Alinghi-Eigner: America's Cup mit Schritt zurück

SID
Ernesto Bertarelli gewann 2003 erstmals den bedeutendsten Segel-Titel mit Alinghi
© Getty

Durch die Streitigkeiten zwischen Alinghi und Herausforderer BMW Oracle habe der America's Cup an Ansehen verloren, so Ernesto Bertarelli, Chef des Schweizer Titelverteidigers.

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Knapp eine halbe Woche vor dem Start des 33. America's Cup vor der Küste Valencias hat Ernesto Bertarelli, Präsident des Schweizer Segel-Syndikats und Titelverteidigers Alinghi, harsche Kritik an dem bedeutendsten Segel-Wettbewerb der Welt geübt.

"Aus der Sicht des Events, der Öffentlichkeit und der Sponsoren muss ich sagen, ja, es wurde ein sehr großer Schritt zurück gemacht", sagte der Schweizer Unternehmer der spanischen Sporttageszeitung Marca im Hinblick auf die ständigen Streitereien zwischen dem amtierenden Champion und Herausforderer BMW Oracle.

"Aus der Sicht des Sports sehe ich keinen Rückschritt, denn ich glaube, dass Segeln junge Leute durch seine Geschwindigkeit in seinen Bann zieht. Am Cup nehmen die schnellsten Schiffe zwischen den Bojen der Welt teil, die Boote sind die Formel 1 im Segelsport", schwärmte der zweifache Titelträger trotz der Kritik.

Zudem kündigte Bertarelli an, selbst das Ruder bei Alinghi zu übernehmen: "Ich werde es tun. Ich denke, dass ich genügend Erfahrung habe, ein Boot zu lenken", sagte der 44-Jährige. "Es ist eine Ehre und eine Freude, das Steuer beim America's Cup in der Hand zu halten."

Oracle will nur unter Protest teilnehmen

Unterdessen hat ein New Yorker Gericht die Beschwerde von BMW über den Kat des Alinghi-Katamarans abgewiesen und wird den Konflikt über den Ursprung nicht vor dem Start des Wettbewerbs am Montag lösen. Oracle kündigte an, unter Protest teilzunehmen und warnte davor, dass Ergebnis könne im Nachhinein aufgehoben werden.

Alinghi und Herausforderer BMW Oracle liefern sich seit 2007 einen Streit um die Regularien des America's Cups. Zuletzt stand der Kat des Schweizer Teams im Fokus der US-Amerikaner.

Laut der Stiftungsurkunde des Cups muss das Boot und alle zugehörigen Teile in dem Land entworfen und hergestellt werden, in dem der entsprechende Yachtclub des Syndikats angesiedelt ist. Oracle bezweifelte jedoch, dass Alinghi, die den Societe Nautique de Geneve vertritt, die Segel in der Schweiz hat anfertigen lassen.

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