Van der Vaart "wie im Paradies"

SID
Rafael van der Vaart gab sein Premier-League-Debüt gegen West Bromwich Albion
© Getty

Von den 'Königlichen" aus Madrid verjagt, ist Rafael van der Vaart in London direkt am Ziel seiner Wünsche angekommen. "Ich fühle mich bei den Tottenham Hotspur wie im Paradies. Endlich kann ich wieder 90 Minuten ldurchspielen. Dieses Gefühl kannte ich gar nicht mehr", sagt der einstige HSV-Star, dem in zwei Jahren bei Real Madrid nie der wirkliche Durchbruch gelang.

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Nach einem kompletten Debüt für die Spurs am vergangenen Wochenende bei West Bromwich Albion (1:1) durfte sich der Niederländer auch beim Einstand seines neuen Arbeitgebers in der Champions League gegen Werder Bremen auf einen Einsatz von Beginn an bis zum Schlusspfiff freuen.

Wie wertvoll er für Tottenham sein kann, deutete er mit seinem ersten Assist in der Premier League bereits an. Buchstäblich um Sekunden soll es beim Last-Minute-Transfer an die Themse gegangen sein.

Langfristig bei den Spurs

Am Ende könnte der Kauf des 27-Jährigen für die 'Heißsporne" ein gutes Geschäft gewesen sein, für die Madrilenen war es auf jeden Fall kein guter Deal. 2008 überwiesen sie 15 Millionen Euro an den HSV, Tottenham band van der Vaart bis zum 30. Juni 2014 und zahlte elf Millionen Euro als Ablösesumme.

Wahrlich nicht viel für einen Mittelfeldspieler, den Hollands Fußball-Idol Johan Cruyff einst als Wundermann bejubelt hatte: "So ein Talent kommt nur alle 50 Jahre auf die Welt." Schon in seinem zweiten Profijahr bei Ajax Amsterdam rückte er in die Nationalmannschaft auf, mittlerweile stehen 85 Einsätze auf dem
Konto des torgefährlichen Spielmachers.

Dauerjoker bei der Oranje

Allerdings: Ähnlich wie in Madrid wurde van der Vaart auch im Oranje-Team nie wirklich zum Stammspieler. Bei allen großen internationalen Turnieren seit 2004 gehörte er zum Aufgebot, musste sich aber meist mit der Rolle des Jokers begnügen. So auch zuletzt bei der WM-Endrunde 2010 in Südafrika.

Zum absoluten Leistungsträger und Publikumsliebling avancierte der Sohn eines niederländischen Vaters und einer spanischen Mutter hingegen während seines dreijährigen Gastspiels in Hamburg. Mit großer Begeisterung jauchzten die Stadionbesucher, wenn van der Vaarts glamouröse Ehefrau Sylvie in der HSV-Arena ihrem Rafael huldvoll zuwinkte.

Rückkehr nach Hamburg?

Der Ballzauberer hatte die TV-Moderatorin kurz vor seinem Wechsel an die Elbe geheiratet, live übertragen von einem niederländischen TV-Sender. Der gemeinsame Sohn Damian wurde ein Jahr später in der Hansestadt geboren. Nicht nur Tottenham, auch der HSV war im August wieder "dran" an van der Vaart, doch er konnte sich nicht zu einer Rückkehr entschließen - noch nicht.

Denn ein Comeback beim HSV mag er nicht für alle Zeiten völlig ausschließen. "Im Moment ist das Vergangenheit, aber irgendwann klappt das vielleicht noch mal", sagte der Ausnahmefußballer der "Bild".

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