"Auf einmal war alles anders": Sven Ulreich vom FC Bayern München kann Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalovic weitherhin nicht nachvollziehen

Von Tim Ursinus
ulreich-sven-1200
© getty

Torhüter Sven Ulreich vom FC Bayern München hat über das Aus des ehemaligen Torwarttrainers Toni Tapalovic seine Rolle in der vergangenen Saison gesprochen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir waren ein super eingespieltes Team", sagte der 35-Jährige im Interview mit dem kicker: "Dann kam Manus Verletzung - das war ein großer Einschnitt, für ihn besonders, aber auch für uns alle. Die Trennung von Tapa kam für uns überraschend, weil wir mit ihm sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben."

Er könne bis heute nicht nachvollziehen, warum sich der deutsche Rekordmeister von Tapalovic getrennt hat. Das hatte er bereits im Juli betont. Sein Nachfolger Michael Rechner habe jedoch "alles fachlich und kommunikativ gut aufgefangen", ergänzte Ulreich: "Aber insgesamt war es natürlich keine einfache Zeit, denn, wie gesagt: Wir hatten über Jahre als Team gut zusammengearbeitet - und auf einmal war alles anders, daran mussten wir uns alle einfach erst mal gewöhnen."

Tapalovic war 2011 gemeinsam mit Neuer von Schalke 04 nach München gewechselt und musste Anfang des Jahres seine Koffer packen. In der damaligen Pressemitteilung war von "Differenzen über die Art und Weise der Zusammenarbeit" die Rede. Dem Vernehmen nach soll damals aber vor allem das angespannte Verhältnis zu Ex-Trainer Julian Nagelsmann zur Trennung geführt haben.

Angeblich soll Tapalovic unter anderem Interna aus der Trainerkabine an seinen guten Freund Neuer und somit an die gesamte Mannschaft herangetragen haben. Außerdem soll er sich zu wenig um den damals an die AS Monaco verliehenen Alexander Nübel gekümmert haben, was dieser kurz darauf öffentlich angeprangert hatte.

Sven Ulreich: "Turbulente Phase" nach Neuers Verletzung

Ulreich sprach außerdem über die Entscheidung der Verantwortlichen im vergangenen Winter, nach dem schweren Ski-Unfall von Neuer einen neuen Torhüter zu verpflichten. Anstatt auf den ehemaligen Stuttgarter zu setzen, wurde Yann Sommer als zwischenzeitliche Nummer eins aus Gladbach verpflichtet.

"Es war insgesamt natürlich eine turbulente Phase. Nach Manuels Verletzung brauchten wir einen neuen Torhüter", erklärte Ulreich: "Ich hätte mir auf jeden Fall zugetraut, ihn bis zu seiner Rückkehr zu vertreten. Ich hatte gut trainiert, war in Form. Aber die Entscheidung des Vereins war eine andere, das muss man dann akzeptieren."

Inzwischen genießt Ulreich wieder eine große Wertschätzung in München. Zu Saisonbeginn vertrat er Neuer in zwölf Pflichtspielen und kassierte dabei 15 Gegentore. Für seine Leistungen wurde er Ende November mit einem neuen Einjahresvertrag belohnt.

Artikel und Videos zum Thema