Erst Schweden, dann Oranje

SID
EM 2008, Guus Hiddink, Russland
© DPA

Salzburg - Hiddink gegen die Heimat Holland: Der EM winkt ein brisantes Viertelfinale, falls der niederländische Startrainer mit Russland die Runde der letzten Acht erreicht.

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Doch der sonst offensivfreudige Coach verbat sich die Gedanken an ein Duell gegen Oranje und meinte nach dem 1:0 (1:0) über Griechenland: "Das ist mir eine Brücke zu weit. Wir müssen den ersten Schritt zuerst gehen."

Nachdem die Russen den Titelverteidiger von Europas Fußball-Thron gestürzt haben, müssen sie am Mittwoch zunächst das Drei-Kronen-Team aus Schweden im letzten Vorrundenspiel schlagen.

Manko: Torabschluss

Einen Vergleich gegen die bisher überragende Auswahl des königlichen niederländischen Fußball-Bundes muss Hiddinks junge Sbornaja nicht fürchten. Die spielstarke Mannschaft hatte zum Stolz des Trainers vor allem in der Defensive schnell aus dem 1:4 gegen Spanien gelernt.

"Es war viel Kampf im Spiel, das ist die Basis, die funktionieren muss. Jeder hat hart gearbeitet, man muss hart und konsequent sein", sagte Hiddink und bescheinigte seinem phasenweise herrlich kombinierenden Team erstklassigen internationalen Fußball.

Einziges Manko: Die Russen schafften es nicht, nach dem Tor durch Konstantin Syrjanow in der 33. Minute für einen beruhigenden zweiten Treffer zu sorgen.

"Ich habe eine Menge Chancen vergeben. Zum Glück war es eines jener Spiele, wo das erste Tor entscheidet", sagte der überragende Roman Paweljutschenko, dem von seinen Adduktorenbeschwerden nichts anzumerken war.

Hiddink witzelt 

Bei der Pleite gegen Spanien hatte er das einzige Tor der Russen erzielt. "Danach waren wir in der Kabine alle niedergeschlagen. Wir wollten beweisen, dass russische Spieler Charakter besitzen", sagte Pawljutschenko.

Zur UEFA-Ehrung als bester Spieler der Partie konnte der Angreifer von Spartak Moskau wegen der Dopingprobe nicht erscheinen, also nahm Hiddink den Preis entgegen.

"Es ist schön, dass ich eine Trophäe für meine gute Leistung als Spieler bekommen habe", witzelte der 61-Jährige, der Auseinandersetzungen im Training will und Pawljutschenko in Topform gebracht hat. Angesichts seines in Sportkleidung deutlich sichtbaren Übergewichts bekannte Hiddink neidisch: "Ich hätte auch gern vier Kilo in den vergangenen drei Wochen verloren."

Rückkehr von Arschawin 

Der schlaksige Pawljutschenko war eigentlich nur als Ersatz für den am Meniskus operierten Torjäger Pawel Pogrebnjak von UEFA-Cup- Sieger Zenit St. Petersburg vorgesehen.

Gegen die Schweden bekommt der 26-Jährige endlich Unterstützung von Zenit-Star Andrej Arschawin. Während die Linksfüße Juri Schirkow und Dinijar Biljaletdinow angeschlagen sind, darf Arschawin nach seiner Sperre aus dem letzten EM-Qualifikationsspiel in Andorra erstmals bei der EM eingreifen.

"Du brauchst ein, zwei Spieler, die ein Spiel entscheiden können", sagte Hiddink, "er ist so einer."

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