"Wir können uns immer noch weiter entwickeln"

Von Für SPOX in Mönchengladbach: Stefan Rommel
dfb-team, lahm
© Getty

Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Wales (1:0) war das Gespann auf der linken Seite mit Philipp Lahm und Piotr Trochowski der Schlüssel zum Erfolg.

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Im Interview spricht der Defensivere der beiden Spieler über Troches erstes Länderspieltor, die Qualität des Teams und sagt, inwiefern die Qualifikation schon eingetütet ist.

Frage: Herr Lahm, hatten Sie sich auf so ein hartes Stück Arbeit eingestellt?

Philipp Lahm: Uns war schon bewusst, dass es gegen Wales schwer werden wird, weil die eben sehr defensiv spielen. Wir haben ja letzten November am eigenen Leib erfahren, wie unangenehm die zu spielen sind.

Frage: Gab es einen Moment, an dem sie am Sieg gezweifelt haben?

Lahm: Auf keinen Fall, das darf man auch nicht. Wir wussten, dass es ein Geduldspiel werden wird und dass wir immer voll dagegen halten müssen. Irgendwann wird das Tor schon fallen.

Frage: Piotr Trochowski hat die Mannschaft dann erlöst. Was sagen Sie zu seinem ersten Länderspieltor?

Lahm: Dass er einen sensationellen Schuss hat, wussten wir. Er hatte viele Torschüsse in den letzten Spielen und endlich ist auch mal einer rein gegangen.

Frage: Wie würden Sie ihn charakterisieren?

Lahm: Ich kenne ihn ja schon aus der Bayern-Jugend. Piotr merkt man einfach an, dass er Spaß am Fußballspielen hat. Er ist ein super Techniker, es war überfällig, dass er endlich auch mal trifft.

Frage: Wie funktioniert Ihr Zusammenspiel auf der linken Seite? Sie sind ja beide Rechtsfüßer...

Lahm: Ich denke, dass das Zusammenspiel zwischen uns sehr gut ist. Wir hatten beide sehr viele Ballkontakte. Es macht Spaß mit Piotr zusammen zu spielen und ich denke, dass sieht man auch in unserem Spiel.

Frage: Joachim Löw hat ungewohnt viel korrigiert an der Seitenlinie, immer wieder Dinge ins Spiel gerufen. Bekommt man das überhaupt mit?

Lahm: Phasenweise bekommt man das mit. Vor allem bekommt man etwas mit, wenn der Ball mal im Aus ist. Aber während des Spiels ist das immer schwer.

Frage: Was sagt dieser Sieg über die Qualität dieser Mannschaft aus? Im Vergleich zum Russland-Spiel waren heute ja andere Dinge gefragt.

Lahm: Heute war Geduld gefragt und, unser Spiel 90 Minuten lang durchzuziehen. Das ist uns gelungen. Und dass wir dann auch noch das entscheidende Tor machen können, steht für die Klasse unserer Mannschaft.

Frage: Miroslav Klose hat neulich einen Lernprozess von der Mannschaft gefordert. Hat man den heute gesehen?

Lahm: Teilweise. Ich glaube, dass wir uns immer noch weiter entwickeln können. Das hat man beim Russland-Spiel gesehen, als die zweite Halbzeit nicht gut war. Wir müssen da noch weiter kommen.

Frage: Kann man die beiden Heimspiele miteinander vergleichen?

Lahm: Eher nicht. Dafür sind die Mannschaften zu unterschiedlich. Russland ist eine spielstarke Mannschaft. Wales ist eine Mannschaft, die zerstört und die froh ist, wenn es 0:0 steht. Insofern kann man die beiden Partien nicht vergleichen.

Frage: Denken Sie, dass der Sieg ein vorentscheidender Schritt war in Richtung WM 2010?

Lahm: Nein. Wir wollten sechs Punkte aus den beiden Heimspielen und das ist uns gelungen. Es wäre jetzt viel zu früh, schon von der Qualifikation zu sprechen. Wir müssen weiter so konzentriert arbeiten, dann holen wir auch die nötigen Punkte. Davon bin ich fest überzeugt. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Qualifikation als Gruppenerster schaffen.

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