Umbruchstimmung beim Karlsruher SC

SID
Rolf Kahn (l.), Vater von Oliver Kahn, kandidiert bei der Präsidentschaftswahl des Karlsruher SC
© Getty

Liga-Fehlstart, Trainer Becker entlassen, Manager Dohmen steht in der Kritik. Nun will Oliver Kahns Vater Rolf als Präsident Zweitligist Karlsruher SC neue Stabilität verleihen.

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Nach dem Ende der Ära von Trainer Edmund Becker steht Absteiger Karlsruher SC vor einem radikalen Schnitt. Die Zukunft von Manager Rolf Dohmen ist beim badischen Zweitligisten ebenfalls fraglich.

Als neuer starker Mann steht Rolf Kahn, Vater von Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn, für die Wahl zum neuen Präsidenten am 12. Oktober bereit.

Trainer-Nachfolge hat Priorität

Doch das Hauptaugenmerk liegt zunächst auf der Suche nach einem Nachfolger von Urgestein Becker. Dabei könnte sich erneut eine heimische Lösung abzeichnen.

Zum Kandidatenkreis soll der gebürtige Karlsruher Rainer Scharinger vom Drittligisten VfR Aalen gehören, der den KSC aus seiner aktiven Zeit kennt. Als weitere Anwärter werden Friedhelm Funkel, Rudi Bommer und "Euro Eddy" Edgar Schmitt genannt, dessen Name an glorreiche Europapokal-Zeiten erinnert.

"Wir wollen natürlich so schnell wie möglich eine dauerhafte Lösung finden, aber wir lassen uns bei der Suche nach einem neuen Trainer nicht unter Druck setzen", sagte Dohmen: "Ich habe auch noch nicht mit 30 Nachfolge-Kandidaten gesprochen."

Dohmen: "Ich schmeiße bestimmt nicht hin"

Die Trainingseinheiten wird bis auf Weiteres Markus Kauczinski leiten. Der bisherige Coach der zweiten Mannschaft wird wohl auch am Montag bei 1860 München die Verantwortung tragen.

Dohmen verteidigte unterdessen die Entlassung von Becker, an dem er lange festgehalten hatte. "Ede wusste, dass es bei jedem Spiel um jeden von uns geht", sagte der 57-Jährige dem Fachmagazin kicker. Um seinen eigenen Job will Dohmen kämpfen: "Ich schmeiße bestimmt nicht hin. Ich will meinen Vertrag bis 2010 erfüllen, möglicherweise auch verlängern."

Ob es dazu kommen wird, ist allerdings fraglich. Dohmen wird angelastet, schon bei der Zusammensetzung der Mannschaft in der ersten Liga kein glückliches Händchen gehabt zu haben. Viele Einkäufe wie Dino Drpic oder Marco Engelhardt gelten als teure Fehlinvestitionen. Bei einer möglichen Wahl von Rolf Kahn zum neuen Klubboss stünde wohl auch Dohmen vor dem Aus.

Kahn: KSC in der Bundesliga etablieren

Kahn senior hat bereits angekündigt, den Verein im Falle seiner Wahl im Oktober umzukrempeln, um die Badener in die Erfolgsspur zurückzuführen. "Sportlich muss der Fahrstuhlkomplex weg. Unser Ziel muss heißen: Wir wollen aufsteigen, und anschließend nicht: Wir wollen nicht absteigen", sagte er. Oliver Kahn soll ihn dabei "beraten und Türen öffnen".

Rolf Kahn will auch die Pläne eines Stadionneubaus oder des Umbaus des alten Wildparkstadions vorantreiben. Doch zunächst gibt es andere Baustellen.

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