Frankreich ist Weltmeister!

Nikola Karabatic versenkte im ersten Durchgang fünf seiner sechs Würfe
© getty

Frankreich hat den Siegeszug der Gastgeber gestoppt und sich zum fünften Mal zum Weltmeister gekrönt. Die Mannschaft von Nationaltrainer Claude Onesta gewann das Finale in der Lusail Multipurpose Hall gegen Katar mit 25:22 (14:11). Ausschlaggebend war die bärenstarke Abwehr der Franzosen.

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Nikola Karabatic war mit fünf Toren bester Werfer der Franzosen vor Daniel Narcisse und Valentin Porte (beide 4). Bei Katar war Zarko Markovic sieben Mal erfolgreich, Rafael Capote erzielte sechs Treffer.

Frankreich ist damit nach dem Olympiasieg 2012 und dem EM-Titel 2014 amtierender Titelträger in sämtlichen wichtigen Wettbewerben.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Frankreich beginnt mit Omeyer, Guigou, Karabatic, Narcisse, Nyokas, Joli und Sorhaindo. Bei Katar stehen zunächst Saric, Hassab Alla, Capote, Roine, Markovic, Memisevic und Vidal auf der Platte.

6.: Markovic bleibt mit einem Wurf im Block der Franzosen hängen. Auf der anderen Seite reicht Karabatic eine Finte, um frei hochsteigen zu können und den dritten Treffer in Folge für die Franzosen zu erzielen - 3:1 für den großen Favoriten.

13.: Die Franzosen vertändeln den Ball, nun geht es schnell. Unfassbarer Pass von Saric über das ganze Feld zu Memisevic. Der Rechtsaußen lässt Omeyer keine Chance und verkürzt auf 4:5 aus Sicht der Kataris.

22.: Siebenmeter für Frankreich. Ein Fall für Guigou. Und der wirft das Ding ansatzlos an Stojanovic vorbei, der nicht einmal reagieren kann. Die Franzosen sind bisher die klar bessere Mannschaft und führen mit 12:7.

30.: Halbzeit! Katar kommt dank Capote und dem starken Saric in den letzten Minuten etwas besser ins Spiel. Die Franzosen spielen aber nach wie vor eine starke Abwehr, außerdem glänzt Karabatic. 14:11 für Frankreich.

37.: Markovic haut aus dem Rückraum ohne Vorbereitung einen Wurf raus, Omeyer ist zur Stelle. Auf der anderen Seite scheitert allerdings auch Narcisse an Saric. 17:14 liegen die Franzosen vorne.

41.: Dusel für die Franzosen. Katar ist bis auf ein Tor dran, da verliert die Truppe von Onesta im Angriff in Unterzahl den Ball. Oder doch nicht? Irgendwie landet die Kugel aus dem Gewühl heraus bei Barachet, der zum 19:17 trifft.

47.: Ist das jetzt ein Krimi! Omeyer hält die Führung für sein Team und pariert einen Wurf aus dem Rückraum von Roine. Und was machen die Franzosen mit ihrem Angriff? Fernandez knallt den Ball rein - 21:19.

56.: Das geht zu einfach. Capote darf unbedrängt im Rückraum hochsteigen und werfen - drin ist das Ding. Frankreich führt nur noch mit 24:22. Reicht das für den fünften Titel, oder schafft Katar die Sensation?

60.: WELTMEISTER! Ist Frankreich. Der Sieg geht völlig in Ordnung, die Franzosen waren einfach besser.

Der Star des Spiels: Nikola Karabatic. Der Star der Franzosen spielte in der ersten Halbzeit einfach überragend. Sechs Versuche, fünf Tore. Zudem setzte er seine Mitspieler erstklassig in Szene, er beschäftigte die katarische Deckung permanent. In der zweiten Hälfte war er zwar nicht mehr so torgefährlich, zog aber nach wie vor die Fäden im Spiel der Franzosen.

SPOX-Kommentar: Weltspitze? Nein!

Der Flop des Spiels: Bertrand Roine. Der Franzose hatte gegen Frankreich gewaltig Ladehemmung. Er warf drei Mal auf das Tor, nicht ein einziges Mal war der Ball drin. Zudem leistete sich Roine den einen oder anderen technischen Fehler.

Das fiel auf:

  • Frankreich agierte in der Abwehr sehr aggressiv und verschob erstklassig. Sobald Markovic oder Capote in Ballbesitz kamen, rückte ein Mann heraus und krallte sich an einem der Rückraum-Shooter fest. Wobei Capote selbst dadurch oft nicht zu stoppen war.
  • Im Angriff fehlte es den Kataris zumindest in den ersten 30 Minuten an Kreativität. Entweder versuchten es Markovic oder Capote mit Gewalt aus dem Rückraum, oder Vidal zog am Kreis ein Foul.
  • Die tschechischen Schiedsrichter Novotny und Horacek machten ihre Sache über weite Strecken gut. Es wurde keine der beiden Mannschaften bevorzugt behandelt.
  • Bei Frankreich kam von jenseits der neun Meter quasi nichts (2/11). Auch deshalb geriet das französische Angriffsspiel teilweise ins Stocken, als die Kataris im zweiten Durchgang immer besser verteidigten. Unter dem Strich erwies sich der Favorit aber als das reifere Team mit der besseren Spielanlage.
  • Aufgrund der überragenden Deckung der Franzosen leisteten sich die Kataris einige Ballverluste. Dadurch kamen die Franzosen zu ein paar einfachen Toren.

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