K-Frage: Schweinsteiger tendiert zu Ballack

SID
Bastian Schweinsteiger (l.) erzielte in 81 Länderspielen 21 Tore
© Getty

Bastian Schweinsteiger hat sich für Michael Ballack als Nationalmannschafts-Kapitän ausgesprochen. Allerdings hält der Spieler des FC Bayern München die Diskussionen um das Amt für überzogen.

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Bastian Schweinsteiger hat sich erneut für Michael Ballack als Kapitän der Nationalmannschaft ausgesprochen, hält die Diskussion um die "K-Frage" allerdings für völlig überhöht.

"Für die Öffentlichkeit und die Medien ist das wichtig, für uns Spieler nicht. Joachim Löw weiß bestimmt schon, wen er als Kapitän nimmt. Und er ist unser Vorgesetzter, er entscheidet das", sagte Schweinsteiger der "Süddeutschen Zeitung". Löw gibt am Freitag sein Aufgebot für die Länderspiele Anfang September gegen Belgien und Aserbaidschan bekannt.

Aller Voraussicht nach wird Ballack für die beiden Spiele vom Bundestrainer nicht berücksichtigt werden.

Schweinsteiger: "Ich möchte keine Jury sein"

Eine einfache Entscheidung sei die Benennung des Kapitäns laut Schweinsteiger nicht. Sowohl Ballack als auch Lahm hätten einen eigenen Stil, ein Team zu führen: "Beide machen ihre Sache gut, aber ich möchte jetzt hier wirklich keine Jury sein."

Schweinsteiger selbst tendiert zu Ballack. "Er hat viel für die Nationalelf geleistet, und wäre er nicht verletzt gewesen, gäbe es diese Debatte doch gar nicht", sagte der Mittelfeldspieler des deutschen Rekordmeisters Bayern München.

Dass er selbst das Amt übernehmen könnte, hält der 26-Jährige offenbar für ausgeschlossen. "Das Amt ist eine Ehre, klar. Aber ich denke, auf dem Platz kann man auch ohne Binde Verantwortung übernehmen", sagte Schweinsteiger.

Lahm bleibt bei seiner Meinung

Philipp Lahm hat indes seine Absicht noch einmal bekräftigt. "Meine Meinung ist noch immer dieselbe wie vor sechs Wochen: Ja", erklärte der Abwehrspieler des FC Bayern München in Interviews des "Münchner Merkur" und der "tz" auf die Frage, ob er gerne Kapitän bleiben würde.

Sollte sich Löw aber für seinen alten Spielführer Ballack entscheiden, habe er auch keine Probleme damit, betonte Lahm. "Wenn Michael Kapitän wird, ändert sich für mich nichts."

Stärker als Real Madrid

Zur Finalniederlage in der vergangenen Champions-League-Saison äußerte sich sein Kollege Schweinsteiger selbstkritisch: "Letztes Jahr hatten wir es vielleicht nicht verdient, das Finale zu gewinnen. In der Vorrunde hatten wir ja zweimal verloren, wir wären draußen gewesen ohne Schützenhilfe von Bordeaux. Und ich will diesen Titel nur gewinnen, wenn ich weiß: Keiner hat mich geschlagen, wir waren die Besten."

Schweinsteiger blickt aber optimistisch in die Zukunft. "Heute sind wir weiter als vor einem Jahr. Ich denke, dass wir aktuell stärker sind als zum Beispiel Real. Es wird diese Saison allerdings schwieriger, weil sich die Gegner auf unseren Stil einstellen und unser Spiel kaputt machen wollen."

Als potentielles Problem sieht der 26-Jährige in jedem Falle zu hohe Erwartungen. "Es ist auch eine Gefahr, dass viele denken: Der Erfolg wiederholt sich eh wieder - als gehe es diesmal nur darum, ob wir die Champions League gewinnen."

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