Bayern München hat Achtelfinale fest im Blick

SID
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© Getty

Wenn Bayern München in der Champions League beim AC Florenz antritt, sollte eigentlich die Mission vorzeitiger Achtelfinal-Einzug im Fokus stehen.

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Doch obwohl die Form der Bayern nur wenig Anlass zur Sorge gibt und das System von Trainer Jürgen Klinsmann endlich greift, herrscht vor der wichtigen Partie heute Abend (ab 20.30 Uhr im SPOX-TICKER und im Internet TV) Unruhe im Lager des Meisters: Die leidigen Dauerdiskussionen um Edeljoker Lukas Podolski verfolgen die Münchner auch in die Toskana.

Rummenigge stänkert gegen Podolski

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betonte zwar, dass "wir sehr gute Chancen haben, unser Etappenziel K.o.-Runde zu erreichen und daher mit dem gleichen Engagement spielen müssen wie zuletzt, um das auch zu schaffen", doch mit der so angenehmen sportlichen Situation als souveräner Tabellenführer der Gruppe F hielt er sich nicht lange auf. Stattdessen attackierte er erneut Podolski.

Der 23-Jährige sei "aufgefordert, sich Gedanken über seine Leistung zu machen", meinte Rummenigge schnippisch - ein klarer Konter auf Podolskis öffentliche Überlegungen, sich bis zum Winter "Gedanken über meine Situation zu machen".

Und diese bleibt nicht die beste. Denn während der frühere Florentiner Luca Toni ebenso verletzt wie traurig zu Hause sitzt, droht auch dessen eigentlichem Ersatz wieder einmal nur die Zuschauerrolle.

Klose als einzige Spitze?

Den Bayern reicht in Florenz ein Unentschieden, um die gute Ausgangsposition zu festigen. Gut möglich, dass sich Trainer Jürgen Klinsmann deshalb wie zuletzt beim 3:1 gegen Arminia Bielefeld für die Variante mit Miroslav Klose als einziger Spitze entscheidet. Podolski bliebe dann nur der ungeliebte Platz auf der Bank.

Rummenigge hat wenig Verständnis dafür, dass sich Poldi mit der Jokerrolle nicht anfreunden will. "Er spielt doch regelmäßig. Eine Halbzeit ist besser als nichts", sagte er.

Und überhaupt: "Er soll gut spielen und Tore schießen" - anstatt sich fortwährend zu beschweren. Denn an einen Verkauf denken die Bayern (noch) nicht. "Es ist noch niemand auf uns zugekommen", sagte Rummenigge.

An die Mannschaft richtete der Vereinsboss eine klare Ansage. "Wir dürfen auf keinen Fall verlieren. Florenz steht mit dem Rücken zur Wand, das ist unsere Chance. Diese müssen wir eiskalt nutzen", sagte er mit Blick auf den nach drei Spielen mit zwei Punkten noch sieglosen Kontrahenten, der aber in der Königsklasse keines seiner bislang 13 Heimspiele verloren hat.

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Klinsmanns schlechte Erinnerungen an Florenz

Wie unangenehm es bisweilen im Stadio Artemio Franchi werden kann, musste Bayern-Coach Klinsmann am eigenen Leib spüren: Am 1. März 2006 verlor er dort als Bundestrainer 1:4 gegen Italien und musste nach der "Schande von Florenz" sogar um seinen Job bangen. "Wir haben eine andere Mannschaft als es damals der Fall war - eine bessere", beruhigte Rummenigge.

Dass die Münchner weder Gegner noch Stadion fürchten, liegt zum einen daran, "dass die Stabilität jetzt vorhanden ist", wie Bastian Schweinsteiger betont, der sich schon an "frühere Zeiten erinnert" fühlt. Zum anderen ist da Franck Ribery, der sein Team zuletzt beinahe im Alleingang zu Siegen in Serie mitriss und die in der Defensive noch immer klaffenden Lücken schloss.

Ribery will Florenz "mit sehr viel Energie und Aggresivität", aber auch mit "großer Spielfreude" knacken - und mit zwei Stürmern. "Ich spiele lieber mit zwei Spitzen", sagte er - und knüpfte damit nahtlos an das Dauerthema Podolski an.

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