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"Gefährlich": Schalke fehlt Auswärtstor

SID
Andre Breitenreiter konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden sein
© getty

Als die Reisegruppe von Schalke 04 noch in der Nacht in den Flieger zurück in die Heimat stieg, fehlte das Wichtigste. Trotz eines starken Auftritts in der Ukraine hatten die Königsblauen kein Auswärtstor im Gepäck, als sie um 2.20 Uhr Ortszeit in Lwiw abhoben.

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"Das ist ärgerlich", sagte Eric Maxim Choupo-Moting nach dem 0:0 im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League gegen Schachtjor Donezk: "Das ist kein schlechtes, aber auch ein gefährliches Ergebnis."

Dass die im Europacup in dieser Saison weiter ungeschlagenen Schalker nicht mit einem bequemeren Polster heimkehrten, lag an der eigenen Fahrlässigkeit, aber auch an einer Fehlentscheidung. Abwehrspieler Joel Matip, der seinen Klub nach 16 Jahren Richtung FC Liverpool verlässt, hatte einen Kopfballtreffer erzielt - der türkische Schiedsrichter Hüseyin Göcek wollte jedoch ein Foul gesehen haben (67.). "Das Tor war regulär", betonte Matip.

Doch auch ohne mehr Wohlwollen des Unparteiischen hätte der Bundesliga-Fünfte einen Sieg aus dem EM-Stadion von 2012, in dem Schachtjor wegen des Krieges in der Ostukraine seine "Heim"-Spiele austrägt, mitnehmen können. Vor allem Neuzugang Younes Belhanda vergab - teils leichtfertig - beste Torchancen. "Wir haben uns stark nach vorne kombiniert, uns aber leider nicht belohnt", meinte Torhüter Ralf Fährmann. Selbst einen indirekten Freistoß aus fünf Metern nutzten die Schalker nicht.

Heidel-Poker geht weiter

So birgt die Ausgangslage für das Rückspiel am Donnerstag Gefahren. "Wir dürfen kein Gegentor zulassen", mahnte Trainer Andre Breitenreiter, der in Lwiw auf den schwächelnden Torjäger Klaas-Jan Huntelaar 88 Minuten lang verzichtet hatte. "Wir dürfen nicht in Konter laufen", forderte Sportvorstand Horst Heldt.

Dessen Nachfolge sollte endgültig geklärt sein, wenn die Entscheidung über den Achtelfinaleinzug fällt. Am Sonntag trifft sich der Schalker Aufsichtsrat vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, um über die Verpflichtung von Christian Heidel abzustimmen.

Auch bei der wichtigsten Personalentscheidung für die nähere Zukunft ist die Ausgangslage nicht schlecht, aber gefährlich. Die Mehrheit des Gremiums will den langjährigen Manager des Ligakonkurrenten FSV Mainz 05 als Sportchef auf Schalke sehen, doch zwei Drittel der elf Aufsichtsräte müssen für Heidel stimmen. Votieren mehr als drei dagegen, kann Klubchef Clemens Tönnies seinen Wunschkandidaten nicht durchsetzen.

Vor allem die Mitglieder, die in den letzten beiden Jahren in das Gremium gewählt wurden, gelten als Tönnies-Kritiker. Laut Bild-Zeitung will Heidel, der einen Vierjahresvertrag mit einem Gehalt von mehr als zwei Millionen Euro jährlich bekommen soll, selbst verzichten, wenn es keine eindeutige Mehrheit für ihn gibt. Für Tönnies, der den Vertrag mit Heldt nach dessen sehr durchwachsener Manager-Bilanz nicht verlängern wollte, wäre es der Super-GAU. Dann würde plötzlich mehr als nur ein Auswärtstor fehlen.

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