Vierkampf um die Nummer eins spitzt sich zu

SID
Robert Enke steht seit 2004 für Hannover 96 im Tor
© Getty

Gegen Köln gibt Robert Enke nach Erkrankung sein Bundesliga-Comeback. Im Kampf um die Nummer eins im deutschen Tor ist der Keeper von Hannover 96 zum Herausforderer geworden.

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Robert Enke gibt sein Comeback, Rene Adler und Manuel Neuer stehen sich im direkten Duell gegenüber und Tim Wiese befindet sich weiter in Lauerstellung:

223 Tage vor dem Beginn der WM-Endrunde in Südafrika nimmt der Kampf um die Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft weiter an Fahrt auf. Besonders Enke steht bei seiner Bundesliga-Rückkehr am Samstag im Blickpunkt. Nach rund neunwöchiger Krankheitspause ist der Keeper des Bundesligisten Hannover 96 vom Favoriten zum Herausforderer geworden.

"Ich freue mich, dass es endlich wieder losgeht. Ich fühle mich gut und auch das Timing stimmt schon wieder. Den letzten Rest muss ich mir im Spiel holen. Es wäre großartig, gleich mit mit einem sportlichen Erfolg zu starten", sagt Enke vor Hannovers Gastspiel beim 1. FC Köln (15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY).

Enke nach langer Pause wieder im Tor

Am 29. August stand Enke zuletzt im 96-Tor. Danach hatte ihn ein bakterieller Infekt außer Gefecht gesetzt und um die Pole Position im Ringen um den Platz im DFB-Gehäuse gebracht.

Nun gilt es, sich neu zu positionieren. "Robert ist eine große Persönlichkeit und gibt unserer Mannschaft Halt. Für mich ist und bleibt er die Nummer eins in Deutschland", meint 96-Coach Andreas Bergmann über den Keeper, der vor seinem gesundheitlichen Rückschlag auch in der Gunst von Joachim Löw ganz oben stand.

Der Bundestrainer hatte Enke eine Einsatzgarantie für die zum damaligen Zeitpunkt noch ausstehenden WM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan (4:0), in Russland (1:0) und gegen Finnland (1:1) gegeben.

Wiese und Neuer erhalten eine Chance

Nach Enkes Ausfall nutzte aber der Leverkusener Rene Adler seine Chance und betrieb mit starken Leistungen Werbung in eigener Sache. In den nächsten Länderspielen am 14. November in Köln gegen Chile und vier Tage später in Gelsenkirchen gegen die Elfenbeinküste sollen der Bremer Wiese bzw. Schalkes Neuer getestet werden.

Ob Enke dann zumindest zum Kader gehören wird, ist offen. "Das wäre für mich natürlich das Optimale", meint Hannovers Schlussmann und hofft auf eine Nominierung.

Löw zeigt sich allerdings zögerlich. "Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Robert hat ja seit seiner Erkrankung noch nicht gespielt", sagt der oberste DFB-Coach. Durch Enkes Rückkehr herrscht in der T-Frage ab Samstag aber zumindest wieder Chancengleichheit.

Alle vier Kandidaten sind fit und können sich in den Vordergrund spielen. "Auch Robert ist wieder in einer sehr guten Verfassung und hat im Training bereits alte Stärke bewiesen", wirbt Bergmann für seinen Schlussmann.

Direktes Duell zwischen Adler und Neuer

Adler und Neuer, die angeblich beide beide Manchester United auf dem Wunschzettel stehen, können sich am Samstag derweil sogar direkt in die Augen sehen und wollen Löw im Spiel zwischen Schalke und Leverkusen (18.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) von ihren Qualitäten überzeugen.

Kampfansagen blieben im Vorfeld der Partie jedoch aus. "Manuel und ich sind zwei junge, talentierte Torhüter. Aber ich schaue nicht auf das Duell mit ihm. So etwas lenkt nur ab. Ich konzentriere mich einfach immer auf das nächste Spiel. Südafrika ist mein großes Ziel", sagt Adler, der mit sechs Gegentreffern bisher die wenigsten aller Bundesliga-Keeper kassiert hat.

Während sich Neuer zuletzt mit Gerüchten um einen möglichen Wechsel zu Rekordmeister Bayern München konfrontiert sah, war es um Wiese derweil zuletzt etwas ruhiger. Mit Werder ist der Keeper aber nun schon seit 16 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen und konnte mit starken Vorstellungen immer wieder auf sich aufmerksam machen.

"Tim hat gezeigt, dass er für die Nationalmannschaft bereit ist", sagt Bremens Sportdirektor Klaus Allofs vor der Partie am Samstag beim 1. FC Nürnberg (15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY): "Mehr kann er nicht tun."

Enke gibt gegen Köln sein Comeback