Rostock protestiert gegen personalisierte Tickets

SID
Hansa Rostock gibt keine Karten für das Spiel gegen St.Pauli frei
© Getty

Die 500 personalisierten Sitzplatztickets für das Hochsicherheitsspiel gegen den FC St. Pauli wird Hansa Rostock seinen Fans aus Protest nicht zum Erwerb frei geben.

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Hansa Rostock wird sein Karten-Kontingent von 500 personalisierten Sitzplatztickets für das Hochsicherheitsspiel gegen den FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) aus Protest nicht in den Verkauf geben.

Stattdessen sollen sieben Personen nach Hamburg reisen, die im leeren Gästeblock mit Plakaten und Transparenten für den "Erhalt der Fanrechte im Rostocker Zuschauerblock" demonstrieren sollen.

"Die durch die Polizei verfügten 500 personalisierten Sitzplatz-Karten sind für den Verein nicht hinnehmbar", hieß es in einer Stellungnahme des Klubs.

Nach zahlreichen gewalttätigen Auseinandersetzungen rivalisierender Fangruppen beider Vereine in der Vergangenheit hatte die Polizei den Verkauf der Stehplatzkarten an Hansa-Fans untersagt.

Kartensanktionen der richtige Weg?

In Vorgesprächen hatten die Mecklenburger ein Karten-Kontingent von 1400 Tickets für die brisante Partie am Millerntor angestrebt. "Der Fußball und seine Vereine stehen vor einem riesigen Problem.

Ob man die Gewalt beim Fußball mit Kartensanktionen in den Griff bekommt, scheint für den Verein fraglich", hieß es in dem Hansa-Schreiben.

Der FC St. Pauli wird durch den Rostocker Verzicht zusätzliche 1000 Tickets an eingetragene Mitglieder und Dauerkarten-Besitzer in den Verkauf geben. Während der Partie bleibt trotz der Abwesenheit ein Alkoholverbot bestehen.

Unschöne Szenen in den letzten Begegnungen

In der letzten Saison war es vor, während und nach dem Spiel zwischen den Hamburgern und Hansa Rostock am 6. März zu massiven Ausschreitungen gekommen, bei denen drei Polizeibeamte verletzt und zahlreiche Rostock-Anhänger festgenommen wurden.

Beim Hinspiel in dieser Saison wurden bei Ausschreitungen insgesamt 27 Polizisten sowie ein Kameramann leicht verletzt. 23 Hansa-Anhänger wurden wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch in Gewahrsam genommen.

Angst vor Sanktionen

"Hansa Rostock verschließt seine Augen nicht davor, dass es in der Vergangenheit bei Spielen gegen den FC St. Pauli zu Vorfällen von beiden Seiten gekommen ist und diese auch bei dieser Partie nicht auszuschließen sind", teilte der Mecklenburger Klub nun mit.

Hansa hat insbesondere Angst vor Sanktionen des DFB im Falle erneuter Ausschreitungen: "Ein eventuelles Geisterspiel in Rostock wäre der finanzielle Kollaps für den FC Hansa Rostock." Der Klub appellierte an seine Fans, die Fahrt nach Hamburg nicht anzutreten.

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