Remis-Könige teilen die Punkte

Von Daniel Reimann
Jonas Hofmann glich für Mainz 05 vom Punkt zum 1:1 aus
© Getty

Borussia Mönchengladbach heimst gegen Mainz 05 das nächste Unentschieden ein. Die Fohlen kamen gegen das Team von Kasper Hjulmand nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.

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Vor 50.383 Zuschauern im Borussia-Park erzielte Max Kruse die frühe Führung für die Hausherren (16.). Jonas Hofmann glich eine Viertelstunde später per Foulelfmeter aus (31.).

Mönchengladbach bleibt damit zwar in dieser Saison ungeschlagen, verzeichnet aber wettbewerbsübergreifend bereits das sechste Unentschieden. Für die ebenfalls unbesiegten Mainzer ist es immerhin schon das fünfte Remis der Saison.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Zürich in der EL nimmt Favre fünf Wechsel in seiner Startelf vor. Herrmann, Raffael, Wendt, Johnson und Kramer spielen von Beginn an, Dominguez, Nordtveit, Hazard, Hahn und Hrgota sitzen auf der Bank.

Bei Mainz gibt es nach dem 0:0 gegen Hoffenheim zwei Wechsel in der Startformation. Jara und Toptorjäger Okazaki rücken für Geis und Allagui ins Team.

4.: Kruse schickt Herrmann, der an der Torauslinie zwei Mainzer ins Leere laufen lässt und mit Übersicht diagonal in den Rückraum passt. Dort kommt Raffael frei zum Abschluss, scheitert aber an Karius, der den platzierten Schuss abprallen lässt.

16., 1:0, Kruse: Kruse leitet den Treffer mit einer starken Ballbehauptung an der Außenlinie persönlich ein. Die Mainzer bekommen in der anschließenden Passfolge über Herrmann und Johnson keinen Zugriff mehr. So kommt der Ball zurück zu Kruse, der aus zentraler Position technisch fein abschließt.

31., 1:1 (Hofmann, Elfmeter): Eine Flanke von Junior Diaz springt Korb an den Arm. Der Gladbacher zieht noch zurück, doch die Distanz ist zu kurz. Gräfe zeigt dennoch auf den Punkt. Hofmann guckt Sommer aus und schiebt cool links ein.

40.: Auf der linken Seite forciert Herrmann das Tempo. Er passt in die Mitte zu Johnson, der den möglichen Abschluss auslässt und lieber nach rechts auf Raffael passt. Der Stürmer lässt einen Mainzer ins Leere laufen, der Ball verspringt aber und geht über die Latte.

62.: Brosinski fühlt sich auch für den nächsten Mainzer Standard verantwortlich. Er findet mit seiner Flanke den Kopf von Okazaki, der aber knapp am langen Pfosten vorbei zielt. Es war die erste Chance für den Japaner.

76.: Kruse kann den Ball im Mainzer Strafraum annehmen und verarbeiten. Er legt für Wendt auf, der abzieht. Karius hat den Schuss erst im Nachfassen.

88.: Die große Chance zum Mönchengladbacher Sieg. Hahn setzt sich auf der rechten Seite durch und passt auf Hazard, der ihn eigentlich schon machen muss, aber nochmal querlegt. Der Ball kommt zu Raffael, der das fast leere Tor vor Augen hat, aber einen Mainzer Spieler auf der Linie trifft. Auch der Nachschuss wird geblockt.

Der Star des Spiels: Martin Stranzl. In der Gladbacher Defensive unüberwunden. Hielt die Viererkette zusammen und bewies starkes Stellungsspiel und gute Antizipation. Verlor keinen einzigen Zweikampf und war ein Garant für die stabile Defensive der Fohlen.

Der Flop des Spiels: Shinji Okazaki. Zuletzt war er noch der gefährlichste Mainzer, gegen Gladbach jedoch tauchte der Japaner unter. Hing im Sturm in der Luft und war zu wenig in das Offensivspiel eingebunden. Gewann kaum einen Zweikampf und kam am Ende nur auf 21 Ballkontakte.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe hatte mit einer hektischen Partie nur selten Schwierigkeiten und fand in der Zweikampfbewertung und -sanktionierung ein gesundes Maß. Leistete sich aber einen Patzer: Der Elfmeterpfiff war überzogen, da bei Korb weder eine Absicht oder eine Bewegung zum Ball erkennbar war. Zu Gräfes Entschuldigung ist zu sagen: Die Handspiel-Regelung ist noch immer wahnsinnig schwammig, was es dem Referee besonders schwer macht.

Das fiel auf:

  • Mainz begann tatsächlich mit einer Fünferkette, die Kompaktheit und eine variable Spieleröffnung gewährleisten sollte. Beides lief jedoch nicht ohne Probleme. Defensiv war die Abstimmung bisweilen unzureichend, die variierenden Laufwege und Positionswechsel der Gladbacher Stürmer stifteten erfolgreich Verwirrung.
  • Bei den Gästen haperte es vor allem im Umschaltspiel - in beiden Richtungen. Bei Kontern rückten zu wenige Mainzer nach, oft standen drei Offensivspieler sieben Gladbachern gegenüber und waren dementsprechend hilflos. Gleichzeitig reagierte Mainz oft zu statisch auf das schnelle Vertikalspiel des Gegners nach Ballverlust.
  • Gladbachs Konter gewannen vor allem durch die Flügelwechsel von Johnson und Herrmann an Unberechenbarkeit. Xhaka und Kramer stabilisierten das Spiel der Gastgeber aus der Zentrale heraus. Einzig über die Außenbahnen wirkte Gladbach anfällig, was die Mainzer aber nur zu selten nutzen konnten.
  • Nach Wiederanpfiff wirkte Mainz ein wenig sicherer, konnte Gladbachs Umschaltspiel früher stören und lief seltener offen in Konter. Vorne fehlte es aber dennoch an Dynamik und Kreativität.

Gladbach - Mainz: Die Statistik zum Spiel