EM-Start mit Hindernissen

SID

Basel/Salzburg - In Basel gibt es Streit ums Bier, in Salzburg sorgen pingelige UEFA-Mitarbeiter für Ärger, in Zürich baut das Opernhaus schalldichte Fenster ein. Die Vorbereitungen auf die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz laufen nicht ohne Hindernisse.

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Manche Episode nimmt dieser Tage gar skurrile Züge an - bedingt durch strenge Regeln der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Für das Schweizer Boulevard-Blatt "Blick" fallen diese Geschichten in die Kategorie "UEFA-Kontrollwahn".

In Basel, der fußballverrücktesten Stadt der Schweiz mit dem größten Stadion und dem aktuellen Meister FC Basel, hat die UEFA für ein besonderes Beschäftigungsprogramm gesorgt.

Bierstreit in Basel

Weil drei Traditionsgaststätten in der offiziellen Fan-Zone am Rheinufer partout nicht das offizielle EM-Bier (Carlsberg) ausschenken wollen, werden die drei Lokale täglich neu mit einem Zaun von der Fan-Meile abgeschottet.

Mittags wird aufgebaut, um Mitternacht, wenn die Zone schließt, wird die mehr als zwei Meter hohe Absperrung wieder abgebaut.

Aus Zürich kam flugs eine Solidaritätsbekundung. Stadtpräsident Elmar Ledergerber kündigte im Fernsehen an: "Ich habe bereits eine neutrale Flasche zu Hause, da kann ich mein Turbinenbräu in die Fan- Meile mitnehmen und keiner kann mir einen Vorwurf machen.

Unterschiedliche Preise sorgen für Ärger

"Immerhin freuen sich die Schweizer darüber, dass 0,4 Liter von dem Sponsorbier vertraglich vereinbart für 5 Franken (3,10 Euro) verkauft werden müssen, während das Gebräu in Österreich umgerechnet 7,30 Franken kosten soll. Gebraut wird das dänische Bier übrigens in einer Tochterbrauerei in der Schweiz.

Auch im österreichischen Spielort Salzburg ist man nicht gut auf die UEFA zu sprechen. So scheiterte die individuelle Dekoration von Schaufenstern ebenso an den strengen Richtlinien des Verbandes wie die Ausstattung von Verkäufern und Geschäftsleuten mit T-Shirts und der Aufschrift "Servus Europa - Fans will be Friends", wie die Nachrichtenagentur APA berichtete.

Für regelrechtes Kopfschütteln sorgten die Argusaugen eines UEFA-Mitarbeiters, der auf der Broschüre einer Tourismusvereins ein Foto entdeckte, auf dem ein Tourist ein T- Shirt mit dem Logo einer Lebensmittelfirma trug. Der Schriftzug musste auf Anordnung der hohen Fußball-Herren wegretuschiert werden.

Zürich freut sich auf EM

Dagegen ist die Stimmung in Zürich eher entspannt. Zwar baute die Oper vor dem EM-Start neue Schallschutzfenster ein, weil direkt vor ihrer Tür zehntausende Fans beim Public Viewing jubeln sollen.

Dafür zeigten die Stadtoberen durchaus Verständnis und freuten sich, dass jetzt endlich die Tribünen und die Videowände für bis zu 45 000 Fans aufgebaut werden.

Behörden besorgt von Flusslage

Sorgen macht den Behörden in Basel und Zürich lediglich die schöne Lage der Fan-Zonen direkt am Wasser.

Am Fluss Limmat in Zürich und am Rhein in Basel besteht die Gefahr, dass angeheiterte Fans einen Sprung ins Wasser wagen.

In Zürich kommt noch hinzu, dass der Fluss Hauptverkehrsweg für Rettungskräfte ist, denn durch die malerischen Altstadtzeilen an beiden Ufern dürfte es kein Durchkommen geben.

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