Wie pullert eigentlich ein Fußballgott?

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald / Dominik Stenzel
Lionel Messi sitzt beim Pinkeln
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Premier League

Von Dominik Stenzel

Reporterfrage des Spieltags: Dank des noch geöffneten Transferfensters in der MLS konnte Bastian Schweinsteiger nun doch noch Goodbye zu Manchester sagen. Ab sofort schnürt der 32-Jährige die Kickschuhe für Chicago Fire. Und das ist wohl auch besser so, schließlich war der Umgang mit dem Ex-Bayer in der nordenglischen Stadt schlicht unwürdig. Gerade einmal vier Mal stand Schweini unter Mourinho in den Pokalwettbewerben auf dem Platz. In der Liga wurde er viermal zumindest in den Kader berufen, gespielt hat er jedoch keine einzige Minute. Umso überraschender wirkt daher die Reaktion von Jose Mourinho auf den Transfer. "Ich werde ihn vermissen. Er ist ein guter Typ und ein guter Profi. Sein guter Einfluss im Training wird fehlen", wurde der Portugiese auf einer Pressekonferenz fast schon sentimental. Zudem tue es ihm sehr leid, wie er mit Schweinsteiger umgegangen sei.

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Und das sei auch der Grund, weshalb er dem Transfer habe zustimmen müssen: Schließlich habe er den Musterprofi nicht zweimal schlecht behandeln können. Gleich in seiner ersten Woche in den Staaten sah Schweinsteiger dann, dass die Uhren dort ein wenig anders ticken als im Mutterland des Fußballs. Bei seiner Vorstellung sorgte eine bizarre Reporterfrage für Aufsehen. Ob er mit Chicago Fire die Chance habe, den "World Cup" zu gewinnen, wollte ein Kollege wissen. Der Pressesprecher sprang dem etwas verdutzt dreinblickenden Schweini zur Seite und erklärte, dass Chicago als Klub nicht an der Weltmeisterschaft teilnehme. Aber immerhin könnten sie die MLS gewinnen. Reibungsloser verlief das Debüt des Weltmeisters auf dem Rasen. Bereits in der 17. Spielminute traf Schweinsteiger per Kopf und stach sofort aus einem eher schwachen Fire-Team heraus.

Liverpool-Fan des Spieltags: Die Liste prominenter Reds-Anhänger ist lang. Zu nennen wären beispielsweise die Schauspieler Liam Neeson, Samuel L. Jackson oder auch Daniel Craig. Letzterer wuchs sogar in Liverpool auf und ist ein häufig (und gern) gesehener Gast an der Anfield Road. So auch am Samstag, als er sich das Derby gegen Everton aus nächster Nähe ansah. Einem passte das jedoch überhaupt nicht: talkSPORT-Moderator Mike Parry konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass James Bond ein Liverpool-Fan ist. "Eine absolute Schande, dass James Bond sich als Kopite outet.. 007 gehört zu dieser Nation.. nicht einem Fußballklub... irgendeinem Fußballklub", twitterte der 62-Jährige.

Eine Weltikone dürfe einfach keine Favoriten haben. Das Argument, dass Daniel Craig nur ein Schauspieler ist, lässt Parry nicht gelten: "Beeinflussbare Menschen auf der ganzen Welt sehen, wie der derzeitige James Bond Liverpool unterstützt. Ian Fleming hätte das nicht zugelassen." Das Thema beschäftigt Parry übrigens noch immer, via Twitter versucht er nun schon seit zwei Tagen seine Meinung mit Argumenten zu stützen. Mit bescheidenem Erfolg. Parrys Lieblingsteam ist übrigens der FC Everton, was an dieser Stelle nicht wirklich verwundert. Es war also wohl auch eine gehörige Portion Frust im Spiel.

Anything Else? Nach der Niederlage in Watford beträgt Sunderlands Rückstand zum rettenden Ufer bereits satte acht Punkte. Bei Trainer David Moyes scheinen die Nerven jedoch schon seit längerer Zeit ganz schön blank zu liegen. Nach der Nullnummer gegen Burnley vor der Länderspielpause fragte BBC-Reporterin Vicky Sparks den Schotten, ob er von Vereinsseite Druck spüre, schließlich sei auch Präsident Ellis Short im Stadium of Light zugegen gewesen. "Nein, überhaupt nicht", lautete Moyes knappe Antwort. Nachdem das Interview dann aber beendet war, wurde es so richtig unschön: "Das war am Ende etwas fies, also pass auf", warnte Moyes die Journalistin und legte noch einen drauf: "Du bist zwar eine Frau, könntest dir aber trotzdem eine Ohrfeige einfangen. Sei vorsichtig, wenn du das nächste Mal hierher kommst." Immerhin: Moyes hat gleich im Anschluss eingesehen, dass sein Verhalten absolut inakzeptabel war. Inzwischen hat er sich bei Sparks entschuldigt, die Reporterin hat die Entschuldigung angenommen.