HBL liegen keine Beweise gegen Kiel vor

SID
Die HBL sieht die Aussagen gegen Uwe Schwenker und Noka Serdarusic nicht als Beweise an
© Getty

Der HBL liegen in der Manipulationsaffäre um den THW Kiel weiterhin keine belastenden Beweise vor. Man werde die Sache aber weiter verfolgen, so HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.

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In der Affäre um die massiven Manipulationsvorwürfe gegen Rekordmeister THW Kiel liegen der Handball-Bundesliga (HBL) weiterhin keine Beweise vor.

"Es gibt verschiedene Behauptungen, aber weiterhin keine belastenden Unterlagen. Wir werden jetzt das weitere Vorgehen beraten", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem Sport-Informations-Dienst "sid" und versicherte: "Die Sache wird sicher nicht im Sand verlaufen."

Rhein-Neckar-Löwen gehen von Bestechung aus

Allerdings bewertet Bohmann auch einen protokollierten Beschluss der Gesellschafter des Bundesligisten Rhein-Neckar-Löwen, in dem diese davon ausgehen, dass Kiels Manager Uwe Schwenker und der frühere THW-Trainer Noka Serdarusic Schiedsrichter bestochen haben sollen, nicht als eindeutiges Belastungsmaterial.

"Dieses Papier ist uns inzwischen vorgelesen worden. Wir haben es zur Kenntnis genommen, aber es ist kein Beweis", betonte der HBL-Chef.

Am Montagabend wollte Bohmann am Rande der Viertelfinal-Auslosung der Champions League in Wien mit Vertretern der Europäischen Handball-Federation (EHF) über das weitere Vorgehen in der Affäre beraten. Alle Bundesligisten hat er ebenfalls am Montag über den aktuellen Stand der Untersuchungen informiert.

Schiedsrichter-Betreuung soll sich ändern

Derweil hat der deutsche Spitzenschiedsrichter Frank Lemme (Magdeburg) eine mögliche Änderung in Sachen Referee-Betreuung bei Europacup-Einsätzen begrüßt. Anders als beim Fußball werden die Unparteiischen im Handball von Vertretern der gastgebenden Mannschaft betreut.

Damit sind einer möglichen Manipulation Tür und Tor geöffnet. "Wenn man etwas verbessern möchte, dann kann man ruhig zum Fußball rüberschauen und es bei uns auch so machen. Das ist ein konstruktiver Vorschlag, eine tolle Idee", sagte Lemme dem sid.

Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel soll der THW Kiel bei mindestens zehn Champions-League-Spielen Schiedsrichter bestochen und sich auch den Finalsieg in der Königsklasse 2007 über die SG Flensburg-Handewitt mit 96.000 Euro erkauft haben.

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