Mario, Miro und andere Hoffnungsträger

Von Fatih Demireli
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AC Florenz

Die wichtigsten Transfers: Mario Gomez (FC Bayern), Massimo Ambrosini (AC Milan), Joaquin (FC Malaga)

Der Spieler im Fokus: Mario Gomez. Hamrin, Baggio, Baiano, Batistuta, Chiesa, Toni, Mutu, Gilardino: Überragende Stürmer hatte der AC Florenz in fast jeder Epoche der Vereinsgeschichte. Gomez ist nun der nächste Angreifer, der die Stürmer-Tradition des Klubs am Leben halten soll. Der Ex-Bayer wurde empfangen wie ein Messias und die Erwartungen sind dementsprechend hoch. Gomez sieht die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten in seiner neuen Heimat gegeben, zumal er hier vollstes Vertrauen genießt und gesetzt ist. "Wenn er spielt, ist er eine Tormaschine", sagte jüngst Bundestrainer Joachim Löw. Dieser hofft, dass ein Wiedererstarken seines Angreifers auch für die Nationalmannschat einen positiven Nebeneffekt haben könnte.

Die Situation: Der Sommer stand nicht nur im Zeichen des Stürmerroulettes. Dass Stevan Jovetic für viel Geld zu Manchester City wechselte und Mario Gomez geholt wurde, entsprach vollends den Planungen der Fiorentina. Allerdings verpflichtete der Klub mit Malagas Joaquin einen erfahrenen Mann für die Außenbahn und mit Ambrosini einen Leader, der nicht nur auf dem Platz weiterhelfen soll. Nach der überzeugenden Saison 2012/2013 könnte Florenz mit Gomez und Co. den nächsten Schritt gehen, doch auch Trainer Vicenzo Montella weiß, dass auch die Konkurrenz wieder um einiges stärker geworden ist. Dennoch: Auf Florenz wird zu achten sein.

FC Inter

Die wichtigsten Transfers: Mauro Icardi (Sampdoria), Ishak Belfodil (FC Parma)

Der Spieler im Fokus: Ishak Belfodil. Er ist gerade mal 21 Jahre alt und hat dennoch eine bewegte Vita hinter sich. Geboren in Algerien, wanderte er als Kind nach Frankreich aus, um dort bei diversen Jugendmannschaften zu spielen. Er machte bei Paris Saint-Germain genauso Halt wie bei Olympique Lyon, wo er letztlich sogar Profi wurde. Aber dann: "Dann fehlte Lyon das Vertrauen in mich, auch wenn man mir sagte, dass man auf mich setzt", sagt Belfodil. Die Reise ging nach Italien, wo er nach einer Leihe in Bologna einen festen Vertrag in Parma bekam und dort auf sich aufmerksam machte. Inter machte im Sommer das Rennen um den Mann, der aufgrund seines Spielstils mit Karim Benzema verglichen wird. "Ich habe es auch gehört und es gefällt mir, aber ich darf mir darüber keine Gedanken machen", sagt Belfodil. Für Inter ist er dennoch ein Hoffnungsträger.

Die Situation: Torhüter Samir Handanovic spricht aus, was viele bei Inter noch nicht wagen zu sagen. "Wir sollten nicht länger denken, dass wir die Supermacht von einst sind. Wir sollten uns nichts vormachen. Es ist einfach, wie es ist", sagt der Slowene. Inter im Jahr 2013 ist eine Mannschaft, die individuell immer noch Klasse hat, aber längst nicht mehr so schillert wie einst. Die finanzielle Situation lässt keine großen Sprünge zu, geplant ist ein Investorenwechsel, der sich aber hinzieht. Der große Hoffnungsträger heißt in dieser schwierigen Phase Walter Mazzarri. Mit ihm kam ein Trainer, an dem in Mailand niemand zweifelt: Ein Zustand, der bei den Nerazzurri keine Selbstverständlichkeit in den letzten Jahren hatte. Mazzarri macht den Anhängern Hoffnung: "Wenn man in Ruhe das Ganze analysiert, kann ich wirklich sagen, dass ich trotz meiner kurzen Amtszeit hier schon Dinge gesehen habe, die weit jenseits meiner größten Hoffnungen liegen". Die Fans hoffen mit.

Lazio Rom

Die wichtigsten Transfers: Lucas Biglia (RSC Anderlecht), Antonio Candreva (Udinese Calcio)

Der Spieler im Fokus: Hernanes. Mit dem Brasilianer steht und fällt das System Lazios. Dass der Spielmacher in der Saisonvorbereitung nicht die Form der letzten Saison erreichte, sorgt für Rätselraten, aber Trainer Vladimir Petkovic will Hernanes mit taktischen Maßnahmen helfen. Das Interesse der Mailänder Klubs schmetterte Lazio daher genauso ab wie das PSG-Treiben. Allerdings: Das neue Vertragsangebot des Klubs hat Hernanes auch schon abgelehnt. "Wir setzen uns mit ihm an einen Tisch und schauen, was da geht. Wir haben ein gutes Verhältnis", sagt Klub-Chef Claudio Lolito.

Die Situation: Das Wichtigste: Miroslav Klose wieder fit. Nachdem der Angreifer in der Vorsaison lange ausgefallen war, konnte er die komplette Vorbereitung mitmachen. Dennoch will sich der Klub in der Offensive verstärken: Galatasaray-Angreifer Burak Yilmaz soll ganz oben auf der Liste stehen. Wichtig waren die Verstärkungen für das Mittelfeld mit Biglia und Candreva - starke Spieler, die die Startelf bereichern können. Trainer Vladimir Petkovic ist selbstbewusst, sagt im Hinblick auf die Konkurrenz, dass "Lazio vor keiner Mannschaft Angst" haben müsse. Aber ob die Qualität reicht, um ganz oben zu landen, bleibt abzuwarten.

AS Rom

Die wichtigsten Transfers: Kevin Strootman (PSV Eindhoven), Gervinho (FC Arsenal), Maicon (Manchester City)

Der Spieler im Fokus: Miralem Pjanic. Als in Dortmund die Suche nach einem Nachfolger für Mario Götze begann, fiel auch sein Name. Allerdings gilt das auch für andere Klubs in Europa, die eine wesentliche Verstärkung für die Kreativzentrale suchten. Der Bosnier gehört zu den besten Spielmachern des Kontinents und hat viele Interessenten. Allerdings will ihn der Klub halten und auch Pjanic hat sich wohl inzwischen durchgerungen, seinen Verbleib in der Hauptstadt zu garantieren. Wichtig für die Roma, das mit Pablo Osvaldo bereits eine wichtige Offensivwaffe verloren hat.

Die Situation: Der AS Rom ist der Klub mit dem größten Transfertreiben der Sommerpause - und das in beide Richtungen. Mit Kevin Strootman kam aus Eindhoven ein Top-Mittelfeldmann, mit Gervinho ein Flügelflitzer und mit Maicon ein erfahrener Mann für die Abwehr. Dazu Mehdi Benatia aus Udinese und Morgan De Sanctis aus Neapel. Allerdings gingen mit Pablo Osvaldo, Maarten Stekelenburg und Marquinhos auch gute Spieler. Der Umbruch ist aber nicht nur im Kader erfolgt: Mit Franco Baldini ging der Generaldirektor, mit Andrea Andreazzoli der Interimstrainer. Die Hoffnungen liegen nun voll auf Rudi Garcia. Der will auf ein offensives 4-3-3 setzen und freut sich auf seine Aufgabe mit einem "qualitativ hochwertigen Kader". Mit der Roma darf zu rechnen sein.