Mario, Miro und andere Hoffnungsträger

Von Fatih Demireli
Carlos Tevez (l.) soll Juventus Turin bei der Mission Titelverteidigung unterstützen
© getty

Die Serie A nimmt als letzte Top-Liga Europas den Betrieb für die neue Saison auf. Noch nie war die Dichte im Vorfeld so eng wie jetzt: Viele Klubs aus der zweiten Reihe haben sich prominent verstärkt. Mit Mario Gomez, Carlos Tevez und Gonzalo Higuain hat die Liga viele neue Stars. Doch wer sind die Top-Favoriten? Welche Rolle spielen die Deutschen? Der SPOX-Check.

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Juventus Turin

Die wichtigsten Transfers: Carlos Tevez (Manchester City), Fernando Llorente (Athletic Bilbao), Angelo Ogbonna (FC Turin)

Der Spieler im Fokus: Paul Pogba. Als Stammspieler durfte sich der Franzose auch schon im Vorjahr fühlen, machte er doch die meisten Spiele mit. Für den Mittelfeldspieler ist es aber die Saison, in der er den nächsten Schritt gehen kann und soll, um noch wichtiger für die Alte Dame zu werden. Als Kapitän führte er Frankreich zum U-20-WM-Titel und spielte ein überragendes Turnier. Auch im Supercup-Finale war er mit einem Tor und einem Assist gegen Lazio Rom (4:0) überzeugend. Dass mittlerweile viele Top-Klubs angeklopft haben, lässt den Klub kalt. "Unverkäuflich" heißt die Ansage.

Die Situation: "Wir sind noch stärker als in der Vorsaison", sagt Gigi Buffon und meint vor allem die Offensive. Im Sturm hat der Klub nicht nur in der Breite, sondern auch in der Spitze große Qualität dazu gewonnen und dadurch auch neues Selbstvertrauen getankt. Mit Tevez und Llorente wurden zwei Stürmer geholt, die zu Europas Top-Kandidaten gehören. Und: "Mit Tevez hat der Klub ein Zeichen gesetzt", sagt Buffon. Ansonsten darf man sich auch viel von Abwehrtalent Angelo Ogbonna erhoffen, der mittelfristig in die Stammelf aufsteigen könnte. Die Qualität der Mannschaft gepaart mit den starken Neuzugängen machen Juventus wieder zum absoluten Titelfavoriten.

SSC Neapel

Die wichtigsten Transfers: Gonzalo Higuain (Rela Madrid), Raul Albiol (Real Madrid), Jose Maria Callejon (Real Madrid), Dries Mertens (PSV Eindhoven)

Der Spieler im Fokus: Gonzalo Higuain. Bei Real wurde er am Ende nicht mehr glücklich. Dass der Argentinier das Weite suchen würde, zeichnete sich ab. Dass sich unendlich viele Klubs um ihn bemühen werden, auch. Dass Napoli den Zuschlag bekam, versetzte die Stadt, die mit Argentiniern schon immer ganz gut konnte, in Ekstase. Higuain tritt das Erbe von Edinson Cavani an, den es zu PSG gezogen hat. Eine schwierige Aufgabe, zumal sich Cavani in den letzten Jahren Heldenstatus erspielte. Das Vertrauen in Higuain ist aber groß.

Die Situation: Ein bisschen Madrid-lastig war der Sommer in Neapel. Der gebürtige Madrilene und frühere Real-Jugendspieler und -trainer Rafael Benitez ist neuer Chefcoach. Mit Higuain, Albiol und Callejon kamen gleich drei Spieler von Real Madrid und Neu-Torhüter Pepe Reina stammt auch aus Madrid. Neapel hat sich königlich verstärkt und will in dieser Saison wieder durchstarten, auch wenn man mit Cavani den wichtigsten Spieler und mit Walter Mazzarri den Vater der letztjährigen Erfolge verloren hat. "Wir kämpfen mit Juventus um die Meisterschaft", ist sich Higuain aber sicher: "Wir haben das Potenzial dafür." Benitez ist ebenso selbstbewusst und setzt vor allem auf seinen breiten Kader: "Der Klub macht einen Schritt voran. Ich habe 16 Nationalspieler, das ist Rekord für den SSC Neapel und beschreibt unsere neue Internationalität."

AC Milan

Die wichtigsten Transfers: Cristian Zapata (FC Villarreal), Andrea Poli (Sampdoria Genua)

Der Spieler im Fokus: Kevin-Prince Boateng. Es gab viele Wechselgerüchte um Boateng, doch der Klub dachte keine Sekunde daran, den vielleicht wichtigsten Mann im Mittelfeld abzugeben. Nachdem mit Massimo Ambrosini auch der letzte "Veteran" Milan verlassen hat, werden sich die Machtverhältnisse noch weiter verschieben und Boateng rückt da noch mehr in den Fokus. Milans Nummer 10 soll die Mannschaft anführen. Boateng freut sich auf die Aufgabe, denn für ihn ist "Milan einer der größten Klubs der Welt". Und er ist der Leader.

Die Situation: Milan blieb auf dem Transfermarkt extrem zurückhaltend, der Kader wurde maximal in der Breite verstärkt, auch wenn beispielweise Keisuke Honda (ZSKA Moskau) noch kommen könnte. Die Musik sollen erst einmal die Arrivierten machen: Boateng ist klar, Winter-Neuzugang Mario Balotelli auch, aber auch Stephan El-Shaarawy und Top-Talent M'baye Niang sollen sich mehr einbringen. "Es sind weniger Top-Namen bei uns, aber immer noch Spieler mit großem Talent wie Balotelli, El Shaarawy und Montolivo", sagt Boateng. Was in der vergangenen Saison zum ganz großen Wurf fehlte, war die Konstanz. Diese soll in der anstehenden Saison verwirklicht werden. Klappt es, ist auch mit Milan wieder zu rechnen.

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