Schalke bestraft Fehler von schwacher Hertha

Leon Goretzka erzielte das Führungstor für den FC Schalke 04
© Getty

Der FC Schalke 04 hat nach drei sieglosen Spielen in Serie wieder einen Bundesliga-Dreier eingefahren. Die Königsblauen gewannen auswärts bei Hertha BSC verdient mit 2:0 (0:0).

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Schalke war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft. Die Gäste schafften es in der 3-5-2-Grundordnung, Überzahlsituationen im Mittelfeld zu generieren und hatten somit die Spielkontrolle und deutlich mehr Ballbesitz. Allerdings taten sich die Schalker schwer dabei, klare Tormöglichkeiten herauszuspielen.

Die Hertha stand im 4-2-3-1 defensiv zwar sicher, fand offensiv jedoch überhaupt nicht statt. In der Pause reagierte Trainer Pal Dardai auf die fehlende Offensivgefahr und den Platzverweis gegen Genki Haraguchi und tauschte seine Angreifer aus (Selke und Leckie für Duda und Kalou).

Einen Effekt brachte die Neubesetzung der Offensive jedoch nicht. Die Überlegenheit der Schalker blieb bestehen und brachte den Gästen in Überzahl nun zumindest vereinzelte Torchancen.

Dass das Führungstor letztlich durch einen verwandelten Foulelfmeter und der Treffer zum 0:2 infolge eines fatalen individuellen Fehlers in der Hertha-Defensive fiel, passte zum Spielverlauf. Die Hertha stand sich an diesem Nachmittag selbst im Weg, der Sieg für Schalke ist verdient.

Die Daten zum Spiel

Tore: 0:1 Goretzka (54., Foulelfmeter), 0:2 Burgstaller (79.)

Rote Karte: Haraguchi (44., Hertha BSC, rohes Spiel)

  • Die erste Halbzeit stellte mit nur zwei Torschüssen insgesamt einen neuen Negativrekord in der laufenden Saison auf - in keinem anderen Bundesliga-Spiel 2017/2018 hatte es vor der Pause weniger als vier Torschüsse gegeben. Hertha gab als erste Mannschaft in dieser Saison keinen einzigen Torschuss im ersten Durchgang ab.
  • Genki Haraguchis Rote Karte war bereits der zweite direkte Platzverweis der Hertha in dieser Saison, das passierte keinem anderen Team.
  • Die 13 Torschüsse in dieser Partie sind eingestellter Tiefstwert an Torschüssen in einer Bundesliga-Partie der laufenden Saison (zuvor bei Mainz-Hertha am 6. Spieltag). Die zwei Torschüsse der Hertha sind zudem Tiefstwert an Torschüssen für eine Mannschaft in der laufenden Saison.

Der Star des Spiels: Naldo

Starke Partie als zentraler Mann der Dreierkette. Gewann 57 Prozent seiner Zweikämpfe, hatte die deutlich meisten Ballgewinne zu verzeichnen (14) und brachte knapp 91 Prozent seiner Pässe an den Mann. Gab dazu den sehenswerten Assist vor dem 2:0 durch Burgstaller.

Der Flop des Spiels: Genki Haraguchi

Spielte keine gute erste Halbzeit. Brachte nur 66 Prozent seiner Pässe an den Mann (schwächste Quote aller Berliner Feldspieler) und setzte keine Akzente nach vorne. Seine Grätsche, die kurz vor der Pause zum Platzverweis führte, brachte der Hertha einen entscheidenden Nachteil für die zweiten 45 Minuten.

Der Schiedsrichter: Benjamin Brand

Insgesamt ein souveräner Auftritt. Zeigte Meyer dann nach dessen taktischem Foul gegen Weiser zu Recht die Gelbe Karte. War in der Folge jedoch mehrfach bei ähnlichen Vergehen, etwa von Kehrer in der 36. Minute, nicht genauso konsequent. Die Rote Karte gegen Haraguchi nach dessen brutaler Grätsche war völlig korrekt (44.). Der Elfmeterpfiff für die Schalker war unstrittig und ebenfalls richtig entschieden.

Die Reaktionen der Trainer

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Glückwunsch an den Gegner, er hat verdient gewonnen. Die waren frischer und dynamischer als wir, da muss auch ich nachdenken, was ich in den letzten drei Tagen im Training gemacht habe, was nicht richtig war. Von unserer Seite aus hat kein richtiges Spiel stattgefunden, das war kein richtiger Fight."

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): "Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Wir hatten von Beginn an viel Ballbesitz, was gegen Hertha nicht ganz einfach ist. Dass Hertha hier mit null Torchancen aus dem Spiel geht, freut mich aber noch mehr als der viele Ballbesitz."

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