Derbysieger! Frankfurt klettert wieder auf drei

Makoto Hasebe brachte die Eintracht in Führung
© Getty

Eintracht Frankfurt hat den dritten Platz in der Bundesliga zurückerobert. Am 19. Spieltag bezwang die SGE in einem hitzigen Hessenderby den SV Darmstadt 98 mit 2:0 (0:0).

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Vor 51.000 Zuschauern in der Commerzbank Arena erzielte Makoto Hasebe in der 74. Minute per Foulelfmeter die 1:0-Führung für die Eintracht.

Ante Rebic erhöhte in der 83. Minute auf 2:0. Für den Angreifer war es im zehnten Spiel im Eintracht-Trikot der erste Treffer.

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Die Eintracht klettert nach dem zweiten Sieg in Folge wieder auf Rang drei. Die Eintracht holte aus den ersten 19 Spielen 35 Punkte, so gut war die SGE in Zeiten der Drei-Punkte-Regel nie zuvor. Zuletzt waren es 1992/93 zu diesem Zeitpunkt umgerechnet so viele Punkte (sogar 38, am Saisonende sprang Platz drei heraus).

Der SV Darmstadt 98 bleibt unter Torsten Frings weiter ohne Sieg und liegt mit neun Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Das rettende Ufer ist sieben Punkte entfernt.

Die Reaktionen:

Torsten Frings (Trainer Darmstadt 98): "Wir hätten 1:0 führen müssen, dann hätte ich gerne gesehen, was die Frankfurter machen. Nach dem 1:0 war das Spiel dann entschieden, durch einen Elfmeter, der keiner war. Der Schiedsrichter hat das Spiel ganz klar entschieden. Das war nicht nur heute so, auch gegen Köln haben wir einen ganz klaren Elfmeter nicht bekommen. Ein gern gesehener Gast in der Liga sind wir bei den Schiedsrichtern nicht."

Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt): "Bei unserem Elfmeter sieht man ganz klar, dass unser Spieler gehalten wird. Unser Spieler geht mit dem Körper rein. Wenn er den Elfmeter in der ersten Halbzeit für Darmstadt pfeift, dann können wir uns nicht beklagen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Kovac verändert seine erste Elf nach dem 1:0-Sieg auf Schalke zweimal. Hradecky kehrt nach abgesessener Sperre für Lindner ins Tor zurück, zudem startet Rebic für Barkok.

Frings nimmt nach dem 1:6 gegen den 1. FC Köln lediglich eine Änderung vor. Fedetskyy spielt anstelle von Sirigu.

34.: Eine Ecke von links fliegt ans lange Fünfereck. Milosevic köpft nach innen, wo Boyd ablegt. Aus sieben Metern kommt Niemeyer an den Ball, sein Schuss streift die Latte und fliegt knapp drüber.

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72.: Etwa 20 Meter vor dem Tor kommt Rebic an den Ball. Er geht noch zwei Schritte und zieht dann mit rechts ab. Esser lenkt den Ball um den Pfosten.

73., Elfmeter für Frankfurt: Nach der folgenden Ecke hält Milosevic Vallejo im Sechzehner. Schiedsrichter Gräfe zögert nicht und entscheidet auf Strafstoß.

74., 1:0, Hasebe (Foulelfmeter): Der Japaner tritt an, schickt Esser ins falsche Eck und schiebt unten rechts ein.

83., 2:0, Rebic: Nach einem langen Ball rutscht Milosevic weg. Meier umkurvt Esser, lässt sich allerdings zu weit abdrängen, um selbst abzuschließen. Stattdessen geht er zur Grundlinie, schaut kurz nach oben und passt nach innen. Dort hält Rebic den Schlappen rein und entscheidet die Partie.

Fazit: Die Frankfurter im Stile eines Spitzenteams: Bis zur Führung kam wenig von den Hessen, mit dem 1:0 war die Darmstädter Gegenwehr jedoch dahin.

Der Star des Spiels: Ante Rebic. War mit Abstand der auffälligste Akteur in Frankfurts Offensive. Gab die meisten Torschüsse ab (5), beschäftigte die Darmstädter Defensive mit seiner Dynamik und krönte seine Leistung schließlich mit einem Tor.

Der Flop des Spiels: Alexander Milosevic. Bis zur 73. Minute mit einer starken Leistung. Dann war er jedoch an den spielentscheidenden Szenen beteiligt. Beging das Foul vor dem Elfmeter und rutschte vor dem zweiten Gegentor weg.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe. Hatte in einer zeitweise hitzigen Partie einiges zu tun - mit schwankender Souveränität. Übersah Abrahams elfmeterwürdigen Rempler gegen Niemeyer. Dagegen korrekt, bei Fedetskyys fairer Grätsche gegen Rebic nicht auf Foulelfmeter zu entscheiden (52.). Nur zwei Minuten später reklamierten die Frankfurter ein Handspiel von Fedetskyy im Strafraum. Auch hier entschied Gräfe korrekt, dass es sich um die Brust handelte. Den Elfmeter, den die Eintracht letztlich bekam, muss man nicht unbedingt geben, die Aktion war jedoch auch weit von einer Fehlentscheidung entfernt.

Das fiel auf:

  • Erstmals unter Niko Kovac begann die Eintracht in einem 4-4-2-System. Dabei sah es einige Minuten auch so aus, als könne Frankfurt die Partie mit temporeichem Offensivspiel schnell an sich reißen.
  • Gegen enorm tief stehende Darmstädter hatten die Hausherren jedoch die volle Verantwortung darüber, das Spiel zu machen und tat sich in der Folge schwer. Nach 20 Minuten stand die SGE bei 70 Prozent Ballbesitz, allerdings erst bei einem Schuss aufs Tor.
  • Nach der Mauertaktik in der Anfangsphase traute sich Darmstadt ab Mitte der ersten Halbzeit aus einer 4-2-3-1-Grundordnung immer wieder nach vorne. Über die schnellen Außen Sam und Heller versuchten die Gäste, das Spiel anzuschieben. Im letzten Drittel fehlte allerdings die Präzision.
  • Auch im zweiten Durchgang hatten die Frankfurter nicht viele Ideen. Der Führungstreffer durch Hasebe entschied die Partie jedoch. Im Anschluss daran spielte es die SGE im Stile eines Spitzenteams und erhöhten schließlich sogar noch auf 2:0.

Eintracht Frankfurt - Darmstadt: Die Statistik zum Spiel