Lisicki stark - Kohli schwach

SID
Tennis, Lisicki
© Getty

Miami - Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Masters-Series-Turnier in Miami überraschend gescheitert. Der 24-jährige aus Augsburg verlor sein Auftaktspiel bei der mit 3,77 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung gegen den Italiener Simone Bolelli mit 4:6, 3:6.

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Dabei führte die deutsche Nummer eins nach einem frühen Break im ersten Satz bereits mit 4:2, verlor aber anschließend zweimal nacheinander seinen Aufschlag und musste den Durchgang nach 42 Minuten mit 4:6 abgeben.

Im zweiten Satz konnte die Nummer 27 der Weltrangliste sein drittes Service nicht halten. Bolelli lag mit 4:2 vorn, behauptete diesen Vorsprung und verwandelte nach 78 Minuten seinen ersten Matchball.

"Für ihn war es ein schwieriges Match. Er hat für seine Verhältnisse viele Fehler gemacht und das hat Bolleli ausgenutzt - solche Tage gibt es halt", meinte Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen.

Kiefer als einziger in Runde drei  

"Ich versuche, noch etwas mehr Konstanz und Spritzigkeit zu bekommen", erklärte Kohlschreiber, der zuletzt erkältet war und deshalb Trainingsrückstand hatte. Er sei beim Viertelfinale gegen Spanien vom 11. bis 13. April in Bremen dabei, dass habe ihm Kühnen bereits mitgeteilt, verriet die deutsche Nummer eins. 

"Unsere Ausgangslage ist nicht schlecht. Wir spielen daheim. Nicolas hat hier zwei gute Spiele absolviert und Tommy hat in Indian Wells sehr gut gespielt", sagte Kohlschreiber, den die Ergebnisse von Kiefer und Haas zuversichtlich stimmen.

Kiefer steht in Miami als einziger Deutscher in der dritten Runde, kann somit weiter Werbung in eigener Sache machen und sich womöglich zum echten Spanien-Spezialisten entwickeln. In seinem Auftaktmatch besiegte der Hannoveraner Guillermo Garcia-Lopez, in der dritten Runde wartet dessen Landsmann Rafael Nadal. Gegen den Weltranglisten-Zweiten spielt Kiefer erstmals in seiner Karriere.

Der 30-jährige Kiefer wehrte gegen Garcia-Lopez zwei Matchbälle ab. "Er brauchte mal so ein enges Ding, bei dem er mit dem Rücken zur Wand stand. So etwas gibt natürlich Selbstvertrauen", meinte Kohlschreiber.

Davis-Cup-Besetzung völlig offen 

Kühnen attestiert Kiefer eine "sehr gute Form. In seiner Zweitrunden-Begegnung gegen Jarkko Nieminen hat er stark gespielt und jetzt gegen Nadal wird es sehr interessant. Insgesamt ist es erfreulich, dass er auf Hartplätzen sehr gut spielt", so Kühnen, der sich als Gastgeber in Bremen ebenfalls für einen Hartplatz entschieden hat.

Kiefer selbst hat bereits Interesse signalisiert, nach mehr als zwei Jahren wieder ins Davis-Cup-Team zurückkehren zu wollen. "Das ist auf jeden Fall ein Ziel von mir. Zu Hause, in einer riesigen Halle, die Atmosphäre wird gigantisch sein - da würde ich schon gerne dabei sein. Und deshalb wäre es schön, wenn ich Patrik überzeugt habe", erklärte Kiefer.

Neben ihm und Kohlschreiber hat Kühnen auch Tommy Haas noch im Hinterkopf. Der Hamburger hatte in der Vorwoche in Indian Wells das Viertelfinale erreicht, konnte jedoch aufgrund einer Nasennebenhöhlen-Entzündung nicht gegen den Weltranglisten-Ersten Roger Federer aus der Schweiz antreten.

Lisicki noch im Rennen 

Mit derselben Diagnose musste der Hamburger auch sein Auftaktduell in Miami gegen Kiefer absagen und war anschließend kommentarlos verschwunden. Kühnen steht jedoch in Kontakt zum 29-Jährigen. Ob Haas letztlich dabei sei, will der Teamchef am 1. April sagen, wenn er in Bremen das Aufgebot bekanntgibt. 

In der Damen-Konkurrenz hat Sabine Lisicki unterdessen die dritte Runde erreicht. Die 18-Jährige aus Berlin schlug in ihrer Zweitrunden-Begegnung Marija Koryttsewa mit 6:1, 7:5.

Gegen die in der Weltrangliste um 78 Plätze besser notierte Ukrainierin hatte sie nur im zweiten Satz Probleme, gab dreimal ihr Service ab und schlug insgesamt zehn Doppelfehler. In der nächsten Runde spielt Lisicki gegen die Russin Anna Chakvetadze und hat die Gelegenheit, mit einem Sieg gegen eine Top-Ten-Spielerin für Furore zu sorgen.

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