Kroaten vor dem Auftakt voller Selbstvertrauen

SID
em 2008, kroatien, kovac
© DPA

Bad Tatzmannsdorf - Vier Tage vor dem ersten Spiel gegen Gastgeber Österreich sind die Kroaten in ihrem Trainingsquartier in Bad Tatzmannsdorf bereits in verbaler Hochstimmung.

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"Die Österreicher prahlen, aber sie wissen nicht, was am Sonntag auf sie zukommt. Sie haben keine Chance, weil wir viel besser sind", sagte Verteidiger Josip Simunic vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin.

Sein Teamkollege Darijo Srna blickt sogar schon auf das zweite Gruppenspiel voraus, in dem das Team von Trainer Slaven Bilic am 12. Juni auf die deutsche Nationalmannschaft trifft. "Wir sind auch stärker als Deutschland", tönte der Mittelfeldspieler von Schachtjor Donezk.

Auch in der Heimat erwarten Medien und Fans in den kommenden Wochen einiges von ihrer Mannschaft. Alles andere als ein Erfolg zum Auftakt gegen Österreich wäre für die heißblütigen Anhänger eine große Enttäuschung.

"Wir müssen viel laufen"

"Österreich ist für Kroatien nur zweitklassig", titelte die Tageszeitung "Vecernji list". Die Österreicher hätten das Turnier organisieren müssen, um überhaupt bei der Europameisterschaft dabei zu sein, schrieb das Blatt.

Einzig der ehemalige Nationalcoach Otto Baric, der bereits in beiden Ländern als Trainer der Verbandsauswahl gearbeitet hat, ermahnt seine Landsleute zur Vorsicht. "Wir müssen viel laufen. Sollten wir weniger laufen als die Gastgeber, dann gibt es Probleme", prophezeite der 75-Jährige.

Doch solche Worte verhallen in der Heimat nahezu ungehört. Einer Umfrage zu Folge erwarten 80 Prozent der Kroaten, dass ihr Team das Viertelfinale erreicht.

Ein zweites Lyon?

Jeder Vierte sieht das Team sogar im Halbfinale. Der Blick ist deshalb weniger auf den Auftakt gegen Österreich, sondern bereits auf das mit viel Spannung erwartete Duell mit dem Team von Bundestrainer Joachim Löw gerichtet.

Die in Zagreb erscheinende Tageszeitung "Jutarnji list" drohte der DFB-Auswahl bereits mit einer "Wiederholung von Lyon 1998". Vor zehn Jahren unterlag das deutsche Team unter dem damaligen Trainer Berti Vogts den Kroaten bei der Weltmeisterschaft in Frankreich im Viertelfinale mit 0:3.

Doch zunächst muss das mit sechs Bundesliga-Legionären gespickte Team der Kroaten gegen Österreich einen guten Start ins Turnier erwischen. Dass bei den Gastgebern die Torwartfrage noch nicht geklärt ist, sieht Trainer Bilic eventuell sogar als Vorteil an.

"Die Torhüter kurz vor dem Spiel im Ungewissen zu lassen, macht sie sicher nervös. Das könnte möglicherweise gut für uns sein", sagte der kroatische Trainer am Mittwoch auf der ersten öffentlichen Pressekonferenz in Österreich.

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