Hertha BSC nach "schlechtestem Heimspiel" unter Dardai: Die Definition von Mittelmaß

Von SPOX
Pal Dardai war mit dem Auftritt der Hertha nicht zufrieden.
© Getty

Hertha BSC hat nach dem überraschenden Sieg gegen Bayer Leverkusen eine bittere Pleite gegen den Abstiegskandidaten Mainz 05 kassiert. Trainer Pal Dardai war überhaupt nicht zufrieden und sprach aus, woran es den Berlinern in dieser Saison vor allem fehlt: Stabilität.

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Am Ende war Pal Dardai bedient. Aufwärtstrend? Dahin.

Stattdessen fällte der Ungar nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 vom "schlechtesten Heimspiel, seitdem ich Trainer bin". Zwar sei man gut vorbereitet gewesen, doch der Gegner habe verdient gewonnen. "Die erste Halbzeit haben wir komplett verschenkt. Der Gegner hat genau das gemacht, was wir uns vorgestellt hatten. In der zweiten Halbzeit wurden wir dann ausgekontert. Der Gegner hat das clever gemacht", führte Dardai aus.

Es war ehrlich, in welcher Deutlichkeit Dardai die Probleme ansprach. Allerdings warf es auch Fragen auf. Warum fand die Hertha keine Mittel gegen die Mainzer, obwohl diese doch genau das erwartete Spiel machten?

Dardai prangert die fehlende Aggressivität an

Ein Spiel über den Kampf, den die Hertha jedoch nicht annahm. "Körperlich waren das zwei verschiedene Mannschaften. Da haben Große gegen Kleine gespielt. Das ist nicht in Ordnung, das hat nicht gut ausgesehen. Wir müssen da mehr Aggressivität bringen", prangerte Dardai an.

Ein Spiel, in dem die Rheinhessen tief standen, die Berliner Außen geschickt zustellten und sie damit ihrer stärksten Waffe beraubten.

Weil es der Hertha in Abwesenheit von Arne Maier mit der Doppelsechs Lustenberger/Skjelbred im Zentrum am spielerischen Element mangelte, lag der Spielaufbau der Hausherren brach. Es gab keinen Plan B, auch die eingewechselten Selke, Weiser und Leckie brachten keine Wende.

Hertha fehlt die Stabilität

So blieb die Hertha gegen einen Gegner, der zuvor in zehn aufeinanderfolgenden Ligaspielen mindestens zwei Gegentore kassierte hatte, im heimischen Stadion ohne eigenen Treffer.

"Heute hat man gesehen, dass die Stabilität bei uns nicht da ist", resümierte Dardai.

Tatsächlich ist die größte Konstante in der Saison der Alten Dame die Inkonstanz. Überhaupt erst zweimal im Saisonverlauf hatten zwei Spiele in Serie bei den Berlinern den gleichen Ausgang. Am 16. und 17. Spieltag gelangen ihnen zwei Siege, zwischen dem 19. und 21. Spieltag reihten sich drei Remis aneinander. Ansonsten wechselten sich Sieg, Unentschieden und Niederlage immer ab.

Sieg gegen Bayer Leverkusen nicht vergoldet

Oder wie Valentino Lazaro es weniger diplomatisch ausdrückte: "Ich habe das Gefühl, wir verkacken es in den Spielen, in denen man sich Raum verschaffen kann. Wenn der Hut brennt, sind wir auf einmal da und gewinnen. Das war schon drei bis viermal so. Jedes Mal, wenn wir die Chance gegen kleinere Gegner haben, verkacken wir es."

Dass die Hertha den Wunsch von Dardai nicht erfüllte, den überraschenden Auswärtssieg bei Bayer Leverkusen zu "vergolden", war ein weiterer Beweis dafür, was sie in dieser Saison ist: eine Mittelfeldmannschaft. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das belegen auch die nackten Zahlen: Hertha steht mit 30 Punkten auf Platz elf, der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt sieben Punkte, die direkte Europa-League-Qualifikation ist ebenfalls sieben Zähler entfernt.

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