Suche nach der perfekten Mischung

SID
Fester Blick Richtung WM, Silvia Neid und Team Managerin Doris Fitschen (r.)
© Getty

Rund drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel sucht Bundestrainerin Silvia Neid bei der Mission Titelverteidigung nach der bestmöglichen WM-Formation.

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Der Kader für die Heim-WM steht, nun geht es an den Feinschlifff für das anstehende Turnier (26. Juni bis 17. Juli). "Das Ziel ist, dass wir jetzt schauen müssen: Welche Spielerin passt zur anderen? Und welche passt in die gegnerabhängige Taktik?", sagte Bundestrainerin Silvia Neid beim Lehrgang in Marienfeld vor dem WM-Test gegen Italien am Freitag (18 Uhr im LIVE-TICKER).

Den Gegner Italien habe man daher mit Bedacht ausgewählt. "Die Italienerinnen hadern sehr viel mit sich, der Schiedsrichterin, mit uns, sind unbequem in den Zweikämpfen, ähnlich wie Nigeria", äußerte Neid. Die West-Afrikanerinnen sind der zweite Gruppengegner der DFB-Auswahl am 30. Juni in Frankfurt nach dem Eröffnungsspiel am 26. Juni gegen Kanada.

Alle Spielerin bekommen ihre Bewährungschance

Neid kündigte an, mit den sechs Wechselmöglichkeiten "sehr viel ausprobieren" zu wollen, um vielen der 21 Auserwählten die nötige Spielpraxis zu ermöglichen: "Jede soll die Möglichkeit haben, sich zu zeigen."

Bei diesen Experimenten wird Torjägerin Inka Grings, die beim 2:0 im ersten WM-Test gegen Nordkorea noch passen musste, nach ihrem auskurierten Muskelfaserriss wieder zur Verfügung stehen, nur hinter dem Einsatz von Verteidigerin Verena Faißt steht wegen Problemen im Oberschenkel noch ein Fragezeichen.

Seit Sonntag hat Neid ihre 21 Auserwählten in der idyllischen Klosterpforte nahe Gütersloh versammelt, nachdem sie zwei Tage zuvor fünf Spielerinnen mitteilen musste, dass der WM-Traum für sie geplatzt ist. Der vorletzte WM-Lehrgang steht neben dem Fokus auf die Verfeinerung des Angriffsspiels unter der Überschrift "Turnierrhythmus".

Volles Programm bis zum Eröffnungsspiel

Denn vier Tage später wartet bereits der nächste Test gegen die Niederlande in Aachen (16.30 Uhr im LIVE-TICKER). Der gesamte DFB-Tross wird dabei auch die logistischen Abläufe proben, die während des Turniers bevorstehen, bereits am Samstagmittag siedelt das Team um. "Dieses Reisen ist eine Belastung. Die Spielerinnen müssen sich schnell umgewöhnen", so Neid. Die WM-Generalprobe bestreitet die DFB-Auswahl am 16. Juni in Mainz gegen Norwegen.

Die Spielerinnen hoffen nun nach fast sechs Wochen harter WM-Vorbereitung auf ein weiteres Erfolgserlebnis. "Wir wollen eine souveräne Leistung zeigen und zu Null spielen", sagte Torhüterin Nadine Angerer, bei der es beim Gedanken an die WM "von Tag zu Tag mehr prickelt".

Für die 32-Jährige vom 1. FFC Frankfurt ist das Duell am Freitag außerdem ein besonderes: Ihr Vater ist Italiener. "Ich spreche aber leider kein Italienisch," sagte Angerer und fügte lächelnd hinzu: "Nur fluchen könnte ich."

Erkenntnisse stehen vor Ergebnissen

Fluchen würde Neid selbst bei einer Niederlage nicht: "Bis zum Norwegenspiel kann ich die verschmerzen." Und auch wenn der Weltranglistenzwölfte Italien nicht für die WM-Endrunde qualifiziert ist - die weibliche Squadra Azzurra ist eine Herausforderung. In der Qualifikation musste sich die Auswahl von Trainer Pietro Ghedin im finalen Play-off dem Olympiasieger und WM-Mitfavoriten USA nach zwei knappen 0:1-Niederlagen geschlagen geben.

"Das ist ein sehr unangenehmer Gegner," sagte Neid. Deutschland tat sich mitunter schwer: Aus den bislang 24 Duellen gegen Italien stehen für die DFB-Auswahl zwölf Siege, acht Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Die letzte Begegnung gewann Deutschland im Viertelfinale der EM 2009 mit 2:1.

Die Frauen-WM 2011 in Deutschland

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