Schubert siegt mit Gladbach erneut

Der VfB Stuttgart bleibt weiter sieglos vor heimischem Publikum
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat auch das zweite Spiel unter Interimstrainer Andre Schubert gewonnen. Die Fohlen schlugen den VfB Stuttgart am 7. Spieltag der Bundesliga mit 3:1 (2:1).

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Vor 50.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena gingen die Fohlen durch das zweite Saisontor von Granit Xhaka in Führung (16.). Nur vier Minuten später verhalf VfB-Kapitän Christian Gentner den Gästen per Eigentor zum Doppelschlag.

Fünf Minuten vor der Pause verkürzte Daniel Ginczek per Elfmeter auf 1:2. In der letzten Minute versenkte Raffael einen Konter zum 3:1.

Gladbach ist damit seit fünf Spielen gegen den VfB ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis) und gewann zudem vier der vergangenen fünf Partien in Stuttgart. Zudem sind dies die ersten Auswärtspunkte der Fohlen in dieser Spielzeit.

Reaktionen:

Alexander Zorniger (Trainer Stuttgart): "Wir hätten auch dieses Spiel ohne Mehraufwand gewinnen können. Wir hatten aber vorne wie hinten zu viele Unzulänglichkeiten. Es gibt ein paar Kardinalprobleme, die wir lösen müssen. Wir reden hier nach sechs Niederlagen nicht über die Leistung der Mannschaft, sondern über Ergebnisse."

Andre Schubert (Interminstrainer Gladbach): "Wir haben heute auch das Quäntchen Glück gehabt, aber ich bin mächtig stolz, dass wir bis zur letzten Sekunde dagegengehalten und aufmerksam verteidigt haben. Wir haben viel Kampf gezeigt, bei einigen Kontern hätten wir es uns leichter machen können. Wir fahren glücklich nach Hause, regenerieren und konzentrieren uns auf das nächste Spiel."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der VfB tritt mit der gleichen Startelf an, die am Mittwoch mit 3:1 in Hannover gewinnen konnte. Didavi und Werner bleiben im Team, Maxim und Harnik sitzen auf der Bank.

Nur eine Veränderung bei der Borussia im Vergleich zum 4:2 gegen Augsburg: Nordtveit, der zum 100. Mal in der Bundesliga-Startaufstellung der Fohlen steht, spielt anstelle von Dominguez (Bank). Am 7. Spieltag spielt Gladbach mit dem siebten unterschiedlichen Duo in der Innenverteidigung.

11.: Werner überläuft Wendt auf der rechten Seite und bringt den Ball flach in die Mitte. Ginczek tritt völlig frei über den Ball und lässt für Didavi durch, der aus zehn Metern zentraler Position komplett verzieht.

16., 0:1, Xhaka: Raffael schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Sechzehner, wo Xhaka Klein enteilt und aus sieben Metern halbrechter Position ins lange Eck köpft.

20., 0:2, Gentner (Eigentor): Wendt hat links viel Zeit und flankt an den zweiten Pfosten, wo Herrmann den Ball Richtung Tor köpft. Gentner fälscht unhaltbar für Tyton per Kopf ins eigene Tor ab.

25.: Dahoud schießt vom linken Strafraumeck, Tyton klatscht nach vorne ab. Der Kopfball von Johnson im Anschluss ist zu harmlos.

31.: Didavi wird acht Meter vor dem Tor freigespielt, doch ihm springt die Kugel zu weit weg für einen Abschluss. Christensen klärt zu kurz, doch Kostics Aufsetzer aus zehn Metern hält Sommer problemlos.

34.: Kurz ausgeführte Ecke der Gäste auf links. Stindl hält aus spitzem Winkel von links drauf. Tyton lässt vor Raffaels Füße abklatschen, der zentral aus elf Metern links daneben schießt.

40., 1:2, Ginczek (Elfmeter): Didavi knallt einen Ball aus 16 Metern ans rechte Lattenkreuz, wird dabei aber von Nordtveit gefoult. Ginczek schießt den fälligen Elfmeter halbhoch in die Mitte.

57.: Die erkämpft den Ball in der Zentrale und legt raus auf die linke Seite zu Kostic, der weiter auf den Flügel zu Didavi spielt. Dieser bringt den Ball flach in den Rückraum. Ginczek zieht völlig frei ab - Nordtveit blockt den Ball aber per Grätsche.

59.: Kostic mit dem prima gelupften Steilpass auf Didavi, der die Kugel links im Strafraum direkt volley weiter auf Ginczek querlegt. Nordtveit klärt erneut in höchster Not.

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69.: Werner ist über rechts bis zur Grundlinie durch und flankt scharf nach innen. Am Fünfer kommt Maxim an den Ball und haut ihn völlig frei drüber - Riesenchance!

76.: Maxim mit der Ecke von links. Am kurzen Pfosten steigt Werner gegen Christensen hoch und köpft knapp über den Kasten.

81.: Maxim kommt aus zehn Metern rechts im Sechzehner zum Abschluss. Sommer bekommt die Arme rechtzeitig nach oben rettet stark.

90., 1:3, Raffael: Nach einem Einwurf köpft Insua schwach zurück und bedient Raffael. Der läuft los und schiebt frei vor Tyton ein.

Fazit: Das alte Lied: Stuttgart belohnte sich nicht für seinen Aufwand und versemmelte erneut zahlreiche Großchancen. Die Gladbacher mit guten Phasen, aber auch mit viel Glück.

Der Star des Spiels: Raffael. Das nächste gute Spiel des Brasilianers, der die wichtigen Akzente setzte: Bereitete den Führungstreffer seines Teams vor und sorgte mit dem 3:1 für die Entscheidung. Stark beim VfB: Die.

Der Flop des Spiels: Przemyslaw Tyton. Strahlte beinahe die gesamte Spielzeit über keine Sicherheit aus, dazu sehr limitiert mit Ball am Fuß. Hätte bei der Hereingabe vor dem 0:1, als der Ball lange in der Luft war, zwingend aus dem Tor kommen müssen.

Der Schiedsrichter: Günter Perl mit unaufgeregter Spielleitung. Lag bei zwei kniffligen Szenen im Gladbacher Strafraum jeweils richtig. Der Zupfer von Xhaka an Werner war zu wenig für einen Elfmeter (29.), der Strafstoß zum 1:2 eine korrekte Entscheidung. Dahoud hätte für sein Einsteigen gegen Gentner aber Gelb sehen müssen (65.).

Das fiel auf:

  • Anders als gegen Augsburg unter der Woche verzichtete die Borussia auf ein aggressives Mittelfeldpressing und lief den Spielaufbau des VfB erst ab der Mittellinie an. Die Hausherren zu Beginn etwas zielstrebiger in ihren Offensivbemühungen. Gladbach dazu mit Problemen mit dem Pressing der Schwaben, der eigene Spielaufbau geriet häufig zu unruhig.
  • Der ungeahnte Doppelschlag der Fohlen drehte die Partie um 180 Grad. Die Stuttgarter in der Folge ohne Druck oder mit einfachen Fouls in den direkten Duellen, Gladbach dagegen immer ballsicherer und öfter an der Kugel. Mit schnellen Verlagerungen brachte die Borussia den Gegner ins Laufen.
  • Zorniger reagierte und stellte auf eine Raute im Mittelfeld um. Gentner kam dabei über die rechte Seite, Die spielte alleine auf der Sechs. Das verhalf den Schwaben wieder zu mehr Präsenz in den offensiven Halbräumen - aber auch beim Kampf um zweite Bälle.
  • Daraufhin veränderte sich das Spielgeschehen erneut. Die Gladbacher beim Versuch, bei eigenem Ballbesitz das Tempo herauszunehmen und die Stuttgarter zu locken, zu fehlerbehaftet und mit leichten Ballverlusten.
  • Auffällig beim VfB: Erneut scheiterten die Schwaben an einer eklatant schwachen Chancenverwertung. Zudem schlichen sich nicht das erste Mal große Fehler in die Spielauslösung ein.

Stuttgart - Gladbach: Die Statistik zum Spiel