Bayerische Effizienz schlägt starke Eintracht

Robert Lewandowski brachte den FC Bayern mit 1:0 in Führung
© Getty

Der FC Bayern München hat seine Siegesserie fortgesetzt. Am 24. Spieltag gewannen die Münchner ihr Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 3:0 (2:0).

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Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erzielte Robert Lewandowski in der 38. Minute das 1:0-Führungstor für die Bayern.

Nur drei Minuten später erhöhte Douglas Costa auf 2:0 (41.). Die Eintracht kassierte damit im fünften Pflichtspiel in Serie mindestens zwei Gegentore.

In der 55. Minute markierte Lewandowski mit seinem zweiten Tor des Tages das 3:0. Der Pole erzielte damit in den letzten sieben Pflichtspielen zehn Treffer. Insgesamt steht er bei 38 Toren in 36 Pflichtspielen. Außerdem war sein zweites Tor des Tages Lewandowskis 100. Pflichtspieltor für die Bayern.

Bei der Eintracht kam Marco Russ in der 64. Minute für Makoto Hasebe. Für den Verteidiger war es das erste Bundesligaspiel nach 311 Tagen krankheitsbedingter Pause.

Nach dreimonatiger Verletzungspause (108 Tage) feierte Jerome Boateng bei den Bayern in der 65. Minute sein Comeback, als er für Javi Martinez eingewechselt wurde.

Seit dem 0:1 in Dortmund am 11. Spieltag - der einzigen Saisonpleite - holten die Bayern 35 von 39 möglichen Punkten. Mit nun 59 Zählern ist der Titelverteidiger auf Kurs, die fünfte Meisterschaft in Folge einzufahren.

Die Eintracht verlor ihr fünftes Bundesligaspiel in Folge - die derzeit längste Niederlagenserie aller Bundesligisten.

Die Reaktionen:

Carlo Ancelotti (Trainer Bayern): "Das war ein guter Tag für uns. Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt, auf den anderen Plätzen lief es auch für uns. Wir haben einen sehr guten Vorteil jetzt, müssen aber fokussiert bleiben. Die erste Halbzeit war schwierig. Die Eintracht war besser, wir haben Glück gehabt. In der zweiten Hälfte hatten wir eine gute Kontrolle."

Niko Kovac (Trainer Frankfurt): "Wenn man fünf, sechs hochkarätige Chancen nicht nutzt, muss man sich nicht wundern. Wir haben 37 Minuten sehr gut gespielt und Bayern vor Probleme gestellt. Nach dem 3:0 haben die Bayern das Spiel verwaltet. Wir können aber viel Positives mitnehmen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Ancelotti verändert seine Startformation nach dem 5:1-Sieg beim FC Arsenal auf drei Positionen. Für Alonso, Rafinha und Ribery beginnen Lahm, Costa und Müller.

Kovac wechselt sein Personal nach dem 1:2 gegen den SC Freiburg nur einmal. Für den gelbgesperrten Oczipka spielt Abraham von Beginn an.

19.: Was für eine Szene! Müller verliert den Ball gegen Gacinovic. Rebic spielt den perfekt getimeten Pass in die Schnittstelle. Hrgota ist frei durch und geht an Neuer vorbei, doch Hummels grätscht den Ball von schräg hinten mit einer Weltklasseaktion ins Toraus.

26.: Hummels schickt Alaba mit einem öffnenden Pass auf den linken Flügel. Der Österreicher geht zur Grundlinie und flankt aus vollem Lauf in den Rückraum. Aus 14 Metern nimmt Costa das Leder direkt, doch verfehlt das Tor um einen Meter.

38., 1:0, Lewandowski: Nach einem langen Ball von Martinez setzt sich Lewandowski an der Strafraumgrenze im Kopfballduell gegen Hasebe durch. Rechts im Sechzehner ist Müller schneller als Abraham, geht zur Grundlinie und passt nach innen. Dort steht der Pole frei und schiebt ein.

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40.: Rebic überläuft Müller auf dem linken Flügel und flankt scharf nach innen. Am langen Pfosten hat sich Hrgota gelöst, doch er bringt den Ball nach unter Kontrolle und zieht vorbei.

41., 2:0, Costa: Alaba geht links zur Grundlinie und passt flach an den Fünfer. Dort steht Costa und schießt gegen die Laufrichtung von Hradecky unter die Latte.

49.: Hasebe verschätzt sich bei einem langen Pass, also ist Müller frei vor Hradecky und überlupft den herauseilenden Eintracht-Keeper. Hasebe macht seinen Fehler jedoch wieder gut und kratzt den Ball von der Linie.

50.: Links im Sechzehner lässt Rebic Lahm aussteigen und zirkelt dann aufs rechte obere Eck. Der Ball knallt gegen die Latte und springt heraus.

55., 3:0, Lewandowski: Lahm schickt Robben auf Rechtsaußen. Der Niederländer lässt Tawatha aussteigen und flankt nach innen. Müller rauscht noch vorbei, doch am langen Pfosten steht Lewandowski, nimmt den Ball an und drischt ihn flach ins linke Eck.

66.: Rechts im Strafraum hat Blum den Ball und versucht es mit einem Flachschuss aufs lange Eck. Neuer ist jedoch unten und wehrt mit den Fingerspitzen zur Ecke ab.

67.: Lewandowski vergibt die große Chance auf den Dreierpack! Robben spielt den Polen mit einem Chippass über die Abwehr frei. Lewandowski läuft frei auf Hradecky zu und schließt aus 13 Metern ab - knapp am rechten Außenpfosten vorbei.

90.: Thiago schlägt eine Freistoßflanke von Rechtsaußen in den Sechzehner. Sanches drückt den Ball mit dem Kopf knapp links am Kasten vorbei.

Fazit: Die Eintracht spielte eine starke erste Halbzeit, verpasste es aber, die Chancen zu nutzen. Diese Effizienz brachten die Bayern auf den Platz, weshalb der Sieg nach 90 Minuten in Ordnung geht.

Der Star des Spiels: Javi Martinez. Gewann neun von zehn Zweikämpfen, unter anderem mit einer spektakulären, fairen Grätsche gegen Hasebe. War mit 69 Pässen (starke 95,7 Prozent davon zum Mitspieler - bester Wert bei den Bayern) maßgeblich am Spielaufbau beteiligt. Mit einem dieser Zuspiele leitete er das 1:0 ein. In dieser Verfassung gibt es kaum Argumente, ihn aus der Mannschaft zu nehmen.

Der Flop des Spiels: Michael Hector. Schwachpunkt in der Frankfurter Hintermannschaft. Gewann nur 44 Prozent seiner Zweikämpfe und war bei allen drei Gegentoren nicht ganz auf der Höhe. Verlor beim 0:1 Lewandowski aus den Augen, ließ beim zweiten Tor Costa ziehen und stand vor dem dritten Treffer bei Robbens Flanke zumindest unglücklich. Dazu mit 15 Ballverlusten die meisten in der Eintracht-Defensive.

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Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Entschied sich bei Martinez' Halten gegen Hrgota (35.) gegen einen Foulelfmeter für die Eintracht. Der Kontakt des Spaniers mit dem Angreifer war da, allerdings fiel der Angreifer sehr leicht. Richtige Entscheidung, in dieser Situation nicht auf den Punkt zu zeigen. Seine persönlichen Strafen bei den Gelben Karten waren allesamt korrekt. In der zweiten Halbzeit kaum noch gefordert.

Das fiel auf:

  • Die Eintracht ließ sich die schwache Form der vergangenen Wochen in der Anfangsphase nicht anmerken. Defensiv verwandelte sich die 3-4-2-1-Grundausrichtung in ein 5-2-3-1, bei dem Bayerns Außen konsequent gedoppelt wurden. Offensiv schoben die Außenverteidiger Chandler und Tawatha weit nach vorne und versuchten so, Fehler zu erzwingen.
  • Bei den Bayern fehlte es in der Anfangsphase an Tempo und Zielstrebigkeit. Im 4-2-3-1 gelang vor allem die Einbindung der Außen Robben und Costa sowie von Lewandowski nicht. Weil sich die beiden Sechser Thiago und Vidal in der ersten Halbzeit einige Fehlpässe leisteten, liefen die Münchner in der Gegenbewegung häufig in Angriffe der Frankfurter.
  • Der Münchner Doppelschlag vor der Halbzeit fiel in einer Phase, in der Frankfurt näher an der Führung war und nach Torschüssen sogar vorne lag (4:2). Lewandowskis Treffer in der 38. Minute war erst der dritte Torschuss der Hausherren.
  • Dem Schock der zwei Gegentreffer vor der Pause zum Trotz begannen die Frankfurter auch nach der Halbzeit mutig. Mit dem 3:0 war die Partie jedoch entschieden. Die Gäste strahlten fortan sichtlich aus, die Partie abgehakt zu haben.

Bayern - Eintracht Frankfurt: Die Statistik zum Spiel