Handball-Trio will nach Köln

SID
Filip Jicha spielt seit 2007 für den THW Kiel
© Getty

Der THW Kiel, HSV Hamburg und die Löwen Rhein-Neckar Löwen wollen die Weichen fürs Final Four der Champions League stellen.

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Drei Teams, ein Ziel: Wenn Rekordmeister THW Kiel, Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag ihre Viertelfinal-Hinspiele in der Champions League bestreiten, dann denken die drei deutschen Mannschaften auch schon an die ersehnte Reise nach Köln.

Dort wird am 29. und 30. Mai zum ersten Mal in der 17-jährigen Geschichte der Königsklasse der Titelträger bei einem Final-Four-Turnier ermittelt. Mindestens ein deutscher Vertreter wird allerdings noch auf der Strecke bleiben, denn die Löwen und die Kieler Zebras treffen im direkten Duell aufeinander.

Löwen und HSV mit Heimrecht

Im Hinspiel am Sonntag haben die Badener in der Mannheimer SAP-Arena (ab 19 Uhr im LIVESCORE) zunächst Heimrecht. Ligaspitzenreiter Hamburg empfängt am Sonntag (ab 17.15 im LIVESCORE) Titelverteidiger Ciudad Real aus Spanien.

Das HSV-Team von Trainer Martin Schwalb will zwei Wochen nach dem Pokalsieg den nächsten Schritt auf dem Weg zum erhofften Triple machen und ein gutes Hinspielergebnis vorlegen. "Wir sind hoch motiviert, alles ist noch möglich", sagte Schwalb.

"Geschichte zählt nicht mehr"

Das Los wollte es so, dass die Viertelfinals mit deutscher Beteiligung identisch mit den Champions-League-Halbfinals des Vorjahres sind. Damals hatte Kiel die Löwen ebenso aus dem Rennen geworfen wie der spätere Sieger Ciudad Real den HSV.

Doch Löwen-Trainer Ola Lindgren blickt nach vorn: "Geschichte zählt nicht mehr. Es gibt neue Spiele mit neuen Herausforderungen. Wir haben unsere Chance", sagte der Schwede.

Dass die Badener gegen den THW beide Ligaspiele verloren, lässt Lindgren kalt: "Wir haben uns seitdem enorm verbessert und sind als Mannschaft gereift." Dem stimmt Kiels Trainer Alfred Gislasson zu: "Wir sind nicht in der Favoritenrolle, denn die Löwen sind besser als noch zu Anfang des Jahres."

Aufeinandertreffen Nummer drei und vier

Zudem setzt das Verletzungspech dem Rekordmeister zu. Der schwedische Rückraumspieler Kim Andersson fällt bis zum Saisonende aus, der Einsatz von Kreisläufer Marcus Ahlm ist fraglich.

In Hamburg liegt das Hammerlos Ciudad Real allen schwer im Magen. Bereits in der Gruppenphase standen sich die beiden Tabellenführer der besten Ligen der Welt zweinmal gegenüber - zweimal verlor der HSV.

"Es sollte nicht sein, dass zwei Mannschaften viermal in einer Saison aufeinander treffen", kritisierte Coach Schwalb den Modus, ist aber optimistisch: "Wir haben unsere Lehren aus den Niederlagen damals gezogen." Die Spanier gehen allerdings als Favorit ins Rennen.

37 Spiele, 37 Siege

Obwohl sie vor Saisonbeginn zahlreiche Leistungsträger wie Ex-Welthandballer Olafur Stefansson (Rhein-Neckar Löwen) verloren haben, spielen sie national wie international eine dominantere Rolle als je zuvor.

37 Spiele, 37 Siege: So lautet die Bilanz von Ciudad in Liga und Champions League. Kein Wunder, dass Trainer Talant Duschebajew tönt: "Unser Ziel sind immer nur Titel, wird sind gerüstet. Wir wollen wieder die beste Mannschaft der Welt sein." Die Rückspiele finden am 2. Mai statt.

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