Trabzonspor wird zum Fener-Schreck

Von Cihan Acar
Ibrahima Yattara traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für Trabzonspor
© anadolu

Trabzonspor wird langsam zum Angstgegner von Fenerbahce. Nach einem 90-minütigen Schlagabtausch und fünf Toren in der ersten Halbzeit schlägt Trabzon den Gast aus Istanbul knapp mit 3:2. Die erste Überraschung gab es schon vor dem Anpfiff.

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Trabzonspor - Fenerbahce 3:2

Die Tore: 1:0 Mehmet Topuz (Eigentor, 14.), 2:0 Yattara (16.), 2:1 Lugano (28.), 3:1 Glowacki (29.), 3:2 Mehmet Topuz (45.)

Die 90 Minuten: Was für ein Spiel in Trabzon! Die Anfangsphase verlief noch recht zerfahren und ausgeglichen, doch danach ging es Schlag auf Schlag. Den Torreigen eröffnete Mehmet Topuz mit einem unglücklichen Eigentor, im nächsten Angriff erhöhte Yattara per tollem Lupfer. Fener war kurz geschockt und mühte sich danach langsam zurück ins Spiel, in der 28. Minute kam die Mannschaft dann zum Anschluss durch Lugano, nur um eine Minute später erneut einen Gegentreffer zu kassieren.

Fener kam allerdings erneut zurück und verkürzte durch Mehmet Topuz, der diesmal nach überragender Vorarbeit vom eingewechselten Stoch ins richtige Tor traf. In der zweiten Halbzeit ging es genauso turbulent und temporeich weiter, mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten - darunter ein vergebener Elfmeter von Colman (70.). Am Ende rettete Trabzon den Vorsprung über die Zeit.

Der Star des Spiels: Ibrahima Yattara. Der 30-jährige Publikumsliebling lief bei Trabzon zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an auf und zeigte eine sehr gute Leistung. Beim zweiten Tor ließ es er seine individuelle Klasse sprechen, das dritte Tor bereitete er vor. Yattara war sehr agil und stellte die Fener-Defensive bei Kontern mit seiner Schnelligkeit und seinen Dribblings vor große Probleme. Auch wenn ihm am Ende etwas die Luft ausging, meldete sich Yattara im Kampf um die Stammplätze mit dieser Leistung eindrucksvoll zurück.

Die Lehren des Spiels: Das Spiel wurde mit Spannung erwartet. Zum einen durch die Tatsache, dass beide Mannschaften zu den Titelanwärtern der Saison gehören, zum anderen durch die Vorgeschichte. In der letzten Saison hatte Trabzon den Gästen zwei Titel entrissen, als Fener im Pokalfinale besiegt wurde und ihnen durch ein Unentschieden im letzten Saisonspiel die Meisterschaft vermiest wurde.

Die erste Überraschung gab es vor Spielbeginn: Fener-Coach Aykut Kocaman ließ die Leistungsträger Alex und Stoch auf der Bank.

Kocaman wird sich fragen müssen, ob es die richtige Entscheidung war, zwei solch wichtige Leute in einem Spitzenspiel geschont zu haben, zumal Stoch und Alex nach ihrer Einwechslung jeweils für Wirbel sorgten.

Trabzon ging als verdienter Sieger vom Platz, weil sie die ersten sich bietenden Chancen eiskalt nutzten. Diese Kaltschnäuzigkeit und Zielstrebigkeit ging dem Gegner ab.

Trotzdem ist es Fener hoch anzurechnen, dass die Mannschaft nach den Gegentoren immer wieder zurückkam.

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