Bayern knackt Arminen-Riegel

Von Thomas Gaber / Sebastian Steegmüller
Bundesliga, Bayern München, Arminia Bielefeld, Ribery
© Getty

Bayern München hat durch einen 3:1 (1:1)-Sieg gegen Arminia Bielefeld am 11. Spieltag den vierten Bundesliga-Sieg in Folge eingefahren und die Herbstmeisterschaft weiter fest im Visier.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
Vor 69.000 Zuschauern in der zum 75. Mal ausverkauften Münchner Arena brachte Miroslav Klose die Mannschaft von Trainer Jürgen Klinsmann in Führung (25.), Artur Wichniarek verwandelte einen Foulelfmeter zum Ausgleich (30.).

Franck Ribery erzielte in der 77. Minute nach glänzender Vorarbeit von Lukas Podolski das 2:1, ehe Podolski selbst den Endstand herstellte (85./FE). Robert Tesche sah in der 83. Minute nach einem rüden Foul an Ribery die Rote Karte.

In der Tabelle verbesserten sich die Bayern durch den Sieg mit 21 Punkten auf den dritten Platz, Bielefeld bleibt mit acht Zählern 15.  

Der SPOX-Spielfilm

Vor dem Spiel: Jürgen Klinsmann verzichtet auf Lukas Podolski und schickt seine Mannschaft im 4-2-3-1 aufs Feld mit Tim Borowski auf der zentralen Mittelfeldrolle. Christian Lell ersetzt Massimo Oddo auf der rechten Verteidigerposition, Andreas Ottl rückt für Borowski ins defensive Mittelfeld.

Bei Bielefeld spielen im Vergleich zum 1:1 gegen Cottbus Jonas Kamper, Thorben Marx und Nils Fischer für die angeschlagenen Michael Lamey, Rüdiger Kauf und Daniel Halfar.

4.: Borowski hat die Doppelchance. Aus 13 Metern zieht er ab, doch Eilhoff pariert. Auch den Nachschuss des Ex-Bremers hält der Arminen-Keeper.

21.: Bielefeld hat ein erstes Erfolgserlebnis. Sie haben die Bayern vom Tor ferngehalten und bereits 20 Minuten schadlos überstanden.

25., 1:0, Klose: Einen Freistoß von Ribery an der Grundlinie können die Arminen noch klären. Schweinsteiger nimmt den Ball aus 25 Metern direkt. Sein Schuss blockt Bollmann vor die Füße von Klose ab. Der FCB-Stürmer zieht von rechts aus acht Metern ab und wuchtet den Ball unhaltbar unter die Latte.

30., Elfmeter für Bielefeld: Demichelis spielt einen Fehlpass auf Wichniarek, der bedient sehenswert Tesche im Strafraum. Der Argentinier will seinen Fehler ausbügeln, doch bringt Tesche klar im Strafraum zu Fall. Was für ein unnötiges Foul.

30., 1:1, Wichniarek (Elfmeter): König Artur lässt Rensing keine Chance und versenkt eiskalt ins rechte Eck. Achtes Saisontor für den Polen.

34.: Ze Roberto flankt von links über die komplette Abwehr. Schweinsteiger steht am langen Pfosten und zieht aus neun Metern auf kurze Eck ab, doch Eilhoff lenkt den Schuss über die Latte.

46., Bayern wechselt: Endlich darf Podolski ran. Außerdem kommt Kroos. Schweinsteiger und Ottl bleiben in der Kabine.

67.: Eckball Kroos - Lucio kommt am langen Pfosten frei zum Kopfball und scheitert an der Querlatte.

76., 2:1, Ribery: Bayern kontert im eigenen Stadion. Podolski stürmt über links in den Strafraum und bedient den Franzosen mustergültig. Ribery schiebt den Ball mit dem linken Innenriss flach ins lange Eck.

82., Rote Karte für Tesche: Der Bielefelder rutscht von hinten in Ribery und sieht die Rote Karte. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.

84., Elfmeter für Bayern: Ribery wird im Strafraum von Kauf zu Fall gebracht. Elfmeter!

85., 3:1, Podolski (Elfmeter): Der Nationalstürmer schiebt souverän ins rechte untere Eck ein.

So lief das Spiel: Bayern zu Beginn konzentriert und variabel im Spiel nach vorne und gleich mit zwei guten Chancen durch Borowski und Bastian Schweinsteiger. Bielefeld brauchte knapp zehn Minuten, um sich auf die Bayern einzustellen. Das Übergeben im Mittelfeld klappte in der Folge besser, Bayern hatte wenig Platz zum Kombinieren und probierte es oft mit Weitschüssen zum Erfolg zu kommen.

So entstand auch das 1:0, als Miroslav Klose einen Abpraller nach einem Schweinsteiger-Schuss zu seinem vierten Saisontor verwertete. Ein doppelter Blackout von Martin Demichelis brachte Bielefeld zurück ins Spiel.

Zur zweiten Halbzeit brachte Klinsmann Podolski und Kroos für Ottl und Schweinsteiger. Eine spielerische Steigerung war jedoch zunächst nicht erkennbar.

Nach einer Stunde nahm der Druck der Münchner zu, Bielefeld wurde in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Klose, Podolski und Kroos scheiterten im Abschluss aber immer wieder am überragenden Gäste-Torhüter Dennis Eilhoff, Lucio traf nur die Latte. In der 77. Minute sprengte Franck Ribery mit seinem zweiten Saisontor das Bielefelder Bollwerk, Podolski setzte die Arminia letztlich Schach matt.

Star des Spiels: Dennis Eilhoff. Wie beim 0:0 auf Schalke auch in München in Gala-Form. Der Arminia-Keeper hielt Bielefeld mehrfach durch den Einsatz sämtlicher Körperteile im Spiel, brachte die Bayern durch klasse Paraden zur Verzweiflung und war auch bei Flanken stets sicher.

Gurke des Spiels: Martin Demichelis. Schon gegen Frankfurt wirkte die Zuverlässigkeit in Person unkonzentriert, verließ immer wieder seine Position in der Innenverteidigung und traf ins eigene Tor. Gegen Bielefeld erneut fahrig in vielen Aktionen. Vor dem Bielefelder Ausgleich verlor er erst den Ball an Wichniarek und holte anschließend Tesche im Strafraum von den Beinen.

Lehren des Spiels: Von der Systemumstellung auf ein 4-2-3-1 mit drei kreativen Mittelfeldspielern (Ribery, Borowski, Schweinsteiger) hinter der einzigen Spitze Klose erhoffte sich Klinsmann mehr Variabilität im Offensivspiel, was anfangs gelang. Jedoch standen sich die Bayern durch viele ungenaue Abspiele selbst im Weg. Schweinsteiger und Borowski erwischten keinen guten Tag. Bielefeld beschränkte sich ausschließlich auf  Defensivarbeit.

Mit der Hereinnahme von Kroos und Podolski lag Klinsmann genau richtig. Kroos schlug viele gefährliche Ecken und Podolski, der in Frankfurt total enttäuscht hatte, war an zwei Toren beteiligt.

Wenn die Münchner jetzt noch ihre Lethargie der ersten Halbzeiten ablegen können, ist die Mannschaft in der Bundesliga kaum aufzuhalten.

Alle Daten und Fakten zum Spiel