WM

Südafrika strebt Imagewechsel an

SID
Botschafter Dieter W. Haller will die deutschen Fans bei der WM gut betreuen
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"Mehr Dynamik, Aufbruchstimmung und Lebensfreude" sollen das neue Image von Südafrika nach der WM kennzeichnen. So berichtet der deutsche Botschafter Dieter W. Haller im Vorfeld.

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Südafrika will mitten im Winter sein Sommermärchen. Wenn am 11. Juni die erste WM auf dem schwarzen Kontinent beginnt, strebt das Land am Kap genau wie Deutschland 2006 mit einem vierwöchigen Spektakel einen Imagewandel an.

Doch während die Bundesrepublik vor vier Jahren nur mit dem weltweiten Vorurteil aufräumen wollte, ein Land voller ordnungsliebender Spießer zu sein, geht es in Südafrika um viel mehr.

"Das Land möchte mit den Bildern und Eindrücken von der WM ein neues Image von Afrika schaffen, eines, das weniger von Not, Elend und Armut und mehr von Dynamik, Aufbruchstimmung und Lebensfreude geprägt ist", sagte Dieter W. Haller, der deutsche Botschafter in Südafrika.

Stolz und Begeisterung sollen die Südafrikaner verbinden

Seit den ersten freien Wahlen nach dem Ende der Apartheid vor 16 Jahren sei laut Haller "viel erreicht worden". Mit der WM feiere Südafrika auch sich selbst und seinen friedlichen Weg zu Demokratie und Freiheit.

"Die Regierung setzt aber auch auf ein neues Nationalgefühl. Der Stolz darüber, dass Afrikaner eine so gigantische Veranstaltung organisieren und durchführen können, und Begeisterung über den Erfolg der eigenen Mannschaft sollen alle Südafrikaner enger zusammenbringen. Gelingt das, so würde es dem Projekt der 'Regenbogen-Nation' großen Schub verleihen", sagte Haller.

Auf dem Weg zu diesem Ziel soll die bedenkliche Sicherheitslage kein Hindernis darstellen. Haller räumt ein, dass die Kriminalitätsraten in Südafrika und auch die Gewaltbereitschaft höher seien als in Deutschland.

"Aber: Kriminalität und Gewalt sind regional und sozial sehr ungleich verteilt. Sie findet ganz überwiegend dort statt, wo sich Touristen und WM-Gäste üblicherweise nicht aufhalten. Durch gute Vorbereitung und richtiges eigenes Verhalten kann man das Risiko deutlich verringern, Opfer von Gewalt in Südafrika zu werden. 2009 haben fast eine Viertelmillion Deutsche Südafrika besucht. Den allerwenigsten von ihnen wurde ein Haar gekrümmt."

Intensive Betreuung der deutschen Fans ist geplant

Mit Blick auf die deutschen WM-Touristen setzt Haller auf vorbeugende Aufklärung. "Wir bemühen uns darum, alle Fans auf ihre Reise nach Südafrika vorzubereiten. Wir möchten, dass Sie sich mit möglichen Gefahren und dem richtigen Verhalten beschäftigen", sagte Haller und verwies auf die von der Botschaft bereitgestellte Internetseite "www.fussball.diplo.de".

Auch vor Ort sollen sich die deutschen Anhänger nicht über mangelnde Unterstützung beklagen. "Wir werden gemeinsam mit dem DFB mobile 'Fan-Botschaften' auf den Weg bringen, die an den Spielorten der deutschen Mannschaft Hilfe, Unterstützung und Informationen anbieten", sagte Haller, der die Betreuung aller Deutschen in Südafrika als "die vielleicht wichtigste Aufgabe der Botschaft" während der WM nannte.

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