"Zuhause sind wir unbesiegbar"

Von Alex Truica
Allerbeste Laune und Zuversicht herrschen beim FC Valencia vor dem Bayern-Clash
© Getty

5. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase: Der FC Bayern darf am Dienstag in Valencia nicht verlieren, wenn er noch Gruppensieger werden will. Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 können am Mittwoch bereits die Tickets fürs Achtelfinale lösen.

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FC Valencia - FC Bayern München (20.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Mit Gomez und Ribery: Mario Gomez und Franck Ribery sind beide mit nach Valencia gereist. Ribery befindet sich nach einer Rippenprellung auf dem Wege der Besserung und hat bereits mit der Mannschaft trainieren können. Der Franzose wurde von Coach Jupp Heynckes zuletzt beim 1:1 in Nürnberg noch geschont. "Das ist keine einfache Verletzung, aber ich muss spielen. Das ist ein sehr wichtiges Spiel", sagte Ribery. Heynckes ist verhalten optimistisch: "Ich denke, dass es geht." Gomez steht erstmals in dieser Saison wieder im Kader des Rekordmeisters. Verzichten müssen die Münchner weiterhin auf Arjen Robben und Jerome Boateng wegen Muskelfaserrissen. Luiz Gustavo fällt nach seiner Leisten-OP auf unbestimmte Zeit aus.

Martinez bekommt Unterstützung: Javi Martinez droht ausgerechnet für das erste Spiel im Bayerntrikot auf spanischem Boden auszufallen. Der Neuzugang musste die Trainingseinheit am Sonntag abbrechen, ist aber mit nach Valencia geflogen. Dabei wird der Spanier bei der Auswärtsreise nach Valencia allerhand Unterstützung von Familie und Freunden erhalten. Martinez gegenüber "fcb.de": "Aus meinem Heimatort kommen rund 50 Leute mit dem Bus nach Valencia, das sind etwa sieben Stunden Fahrtzeit. Allein deswegen schon freue ich mich sehr auf das Spiel."

Heimstarke Valencianos mit Aufwärtstrend: Valencias Generalprobe ist geglückt, wenn auch denkbar knapp: Am Samstagabend gewann man durch ein spätes Elfmetertor von Stürmerstar Roberto Soldado mit 2:1 gegen Espanyol Barcelona. In der Liga belegt das Team von Trainer Mauricio Pelegrino nun den sechsten Rang. Seit fünf Pflichtspielen hat Valencia nicht mehr verloren (4 Siege). Im heimischen Mestalla sind die Spanier in dieser Saison noch ohne Niederlage (7 Siege, 1 Remis).

Valencia tönt: Verteidiger Adil Rami lobt den FC Bayern, hebt aber auch die eigene Heimstärke hervor: "Es ist für den Verein und die Fans ein sehr wichtiges Spiel. Wir wissen, dass Bayern eine der besten Mannschaften der Welt ist. Aber zuhause zeigen wir, dass wir unbesiegbar sind. Hier haben wir unsere besten Waffen."

Schiedsrichter ein alter Bekannter: Der Engländer Howard Webb ist für die Partie angesetzt. Das letzte Spiel unter Webbs Leitung war das letztejährige Halbfinale-Hinspiel gegen Real Madrid. Eine andere denkwürdige Begegnung des FC Bayern fand unter Webbs Aufsicht auf spanischem Boden statt: Die bittere 0:2-Niederlage gegen Inter im Champions-League-Finale 2010.

Rechenspiele: Die Bayern sind vor der Auswärtsreise ins Mestalla punktgleich mit dem FC Valencia. Bei einem Sieg wären die Münchner Gruppensieger, sofern BATE gegen Lille Punkte lässt. Bei einem Unentschieden hätte der FCB den direkten Vergleich gegen die Spanier gewonnen. Gewinnt Valencia allerdings bereits mit 1:0, hätten die Spanier den direkten Vergleich für sich entschieden und wären vorzeitig als Gruppengewinner qualifiziert. Die Bayern hätten dann Matchball im Heimspiel gegen Borissow.

Die Bilanz: Valencia hat von bisher acht Spielen gegen den FC Bayern München nur ein einziges gewinnen können. Dreimal trennte man sich 1:1. Das Hinspiel am 19. September war das erste Duell beider Teams seit dem Champions-League-Finale 2001 in Mailand. Valencias Bilanz gegen deutsche Teams ist generell nicht sonderlich gut: 5 Siege, 10 Remis und satte 11 Niederlagen. Zu Hause verlor man allerdings nur ein einziges Mal.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Valencia: Alves - Pereira, Ricardo Costa, Rami, Cissokho - Viera, Costa - Feghouli, Jonas, Guardado - Soldado

FC Bayern München: Neuer - Lahm, Badstuber, Dante, Alaba - Schweinsteiger, Martinez - Shaqiri, Müller, Ribery - Mandzukic

Schiedsrichter: Howard Webb (England)

FC Schalke 04 - Olympiakos Piräus (Mi., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Herber Dämpfer: Ausgerechnet vor dem wichtigen Heimspiel gegen Piräus setzte es in der Liga eine Pleite gegen Leverkusen. Im wohl schwächsten Saisonspiel der Schalker gifteten sich auch noch Jefferson Farfan und Trainer Huub Stevens an. Die Generalprobe ist also gänzlich missglückt, nun heißt es sich für das Spiel gegen die Griechen zusammenzuraufen. Schalke muss sich gegen Piräus definitiv von einer anderen Seite zeigen, sonst verspielt man die gute Ausgangslage in der Gruppe B. "Wir haben das Spiel abgehakt. Wir wissen, dass gegen Leverkusen alles schief gelaufen ist, was schief laufen kann. Jetzt heißt es, weiter Gas geben und voll auf das Spiel gegen Piräus fokussieren", sagte Mittelfeldabräumer Roman Neustädter.

Schalker Ausfälle: Frischen Wind im Team der Königsblauen dürfte es nach der Leverkusen-Pleite keinen geben. Coach Stevens sind schlicht die Hände gebunden: Ibrahim Afellay konnte nach der im Länderspiel gegen Holland erlittenen Oberschenkelzerrung immer noch nicht trainieren. Atsuto Uchida trainiert nach seinem Faserriss gegen Arsenal zwar wieder, ein Einsatz dürfte aber noch zu früh kommen. Marco Höger fällt mit Anriss der Syndesmose auch weiterhin aus.

Piräus in der Liga bärenstark: Die Griechen führen die heimische Liga mit zehn Siegen und einem Remis aus elf Partien unangefochten an. Ihre Tordifferenz von 28:5 ist auch mehr als sehenswert. Besonders ihre Auswärtsstärke ist beachtlich: In sechs Gastspielen fuhr Piräus sechs Siege ein. Mittelfeldspieler David Fuster zum wichtigen Aufeinandertreffen: "Diesmal sind wir besser vorbereitet und in besserer Form als im Auftaktspiel." Schalke dürfte gewarnt sein.

Rechenspiele: Einfache Konstellation: Siegt Schalke, sind die Königsblauen durch. Bei einem Unentschieden hätte Schalke das Weiterkommen am letzten Spieltag in der eigenen Hand. Siegt Schalke bei gleichzeitigem Punktverlust von Arsenal, wäre das Stevens-Team sogar vorzeitig als Tabellenerster qualifiziert.

Die Bilanz: Das Hinspiel am 1. Spieltag war das einzige Aufeinandertreffen der beiden Teams. Schalke gewann dank der Treffer von Benedikt Höwedes und Klaas-Jan Huntelaar, der zusätzlich noch einen Elfmeter vergab, in Piräus mit 2:1. Gutes Omen für Schalke: In fünf Auswärtsspielen gegen Bundesligisten hagelte es für die Griechen vier Niederlagen. Bei keiner dieser Pleiten konnten sie ein eigenes Tor erzielen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Schalke 04: Unnerstall - Höwedes, Matip, Papadopoulos, Fuchs - Jones, Neustädter - Draxler, Holtby, Farfan - Huntelaar

Olympiakos Piräus: Carroll - Torosidis, Manolas, Siovas, Holebas - Modesto, Maniatis, Paulo Machado, Abdoun - Fuster, Mitroglu

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

AFC Ajax - Borussia Dortmund (Mi., 20.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Ein Punkt reicht Ein Unentschieden beim niederländischen Meister würde dem BVB bereits für das vorzeitige Weiterkommen in der Todesgruppe D reichen. Die Schwarz-Gelben wären damit von Manchester City und Ajax nicht mehr einzuholen. Auf Unentschieden spielen will man laut Neven Subotic aber nicht: "Wir werden sicher nicht auf ein 0:0 gehen. Das ist auch gar nicht unser Spiel", erklärte der Serbe. Seit 2002/2003 hat Dortmund nicht mehr die Gruppenphase der Champions League überstehen können.

Kuba, Großkreutz oder Perisic? Trainer Jürgen Klopp hat die Qual der Wahl: Marco Reus wurde gegen Fürth noch 66 Minuten geschont, dürfte also ebenso wie der starke Mario Götze von Beginn an starten. Doch wer flankiert die beiden? Jakub Blaszczykowski gab gegen die Franken ein starkes Comeback und könnte daher erneut beginnen. Falls Klopp dem Polen jedoch nicht zuviel zumuten möchte, würde das die Chancen für Mittelfeld-Dauerläufer Kevin Großkreutz erhöhen. Perisic ist die offensivste Variante - ein Mittelfeld mit ihm, Götze und Reus von Beginn an ist bei der Tabellenkonstellation eher unwahrscheinlich.

Ajax ohne Babel Der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel wird den Niederländern nicht zur Verfügung stehen. Der Stürmer muss mit einer ausgekugelten Schulter weiterhin pausieren. Für ihn wird wohl der 18-jährige Däne Viktor Fischer auflaufen, der somit sein Debüt in der Champions League feiern könnte. Der Youngster gilt als hoffnungsvolles Talent.

Rechenspiele: Dem BVB reicht ein Unentschieden für die vorzeitige Qualifikation. Bei einer Niederlage käme es am letzten Spieltag zu Entscheidungsspielen, der BVB hätte aber auch hier ein Weiterkommen in der eigenen Hand. Sofern Manchester City gegen Real Madrid nicht gewinnt, wäre der BVB aber unabhängig vom Ausgang des eigenen Spiels zumindest sicher in der Europa League.

Bilanz: Bisher trafen Dortmund und Amsterdam drei Mal aufeinander. 1996 gewannen die Niederländer in der Champions League beide Partien zu Null. Generell ist die Amsterdam ArenA ist ein schweres Pflaster für deutsche Teams: Ajax hat zwölf von 13 Heimspielen gegen Bundesligisten gewonnen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

AFC Ajax: Vermeer - van Rhijn, Alderweireld, Moisander, Blind - de Jong, C. Poulsen, Schöne - Boerrigter, Fischer, Eriksen

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Hummels, Subotic, Schmelzer - Kehl, Gündogan - Reus, Götze, Großkreutz - Lewandowski

Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)

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