Schupp muss gehen - Ziege auf Abruf

SID
Christian Ziege ist erst seit Beginn dieser Saison Cheftrainer von Arminia Bielefeld
© Getty

Der Karlsruher SC hat sich von Markus Schupp getrennt. Es war die erste Trainer-Entlassung in dieser Zweitliga-Saison - doch Nummer 2 und 3 könnten bald folgen.

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Markus Schupp ist schon weg, Christian Ziege wird wohl bald folgen und auch Michael Wiesinger darf sich nicht allzu sicher sein: Nach neun Spieltagen Ruhe hat der 10. Spieltag der 2. Liga die erste Trainer-Entlassung gefordert - jetzt geht im Fußball-Unterhaus das große Zittern um.

Am Sonntagnachmittag trafen der auf Rang 15 abgestürzte Karlsruher SC und Schupp nach einer eineinhalbstündigen Krisensitzung "einvernehmlich" die Entscheidung, getrennte Weg zu gehen.

Kauczinski übernimmt beim KSC

Der bisherige U23-Trainer der Badener, Markus Kauczinski, übernimmt zunächst, könnte aber bald selbst beerbt werden. Als Kandidaten werden bereits der Ex-KSC-Profi Rainer Scharinger (VfR Aalen) und der frühere Mannheimer Uwe Rapolder (vereinslos) gehandelt.

Kauczinski habe "unser vollstes Vertrauen, weil er ein großer Fachmann ist", sagte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther zwar. Doch ob der Coach eine Dauerlösung wird, soll erst auf der Mitgliederversammlung am 17. November entschieden werden. Dann bekommt der KSC auch ein neues Präsidium.

Kauczinski hatte den KSC bereits in der vergangenen Saison für zwei Spiele betreut, als sich der Klub von Eduard Becker getrennt hatte. Der 40-Jährige war dann jedoch nach einem Sieg und einer Niederlage von Schupp abgelöst worden.

"Mein Gefühl sagt mir, dass es eine schwere, aber machbare Aufgabe wird. Der KSC ist für mich Herzblut, ich freue mich darauf", sagte der Diplomsportlehrer, dem die vom DFB geforderte Fußballlehrer-Lizenz fehlt. Aus Spielerkreisen ist zu vernehmen, dass sich die Mannschaft auf ihn freut.

Ziege: "Ich laufe nicht davon"

Ob das auch für das Verhältnis von Coach Ziege zu seiner Truppe bei Arminia Bielefeld gilt, will das dortige Präsidium überprüfen. Ziege verlor gegen Union Berlin das erste von drei Spielen, in denen er insgesamt sechs Punkte holen soll.

Präsident Wolfgang Brinkmann bereitete die Trennung schon vor. "Nach der Leistung habe ich große Zweifel. Ich weiß nicht, was passieren muss, um in Augsburg drei Punkte zu holen", sagte er.

Am Samstag könnte für Ziege Schluss sein. Bei der Arminia wird Ex-Coach Rapolder ebenfalls gehandelt, dazu Benno Möhlmann und Ewald Lienen. "Ich gebe nicht auf, laufe nicht davon", sagte Ziege.

Ingolstadt: Wiesinger unter Erfolgsdruck

Bielefeld ist mit vier Punkten Tabellen-Letzter, der Vorletzte Ingolstadt hat ebenfalls nur vier Zähler - und auch ein Trainerproblem? "Wir sehen, dass die Mannschaft intakt ist, dass sie fightet. Ein Trainerwechsel macht die Situation nicht besser", sagte FCI-Boss Peter Jackwerth dazu.

Doch Wiesinger steht am Freitag gegen Energie Cottbus unter Erfolgsdruck. Immerhin hat ihm Jackwerth aber bereits Verstärkungen in der Winterpause versprochen. Bis dahin könnte die Geduld also reichen - sofern der FCI nicht zu oft verliert.

Seine schon fünfte Pleite bezog Bundesliga-Absteiger VfL Bochum am Sonntag bei Energie Cottbus, Trainer Friedhelm Funkel aber scheint noch nicht um seinen Job bangen zu müssen.

Tese vergibt Foulelfmeter

Sündenbock beim 1:2 war vielmehr Stürmer Chong Tese, der in der 88. Minute einen Foulelfmeter vergab.

"Einen Elfmeter kann man verschießen. Aber mit seinem Auftreten, seiner Körpersprache bin ich überhaupt nicht zufrieden. Er hat sich aufgegeben. Und dann hat er sich auch noch wegen Meckerns die fünfte Gelbe Karte geholt. Das geht nicht und wird Konsequenzen haben", sagte Funkel.

Immerhin: Tese gab sich geläutert. "Es ist meine Schuld, dass wir nicht gepunktet haben - eine Katastrophe", sagte er zerknirscht.

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