Milan nur Remis - Heimpleite für Lyon

Von Stefan Petri / Ruben Zimmermann
Kevin Prince Boateng (r.) und der AC Milan kamen in Eindhoven nicht über ein 1:1 hinaus
© getty

Der AC Milan hat sich mit einem 1:1 bei der PSV Eindhoven eine gute Ausgangslage für das Erreichen der Champions-League-Gruppenphase geschaffen. Viktoria Pilsen und Zenit St. Petersburg gewinnen souverän, Olympique Lyon verliert dagegen überraschend gegen Real Sociedad.

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Schachtjor Karaganda - Celtic Glasgow 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Finontschenko (12.), 2:0 Chischnitschenko (77.)

Celtic Glasgow hat sich im Hinspiel der Champions League-Playoffs gehörig blamiert und muss nach einer 0:2-Niederlage beim kasachischen Meister Schachtjor Karaganda um den Einzug in die Gruppenphase bangen. Einmal mehr stellten die Schotten ihre große Auswärtsschwäche unter Beweis.

Kasachischer Klub schlachtet Schaf im Stadion

Celtic begann mit viel Druck und hatte gegen sehr defensiv aufgestellte Gastgeber auch die ersten Torchancen, doch das 1:0 erzielte Karaganda. Andrei Finontschenko nutzte die komplette Unordnung der Celtic-Defensive zur frühen Führung seines Teams (12. Minute). Glasgow war durch den Rückstand geschockt, hätte aber beinahe durch einen Fernschuss von Kris Commons den Ausgleich erzielt, doch der Ball prallte von der Latte auf die Linie und von dort zurück auf das Spielfeld (20.).

Mit seinem einfachen schnörkellosen Fußball stellte Schachtjor Celtic immer wieder vor Probleme. Die Abwehr der Schotten erwies sich ein ums andere Mal als nicht sattelfest, was Trainer Neil Lennon zu einigen lautstarken Gefühlsausbrüchen an der Außenlinie zwang. Die Bhoys fanden auch nach der Pause zunächst kein Mittel gegen die mit neun Mann um den eigenen Strafraum verteidigenden Kasachen. Dass die Abwehr der Schotten nicht Champions League-tauglich ist, bewies sie beim 0:2 in der 77. Minute. Erneut herrschte komplettes Chaos, was diesmal Sergei Chischnitschenko zu einem Kopfballtor nutzte.

PSV Eindhoven - AC Milan 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 El Shaarawy (15.), 1:1 Matavz (61.)

Von Beginn an war zu sehen, dass Eindhoven seit drei Wochen voll im Saft steht, während die Saison von Milan noch in Startlöchern steht. Angeführt von Adam Maher und dem quirligen Ji-Sung Park gehörte den Hausherren die Anfangsphase - aber es war Milan, das mit der ersten Chance erfolgreich war. Ignazio Abate setzte sich auf der rechten Flanke durch und flankte auf den mitgelaufenen Stephane El Sharaawy, der völlig frei zur Führung einnickte. Eine Minute später traf Mario Balotelli aus 22 Metern nur den Querbalken.

Danach deckte die PSV Christian Abbiati weiter mit Torschüssen (14:3 für Einhoven zur Halbzeit) ein. Der italienische Keeper parierte gegen Stijn Schaars (32.), Tim Matavz traf ebenfalls nur die Latte (37. Minute). Den mehr als verdienten Ausgleich gab es dann in der 61. Minute, als Abbiati einen Gewaltschuss von Jeffrey Bruma nicht festhalten konnte und Matavz den Abpraller zum Ausgleich einköpfen konnte.

Milan blieb bei seiner konsequenten Kontertaktik und hatte auch noch Chancen durch Balotelli (78.) und Ricardo Montolivo (83.), es blieb aber beim 1:1-Unentschieden. Damit reicht den Mailändern im Rückspiel in einer Woche bereits ein torloses Unentschieden.

Olympique Lyon - Real Sociedad 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Griezmann (17.), 0:2 Seferovic (50.)

Gelb-Rote Karte: Bisevac (75.)

Die Gäste hatten zu Beginn der Partie die besseren Gelegenheiten, unter anderem traf Carlos Vela (12. Minute) nach einem Pass von Haris Seferovic aus 16 Metern nur den rechten Pfosten. Ausgerechnet ein Franzose brachte die Spanier kurz darauf verdient in Führung. Antoine Griezmann (17.) schoss den Ball nach einer Flanke von Vela mit einem herrlichen Seitfallzieher aus rund 14 Metern unhaltbar ins Tor.

Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Seferovic (50.) dann mit einem weiteren Traumtor für die Vorentscheidung. Nach einem Konter hämmerte der Schweizer den Ball aus rund 20 Metern über Torwart Anthony Lopes hinweg ins Netz. Der Portugiese sah bei der Aktion nicht gut aus, er bekam eine Hand noch an den Ball, könnte das Leder allerdings nicht mehr entscheidend ablenken.

Lyon versuchte in der Schlussphase noch einmal in die Partie zurückzufinden, schaffte dies allerdings nicht mehr. Die beste Chance vergab Kapitän Maxime Gonalons (66.), nach einem Eckball köpfte der Franzose den Ball an die Unterkante der Latte. Zu allem Überfluss sah Milan Bisevac (75.) noch die Gelb-Rote Karte und wird den Franzosen damit im Rückspiel fehlen.

Pacos de Ferreira - Zenit St. Petersburg 1:4 (0:1)

Tore: 0:1 Schirokow (27.), 1:1 Andre Leao (58.), 1:2 Schirokow (60.), 1:3 Degra (85., ET), 1:4 Schirokow (90.)

Da das Stadion von Pacos die Vorgaben der UEFA nicht erfüllt, mussten die Portugiesen für dieses Spiel nach Porto umziehen. Die klar favorisierten Gäste aus Russland taten in der zunächst sehr schwachen Partie nicht mehr als nötig und gingen durch Roman Schirokow (27. Minute) etwas unverdient in Führung. Der Mittelfeldspieler versenkte den Ball nach einer Hereingabe von Danny aus 16 Metern unhaltbar im linken unteren Toreck.

Im zweiten Durchgang wurde Zenit für seine pomadige Vorstellung dann zunächst bestraft. Ein Eckball landete über Umwege vor den Füßen von Andre Leao (58.), der daraufhin freistehend aus kurzer Distanz einnetzte. Die Freude über den zwischenzeitlichen Ausgleich währte allerdings nur kurz, Schirokow (60.) brachte Zenit mit seinem zweiten Treffer wieder in Führung. Ein Eckball rutschte bis zu dem Russen am langen Pfosten durch, der den Ball aus einem Meter nur noch über die Torlinie drücken musste.

Der eingewechselte Carlao (67.) hätte für die engagierten Gastgeber mit einem Kopfball noch einmal für den erneuten Ausgleich sorgen können, allerdings wehrte Torwart Yuri Lodygin den Ball mit einer sensationellen Parade noch ab. Ein extrem unglückliches Eigentor von Matias Degra (85.) sorgte schließlich für das 1:3. Ein Freistoß von Aleksandr Kerschakow aus rund 20 Metern sprang von der Latte an den Rücken des Torwarts und von dort ins Tor. Kurz vor Schluss machte sich Schirokow mit seinem dritten Treffer endgültig zum Mann des Abends.

Viktoria Pilsen - NK Maribor 3:1 (1:0)

Tore: 1:0 Cisovsky (8.), 2:0 Darida (57.), 2:1 Mejac (66.), 3:1 Duris (90.)

Die Gastgeber begannen mit viel Schwung und hatten nach nicht einmal acht Minuten schon den vierten Eckball - und der brachte die Führung: Die Hereingabe von links brachte Vladimir Darida am rechten Strafraumeck per Direktabnahme vors Tor, wo Marian Cisovsky am schnellsten reagierte und den Ball über die Linie drückte (8. Minute).

Erst nach einer halben Stunde und einer Vielzahl weiterer guter Chancen ließ der Druck von Viktoria etwas nach. Aber nach dem Seitenwechsel war der Druck wieder da, folgerichtig fiel das 2:0: Eine Flanke von Jan Kovarik spitzelte Darida, der auf der Wunschliste des SC Freiburg steht, aus kurzer Distanz ins Tor.

Das Spiel war eigentlich entschieden, aber kurze Zeit später sorgte Ales Mejac mit einem Sonntagsschuss für den Anschlusstreffer Maribors. Sein Versuch von der Strafraumgrenze schlug im hohen Bogen unhaltbar für Keeper Kozacik im linken Eck ein (66.). Danach hatte Maribor zwar mehr Ballbesitz, Pilsen blieb aber immer gefährlich. Kurz vor Schluss schlug dann Duris noch einmal zu und versenkte eine Flanke von rechts im linken Kreuzeck (90.). Damit hat Pilsen beste Chancen, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte die Gruppenphase zu erreichen.

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