Kiel wieder spitze - Flensburg jagt Glandorf

SID
glandorf nordhorn löwen
© Imago

Kiel - Meister THW Kiel ist wieder spitze. Der Rekord-Titelträger übernahm nach einem 36:21 (15:7)-Kantersieg gegen HBW Balingen-Weilstetten die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damit verdrängten Kieler die an diesem Wochenende tatenlos zuschauende SG Flensburg-Handewitt vorerst auf Platz zwei. Dritter ist die HSG Nordhorn, die Schlusslicht GWD Minden mit 31:21 distanzierte.

Nur drei Tage nach dem mühelosen 29:25-Sieg in der Champions-League beim rumänischen Vertreter HCM Constanta ließ das ersatzgeschwächte THW-Team von Trainer Zvonimir Serdarusic gegen Balingen-Weilstetten keine Ermüdungserscheinungen erkennen.

Die 10.250 Zuschauer in der ausverkauften Ostseehalle sahen ein gelungenes Heimdebüt von Neuzugang Ales Pajovic (5 Tore), der wegen der vielen Ausfälle kurzfristig von Spaniens Meister Ciudad Real verpflichtet worden war.

Flensburg macht Angebot an Glandorf

Flensburg-Handewitt hat derweil HSG-Erfolgsgarant Holger Glandorf im Visier. Der Torjäger hat jeden fünften Treffer der Niedersachsen erzielt und war auch beim Sieg über Schlusslicht Minden mit sieben Toren bester Werfer.

In den nächsten Tagen nun will sich der Weltmeister entscheiden, ob er seinen zum Ende der Saison auslaufenden Vertrag in Nordhorn verlängert oder aber das Angebot von Flensburg annimmt.

"Wir wollen Holger Glandorf gerne verpflichten und haben ihm ein entsprechendes Vertragsangebot gemacht. Wenn ein Mann wie Glandorf auf dem Markt zu haben ist, dann muss man sich um ihn bemühen", hatte Flensburgs Manager Fynn Holpert schon vor geraumer Zeit erklärt. "Es wird nicht am Geld liegen, es geht um die sportliche Perspektive", verriet Vater Karl Glandorf im NDR.

Nordhorn: Sieben Siege in Folge

Sieben Siege haben die Nordhorner inzwischen auf dem Konto und fahren mit breiter Brust zum ersten Duell der Saison gegen ein Champions-League-Team zum VfL Gummersbach.

Der ehemalige deutsche Rekordmeister ist in der "Königsklasse" auf dem besten Weg in die zweite Gruppenphase, hat aber in der Liga zuletzt mit 29:33 beim Champions-League-Teilnehmer HSV Hamburg verloren.

Rhein-Neckar Löwen auf dem Vormarsch

Immer besser in Schwung kommen unterdessen die als Geheimfavoriten gehandelten Rhein-Neckar Löwen. Nach schwachem Start feierten die Mannheimer mit dem 35:27 im Süd-Derby bei Frisch Auf Göppingen ihren fünften Saisonsieg und rückten auf den fünften Platz vor.

Nach dem kampfbetonten Spiel lobte Löwen-Trainer vor allem den Einsatz und die Leidenschaft seiner Spieler. "Man hat gesehen, dass sie gewinnen wollten", sagte Juri Schewzow.

Sein Göppinger Kollege Velimir Petkovic war trotz der Niederlage mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden, bemängelte lediglich die schwache Trefferquote. "Unser Spiel war besser als es das Ergebnis sagt", behauptete er.

Löst Baur Wenta bei Magdeburg ab?

Derweil scheint sich der SC Magdeburg aus seinem sportlichen Tief zu befreien. Nach dem 33:26 vor Wochenfrist in Göppingen gewann der EHF-Pokalsieger mit dem 30:24 bei der HSG Wetzlar sein zweites Auswärtsspiel hintereinander. Doch beim ehemaligen Champions-League-Sieger scheint sich neuer Konfliktstoff anzusammeln.

Angeblich soll Nationalmannschaftskapitän Markus Baur ab der kommenden Saison Nachfolger von Trainer Bogdan Wenta werden. Sportdirektor Stefan Kretzschmar hat Gespräche mit Baur, der als Spielertrainer beim Schweizer Erstligisten Pfadi Winterthur unter Vertrag ist, eingestanden.

Entscheidung in den nächsten Tagen

Magdeburgs Manager Holger Kaiser wollte dies jedoch nicht bestätigen: "Dazu sage ich nichts. Wir sprechen mit mehreren Kandidaten und sind ergebnisoffen."

Verhandlungen über Wentas Zukunft in Magdeburg würden mit dessen Manager Mariusz Czok geführt. "Wir werden in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen", sagte Kaiser.

Unerwartet auf Tuchfühlung zum SC Magdeburg bleibt die MT Melsungen, die nach dem überraschenden 36:29 über den TV Großwallstadt mit 10:8 Punkten erstmals seit fast zwei Jahren wieder eine positive Bilanz aufweist.

Punktgleich davor auf dem achten Platz rangiert der TBV Lemgo, der sich mit 33:24 gegen den Wilhelmshavener HV schadlos hielt.

Artikel und Videos zum Thema