Sieben Youngster und ein "Oldie"

Von Philipp Böhl
Aymen Abdennour (r.) gehört mit seinen 25 Jahren fast schon zum alten Eisen

In Frankreich rollt der Ball wieder, doch auf wen gilt es, besonders ein Auge zu werfen? Aus der Liga des gescheiterten Bundesligisten, eines WM-Shootingstars und Portugals Riesentalent stellen wir die aufregendsten Spieler vor.

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Marcos Lopes | 18 Jahre | Offensives Mittelfeld | OSC Lille

Der 18-jährige Marcos Lopes ist eines der größten Talente seines Jahrgangs und für ein Jahr von Manchester City an den OSC Lille ausgeliehen. Er wurde im Januar 2013 durch ein Tor im FA Cup gegen den FC Watford zum jüngsten Torschützen in der Historie der Himmelblauen.

Seitdem hat er unter anderem in der Youth League auf sich aufmerksam gemacht, als er den Bayern in einem Spiel drei Tore einschenkte. Vor der Saison war auch eine Leihe zu RB Leipzig ein Thema, Lopes entschied sich aber letztlich, den größeren Sprung in die Ligue 1 zum OSC Lille zu wagen.

Besondere Fähigkeiten besitzt der 1,74 Meter große Portugiese im Dribbling und in seinem Zug zum Tor. Vorerst wird sich der offensive Mittelfeldspieler aber hinter Marvin Martin anstellen müssen. Der Franzose bekommt durch die Lopes-Verpflichtung allerdings einen gewissen Druck zu spüren, nachdem er in der vergangenen Saison nur an drei Toren beteiligt war und den Ansprüchen nicht gerecht wurde.

Geht das Modell auf, wird die Lopes-Leihe eine Win-win-Situation, die bei Lille die Konkurrenz im Mittelfeld erhöht und Manchester Citys Lopes neue Erfahrungen auf hohem Niveau schenkt.

Seine Zukunft liegt auf Dauer aber wohl in der Premier League: "Er ist ein junger Spieler mit einer großen Zukunft. Er ist erst 18 Jahre alt und spielt schon mit der Persönlichkeit, die es für unser Team braucht", sagte City-Coach Manuel Pellegrini über das Talent Lopes.

Divock Origi | 19 Jahre | Linksaußen | OSC Lille

Knapp 13 Millionen Euro waren dem FC Liverpool die Dienste des 19-Jährigen wert, um ihn dann für ein weiteres Jahr an Lille auszuleihen. Spätestens seit der Weltmeisterschaft ist Divock Origi kein unbeschriebenes Blatt mehr. In der vergangenen Saison blieb er von der internationalen Öffentlichkeit aber weitestgehend unbemerkt.

Bei der WM ging sein Stern jedoch richtig auf, als er für Belgien - meist in der Mittelstürmerposition - groß auftrumpfte. Doch bei OSC Lille ist Origi als Linksaußen vorgesehen. Das Sturmzentrum ist mit Kalou und Roux gut besetzt, sodass der erst 19-Jährige als Rechtsfuß in der Regel über den linken Flügel kommt.

Sehr spannend bleibt bei Origi abzuwarten, ob er an seine starken WM-Leistungen anknüpfen kann. In der vergangenen Saison fiel er mit fünf Toren und einer Vorlage in 30 Spielen auf - keine überragende Quote für einen Spieler, der für knapp 13 Millionen Euro an den FC Liverpool verkauft wurde.

Nun gilt es für das Supertalent, seine WM-Form zu bestätigen und sich so für die höhere Aufgabe - dem FC Liverpool - zu empfehlen.

Vincent Aboubakar | 22 Jahre | Stürmer | FC Lorient

Körperlich robust, gut am Ball und mit einem kompromisslosen Abschluss ausgestattet. Dieses Paket, das Vincent Aboubakar zweifelsohne besitzt, hat diverse europäische Klubs hellhörig gemacht. Für den FC Lorient schoss der 22-Jährige in der vergangenen Saison 16 Tore und bereitete acht weitere Treffer vor.

Am Ende reichte es für Lorient immerhin für den achten Platz. In der kommenden Saison wird es sehr interessant zu sehen, wie Aboubakar im Sturm mit Neuzugang Jordan Ayew harmonieren wird. Der flinke Ayew und der robuste Aboubakar könnten sich perfekt ergänzen und bieten einen variablen Sturm auf.

Für Lorient wird es dagegen immer schwerer, den Kameruner zu halten, sofern das internationale Geschäft auch in der nächsten Saison verpasst wird - was angesichts des gesamten Kaders sehr wahrscheinlich ist.

Tiemoue Bakayoko | 19 Jahre | Defensives Mittelfeld | AS Monaco

Der AS Monaco lässt sich seine Nachwuchskräfte einiges kosten. So auch Tiemoue Bakayoko: Der defensive Mittelfeldspieler kommt für acht Millionen von Stade Rennes, wo er in seiner Premieren-Saison früh zum Stammspieler reifte.

Als Sechser glänzt Bakayoko jedoch nicht durch Torgefahr oder als Vorlagengeber. Der Franzose ist viel eher dafür zuständig, die Balance zwischen Angriff und Verteidigung herzustellen und somit der quirligen Monaco-Offensive den Rücken freizuhalten.

Zunächst muss sich Bakayoko aber wohl hinten anstellen. Mit Geoffrey Kondogbia und Jeremy Toulalan ist das defensive Mittelfeld der Monegassen sehr gut aufgestellt. Auch an Joao Moutinho ist in der Zentrale noch kein Vorbeikommen, doch der Neuzugang bleibt diesbezüglich gelassen: "Ich bin noch jung, ich werde noch viel von den anderen lernen können", zeigte sich Bakayoko geduldig.

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