Naldos Leidenszeit endgültig beendet

SID
Naldo (r.) war der umjubelte Werder-Spieler beim Heimsieg gegen den VfB Stuttgart
© Getty

Er kam, sah und traf: Mit dem spektakulären Freistoßtor zum 2:0-Endstand zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart ging für Abwehrchef Naldo eine 18-monatige Leidenszeit endgültig zu Ende.

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Erst als sich der Trubel um ihn wieder gelegt hatte und es im Weserstadion leiser und leiser wurde, konnte sich Naldo über sein spektakuläres Freistoßtor und sein Comeback so richtig freuen. "Es war eine lange Pause, aber sie hat mir dabei geholfen, jetzt noch mehr die Momente zu genießen, in denen ich auf dem Platz stehe", sagte der Brasilianer, und aus seinen Augen blitzte die pure Freude.

Seit Februar vergangenen Jahres, seit genau 640 Tagen, hatte er nicht mehr getroffen, von Mai 2010 bis August 2011 kein einziges Spiel bestritten. Eine langwierige Knorpelverletzung am Knie gefährdete die Karriere des Innenverteidigers von Werder Bremen, viele glaubten nicht mehr an eine Rückkehr des Brasilianers. Und in der Tat durchlebte der 28-Jährige schwierige Phasen: "Diese Zeit war mit vielen Emotionen verbunden."

Schritt für Schritt zurück ins Team

Der Freistoß in der 67. Minute zum 2:0-Endstand gegen den VfB Stuttgart war der vorläufige Höhepunkt einer positiven Entwicklung, die mit einem 57-minütigen Einsatz im August in einem Testspiel beim FC St. Pauli begann. Schritt für Schritt führte Trainer Thomas Schaaf den Südamerikaner wieder ans Team heran und musste den schussgewaltigen Abwehrspieler dabei leicht einbremsen. Naldo: "Meine manchmal fehlende Geduld hat der Trainer sehr gut kompensiert."

In der ihm eigenen Art freute sich der Werder-Coach mehr nach innen über die Rückkehr seines Abwehrchefs. "Er ist schon wieder sehr ruhig und souverän, er ist wieder der Naldo, den wir auch vorher hatten", sagte Schaaf.

Geschäftsführer Klaus Allofs staunte über das Tempo, das der 1,98 Meter lange Hüne beim Aufbau seiner Form vorgelegt hatte: "Man sagt ja eigentlich, dass man die Zeit, die man gefehlt hat, auch wieder braucht, um die alte Stärke zu erreichen. In diesem Falle ging es erfreulicherweise für ihn und für uns deutlich schneller."

Der unumstrittene Abwehrchef

Gerade nach dem Wechsel von Nationalspieler Per Mertesacker von der Weser an die Themse zum FC Arsenal brauchen die Hanseaten Naldo dringender denn je. Als der mittlerweile dienstälteste Werder-Profi beim letzten Auswärtsspiel in Mönchengladbach wegen einer Bronchitis fehlte, kassierten die Norddeutschen prompt mit 0:5 die höchste Niederlage der Saison.

Aber auch in der Offensive eröffnet der Vater zweier Kinder dank seiner Kopfballstärke und wegen seiner Schussgewalt bei Freistößen den Bremern wieder mehr Optionen.

Allofs fühlte sich beim Naldo-Tor gegen die Schwaben - die Geschwindigkeit des Balles lag bei 108 Stundenkilometern - an das Jahr 2005 erinnert, als der erste Vertrag mit Naldo gemacht wurde: "Damals schon gab es eine ganze DVD mit solchen Treffern von ihm, die wir uns angeschaut haben."

Bremen - Stuttgart: Daten zum Spiel

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