"Schlimmer als ein Miederschlüpfer"

RB Leipzig ist sieben Jahre nach der Gründung in der ersten Liga angekommen
© spox
Cookie-Einstellungen

Ist Ralph Hasenhüttl der richtige Mann für Leipzig?

Benjamin Wahlen (SPOX): Hasenhüttl hat in Unterhaching, Aalen und vor allem Ingolstadt unter Beweis gestellt, dass er in der Lage ist, eine eigene Spielidee zu entwickeln und eine Mannschaft dabei stetig zu verbessern. Außerdem ist er es aus Ingolstadt - wenn auch in einem ganz anderen Umfang - gewöhnt, dass ein Konzern im Hintergrund die Finger mit im Spiel hat. Auch seine offensive Spielweise passt zu RB und Rangnicks Vorstellungen. Die einzig mögliche Hürde sehe ich im Umgang mit den Star-Spielern. Hier erwarten Hasenhüttl ganz andere Kaliber als bei seinen vorherigen Stationen.

Frank Oschwald (SPOX): Klar ja! Rangnick hat sich für die Trainer-Frage sehr lange Zeit gelassen und mit Bedacht entschieden. Ihm überreicht Rangnick sein kleines Baby, das er in den letzten Jahren erzogen hat. Die Grundstrukturen hat der jetzige Coach selbst geschaffen, für Hasenhüttl geht es darum, das Werk zu verfeinern und entsprechend an die Bundesliga anzupassen. Und das wird der designierte Trainer auch schaffen. Er kennt die Bundesliga und wird sich in das Projekt Leipzig reinfuchsen. Klar, die Arbeit unter den Fittichen von Rangnick könnte Probleme bergen, doch ich kann mir vorstellen, dass er eine Ära in Leipzig prägen wird.

Adrian Fink (SPOX): Eins ist klar: Hasenhüttl hat sich sportlich gesehen für das Risiko entschieden. In Ingolstadt übertraf er die überschaubaren Erwartungen deutlich und hatte nach den Erfolgen in den vergangenen Saisons ein Stein im Brett. Bei RB ist das anders. Die Erwartungen sind hoch und bleiben die Resultate aus, hat Hasenhüttl mit Ralf Rangnick einen starken und entscheidungsfreudigen Mann im Rücken. Stagnation ist bei RB Leipzig nicht vorgesehen. Alexander Zorniger lässt grüßen. Trotzdem ist es die richtige Entscheidung. Auch mit dem FCI ließ Hasenhüttl aggressives Gegenpressing spielen und feierte so den souveränen Klassenerhalt. Eine Philosophie, die beinahe schon prädestiniert ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rangnick.

mySPOX-User ausLE: Auf jeden Fall! Auch für mich die 1a-Lösung. Die wichtigste Personalentscheidung 2016 ist getroffen und nun kann man in aller Ruhe für die neue Saison planen. Ralph Hasenhüttl und Ralf Rangnick kennen und schätzen sich. Dazu kommt, dass der Fußball unter Hasenhüttl dem der Leipziger nicht unähnlich ist, sprich eine ähnliche Spielphilosophie dahinter steht. Es gilt aber, den nächsten Schritt zu machen und nicht immer in Schönheit sterben, und dafür ist er meiner Meinung nach der richtige Trainer.