Nicht alle waren Gewinner

Von Für SPOX in Südafrika: Stefan Rommel
Deutschland stellte mit 16 Turniertreffern die mit Abstand beste Offensive bei der WM
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Mittelfeld

Sami Khedira Es bestanden durchaus Zweifel, ob und wie Khedira die Ballack-Rolle neben Schweinsteiger ausfüllen würde. Aber der Stuttgarter füllte sie bestens aus. Khedira zeigte sein Potenzial und dass er trotz seiner wenigen Länderspiele und seine Jugend schon Führungsqualitäten hat. Die Anfragen aus dem In- und Ausland ließen deshalb nicht lange auf sich warten. Jetzt schon eine feste Größe - Ballack-Rückkehr hin oder her.

Bastian Schweinsteiger Der internationale Durchbruch für den "neuen" Schweinsteiger. Der Chef - nicht nur im Mittelfeld. Er füllte das Vakuum, das Ballack hinterlassen hatte, perfekt aus. Wurde im Turnierverlauf immer mehr zur entscheidenden Figur im deutschen Spiel und wehrte sich im Halbfinale gegen Spanien als einziger mit allem, was er hatte gegen die Niederlage. Ein überragendes Turnier von Schweinsteiger.

Mesut Özil Er zeigte sein komplettes Spektrum - leider aber auch einige Male sein Phlegma. Sensationellen Spielen folgten schwächere Auftritte. Trotzdem ist Özil der Spielmacher dieser Mannschaft, der an einem guten Tag den Unterschied auch gegen große Mannschaften ausmachen kann. Neben seinem tollen Auge und seiner Technik bleibt aber auch eine nicht ausreichende Chancenverwertung im Gedächtnis. Trotzdem: Seine erste war eine gute WM.

Toni Kroos Er hatte das Pech, dass seine angestammten Positionen im linken oder zentralen offensiven Mittelfeld belegt waren. Also machte er einfach auf der Doppel-Sechs oder im rechten Mittelfeld eine gute Figur. Kroos deutete sein enormes Potenzial an, viele hätten ihn sich im Halbfinale von Beginn an gewünscht. Er ist noch nicht drin in der ersten Elf. Seine Zeit wird aber kommen.

Thomas Müller Bester Torschütze des Turniers. Bester Nachwuchsspieler des Turniers. Sechs Spiele, fünf Tore, drei Assists. Kreativster deutscher Spieler und die Entdeckung des Turniers. Selbst die Spanier waren froh, dass Müller wegen zweier Lappalien im Halbfinale gelbgesperrt fehlte. Er verkörpert die Zukunft und den neuen Stil des deutschen Fußballs. Eine Traum-WM für Müller, der vor einem Jahr noch in der dritten Liga kickte.

Lukas Podolski Mit Licht und Schatten. Licht: Seine Tore, seine Unbekümmertheit, sogar sein Defensiveinsatz. Schatten: Teilweise schwaches Passspiel, Chancentod gegen Serbien. Löw vertraut weiter auf ihn, auch wenn die Konkurrenz (Kroos) ihm schon dicht im Nacken sitzt. Spielerisch fiel Podolski einige Male im Vergleich zum Rest ab. Allerdings muss man auch sagen, dass Podolski als gelernter Stürmer nicht unbedingt im linken Mittelfeld zu Hause ist.

Piotr Trochowski Auch er war lange einer der Wackelkandidaten und schmorte lange auf der Bank. Als dann seine große Chance zur Bewährung kam, verpatzte er sie mit einer fahrigen Leistung gegen Spanien. Trochowski stagniert seit zwei Jahren, bald wird es in dieser Verfassung nicht mehr für die DFB-Elf reichen.

Marko Marin Er sollte eine Art Geheimwaffe sein und bekam zu Beginn gleich zwei Chancen bei Kurzeinsätzen gegen Australien und Serbien. Beide Male wusste er aber kaum überzeugen. Leider konnte er seine größtenteils starke Form aus der Bundesliga nicht bis zur WM konservieren.

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