sein Box-Unternehmen steht auch im 30. Jahr des Bestehens glänzend da. In Arthur Abraham hat er den zur Zeit besten deutschen Faustkämpfer unter Vertrag. Das attraktive Super-Six-Turnier der Super-Mittelgewichtler mit "König Arthur" und weiteren fünf Weltklasseleuten war eine Idee seines Sohnes Kalle, der immer mehr in das väterliche Unternehmen hineinwächst.

Sauerland bis 2015 bei "ARD" unter Vertrag

Während sein langjähriger Hamburger Kontrahent Klaus-Peter Kohl Probleme mit seinen Boxern hat und die Zusammenarbeit mit dem "ZDF" im Sommer wohl endet, hat Sauerland seinen Vertrag mit der "ARD" gerade bis 2015 verlängert. Zehn bis zwölf Kämpfe jährlich wird es weiterhin geben.

Der passionierte Hobbygolfer ist in fünfter Ehe mit der Israelin Jochi verheiratet. Er hat Wohnsitze auf Mallorca, der Schweiz und Kapstadt/Südafrika ("ein traumhaft schönes Land").

"Mein Wunsch ist, dass alles so bleibt, wie es ist", erklärt der Jubilar, "ich bin sehr glücklich mit meinem Leben."

Super-Six: Abraham-Kampf verschoben