Hamburg klettert auf Platz drei

Von Haruka Gruber / Martin Hoffmann
Chris Katongo (M.) vergab die beste Chance der Bielefelder
© Getty

Der Hamburger SV hat mit einem 2:0 (1:0) über Arminia Bielefeld am 20. Bundesliga-Spieltag den FC Bayern München von Platz drei der Tabelle verdrängt.

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Vor 53.000 Zuschauern in der HSH-Nordbank-Arena erzielte Piotr Trochwski nach einem kapitalen Schnitzer von Bielefelds Torwart Dennis Eilhoff die Führung (32.), Paolo Guerrero sorgte mit einem schönen Schlenzer für den Endstand (60.).

Für Bielefeld, das weiter auf Platz 14 rangiert, war es die erste Niederlage nach vier Spielen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Hamburg mit drei Änderungen: Alex Silva für Benjamin, Aogo für Pitroipa und Olic erstmals nach seiner Sperre für den wiederum gesperrten Petric. Bei den Bielefeldern fehlen mit Kauf, Marx, Bollmann und Schuler vier Schlüsselspieler in der Defensive, ersetzt werden sie durch Tesche, Lamey, Herzig und Rau. Zudem verdrängt Kamper Munteanu aus der Startelf.

25.: Kamper kommt nach einem Konter über Wichniarek am HSV-Strafraum an den Ball und zieht direkt ab. Die Kugel flattert und Rost klärt den Flatterball mit Mühe.

27: Beinahe ein Eigentor! Jansen flankt von der linken Seite scharf nach innen, Eilhoff will den Ball in der Mitte abfangen. Aber Mijatovic klärt vor seinem Keeper zur Ecke - und hat Glück, dass der Ball haarscharf am kurzen Pfosten vorbeifliegt.

32., 1:0, Trochowski: Trochowski bringt einen Freistoß mit viel Schnitt von halblinks auf den zweiten Pfosten. Eilhoff kommt aus seinem Tor, verschätzt sich aber total und muss mitansehen, wie die Kugel hinter seinem Rücken im Netz zappelt. Dicker Torwartfehler!

37.: Kamper per Ecke von links. Am langen Pfosten kommt Mijatovic mit dem Kopf an den Ball, aber der Winkel ist etwas zu spitz, sodass Rost das Leder noch von der Linie fischen kann.

43.: Katongo setzt sich im Mittelfeld gegen Silva durch, zieht aus 19 Metern ab, Rost lässt den Ball nach vorne abprallen - aber in der Mitte kommt Kirch einen halben Schritt zu spät und Gravgaard klärt in höchster Not.

51.: Trochowski volley aus 16 Metern, aber Eilhoff hält den Ball im Nachfassen fest.

54.: Elfmeter für Bielefeld! Alex Silva springt im HSV-Strafraum in bester Tim-Wiese-Gedächtnis-Manier mit dem Fuß voran in Tesche und sieht zu Recht Gelb.

55.: Wichniarek scheitert an Rost! Der Pole schießt flach in die Mitte und Rost klärt per Fußabwehr. Schwach von Wichniarek.

60., 2:0, Guerrero: Traumtor von Guerrero! Aogos Diagonalflanke legt Olic per Kopf zurück auf den Peruaner. Der vernascht im Bielefelder Strafraum Tesche sowie Herzig und schlenzt die Kugel aus 15 Metern in den linken Giebel.

72.: Urplötzlich taucht Katongo frei vor Rost auf, weil die Abseitsfalle der Hamburger nicht zuschnappt. Doch der sambische Angreifer donnert den Balll aus acht Metern über das Tor.

77.: Jansen bringt den Ball von links. Am Elfmeterpunkt überspringt Trochowski Rau und köpft die Kugel nur Zentimeter über die Latte.

So lief das Spiel: Die ersten 30 Minuten in der Kurzzusammenfassung: gähn. Doch durch Trochwskis Führungstor kam Tempo ins Spiel. Hamburg setzte über die gut aufgelegte Flügelzange Trochowski/Jansen die Arminen unter Druck, die ihrerseits etwas offensiver agierten und vor der Halbzeit auch hätten ausgleichen können.

Nach der Pause spielten die Bielefelder - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - beherzt nach vorne. Nach Wichniareks vergebenem Elfmeter jedoch verloren die Gäste den Faden. HSV nutzte die Schwächephase und ging dank Guerreros Zaubertor zum 2:0 in Front.

Bielefeld mühte sich redlich, doch mehr als die Chance für Katongo sollte sich nicht mehr ergeben. Am Ende war Hamburg näher am 3:0 als Bielefeld am Anschlusstor.

Der Star des Spiels: Piotr Trochowski. In einem mittelmäßigen Bundesliga-Spiel noch einer der besseren Akteure. Hohe Laufleistung, rochierte viel im Mittelfeld, schlug (zum Teil) gefährliche Flanken, erzielte zudem das 1:0.

Die Gurke des Spiels: Dennis Eilhoff. In der Hinrunde der Shootingstar unter den Torhütern, erwischte Eilhoff eine miserable erste Halbzeit. Das 0:1 ging zu hundert Prozent auf seine Kappe, zudem mit einer fast folgenschweren Unsicherheit beim Herauslaufen (41.). Mit einer soliden zweiten Hälfte rehabilitierte sich zumindest etwas.

Die Lehren des Spiels: HSV-Trainer Martin Jol fordert von seinem Team Konstanz - und die Leistung gegen Bielefeld war nach der Niederlage in Karlsruhe ein guter Anfang. Glanzvoll war sie nicht, aber immerhin 90 Minuten lang solide. Erinnerte etwas an den Fußball von Tabellenführer Hertha BSC Berlin.

Gute Nachricht: Neuzugang Gravgaard präsentierte sich im Vergleich zum katastrophalen Debüt in Karlsruhe wesentlich  verbessert und ist in dieser Form der gesuchte Reinhardt-Ersatz.

Bielefeld kann man nicht viel vorwerfen. In der Defensive fehlten mit Kauf, Marx, Bollmann und Schuler vier Stützen, zumal mit einer besseren Chancenauswertung ein Remis möglich gewesen wäre. Trotz der ersten Niederlage nach vier Spielen stimmt die Form der Arminia.

Hamburg - Bielefeld: Daten & Fakten