Gummersbach und Kiel im Pokalfinale

SID
Der Kroate Vedran Zrnic war mit zehn Treffern erfolgreichster Schütze für Gummersbach
© Getty

Nach einem 36:35-Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen hat Kiel das Finale des DHB-Pokals erreicht. Dort trifft der Top-Favorit auf Gummersbach, die den HSV Hamburg besiegten.

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Top-Favorit gegen Außenseiter - Rekordmeister THW Kiel und überraschend der VfL Gummersbach stehen sich am Sonntag im Finale um den DHB-Pokal gegenüber.

Während der Cupverteidiger gegen die Rhein-Neckar Löwen erwartungsgemäß, aber am Ende knapp mit 36:35 (21:18) die Oberhand behielt, deklassierten die Oberbergischen den HSV Hamburg an dessen Heimspielstätte fast sensationell hoch mit 35:27 (13:17).

13.000 Zuschauer in der ausverkauften Hamburger ColorLine Arena erlebten dabei zum Auftakt des Final-Four ein Debakel für die Hanseaten.

Speziell in den zweiten 30 Minuten brach der Champions-League-Halbfinalist völlig ein, währenddessen der Rekord-Pokalsieger Gummersbach von Minute zu Minute stärker wurde. Die zweite Halbzeit ging mit 22:10 an den VfL, bei dem Torhüter Nandor Fazekas nach schwächerem Beginn schier unüberwindbar schien.

"Zweite Halbzeit war ein Lehrstück"

"Die gesamte zweite Halbzeit war ein Lehrstück, wie man Handball spielen sollte. Wir hatten auf alles eine Antwort und haben deshalb verdient das Endspiel erreicht. Nicht die Bezahlung der Spieler entscheidet, sondern dass, was auf dem Spielfeld passiert", kommentierte VfL-Trainer Sead Hasanefendic den Triumph des zwölfmaligen deutschen Meisters, der sich erstmals für die Pokalendrunde qualifiziert hatte.

Die Hamburger hingegen vergaben durch diese unerwartete Niederlage auch ihre dritte und letzte Titelchance, Coach Martin Schwalb dürfte damit beim HSV-Präsidenten Andreas Rudolph in Erklärungsnotstand geraten.

"Diese Niederlage tut weh, aber daraus müssen wir lernen. Wir haben nie Sicherheit in unser Spiel gebracht", sagte der ehemalige Nationalspieler.

Überragende Werfer für Gummersbach war Vedran Zrnic, der zehnmal traf. Für den HSV war der Däne Hans Lindberg siebenmal erfolgreich.

Torhüter Omeyer mit Schwächen

Auch die Kieler wirkten am Ende einer strapaziösen Saison müde und gerieten gegen die Rhein-Neckar Löwen, die sie erst vor einer Woche auf dem erneuten Weg ins Endspiel der Champions League ausgeschaltet hatten, in der Schlussphase in Gefahr.

Auch deshalb, weil THW-Ausnahmetorhüter Thierry Omeyer nicht seinen besten Tag erwischt hatte und über die gesamte Spielzeit verteilt zahlreiche leichte Tore kassierte.

Die Löwen schwächten sich in der Schlussphase selber, als Abwehrchef Oliver Roggisch eine Viertelstunde vor Spielende seine dritte Zweiminutenstrafe kassierte und die Rote Karte sah.

Martin Schwalb im SPOX-Interview