BVB - Mateu Morey und der nächste Comeback-Versuch bei Borussia Dortmund: Noch ungewisser geht nicht

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Seit er 2019 zu Borussia Dortmund wechselte, hat Mateu Morey 925 Ausfalltage angehäuft. Der "größte Pechvogel in den letzten Jahren" arbeitet aktuell mal wieder an seiner Rückkehr - und steht vor einer maximal ungewissen Zukunft beim BVB.

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Zwölf oder neun Gelegenheiten hat Mateu Morey noch. Je nachdem, wo er eingesetzt würde. Zwölf Begegnungen stehen für die Profis von Borussia Dortmund bis zum 7. Februar 2024, einem Mittwoch, noch an. Die zweite Mannschaft des BVB in der 3. Liga hat bis dahin neun Partien zu absolvieren.

Gelingt dem "größten Pechvogel in den letzten Jahren", wie Edin Terzic den 23-Jährigen zuletzt nannte, bis dahin nicht sein Comeback, summieren sich die Tage seiner Ausfallzeit auf 1000. In Worten: eintausend. Das sind beinahe drei komplette Jahre und unglaublich viel Holz für einen Spieler in diesem Alter.

Aktuell steht Morey bei 925 Tagen, die er dem BVB fehlte, seit er 2019 mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet aus dem renommierten Nachwuchs des FC Barcelona zu den Westfalen wechselte. Sein Schicksal ist bekannt und oft erzählt. In Kurzform: Totalschaden in Knie und Bändern ohne Fremdeinwirkung im Mai 2021, Comeback 14 Monate später in einem Testspiel gegen Antalyaspor, anschließend nach einem Einsatz für die U23 die nächste lange Pause aufgrund einer Operation am Außenmeniskus des linken Knies.

Das waren jedoch nur die großen Geschichten, kleinere Blessuren und Rückschläge begleiteten regelmäßig Moreys Weg zurück. So startete er Ende Juni bei der zweiten Mannschaft in die Saisonvorbereitung und kam zwei Wochen später für die Profis im Testspiel gegen Westfalia Rhynern (7:0) zur Pause tatsächlich zu seiner Rückkehr. Auch kurz darauf gegen Oberhausen (3:2) konnte Morey 45 Minuten spielen.

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BVB: Mateu Morey nach 847 Tagen wieder im Spieltagskader

Doch weitere zwei Wochen später erlitt Morey erneut einen schnellen Rückschlag, nachdem er zuvor die Belastung erhöht hatte. Morey verpasste die USA-Reise mit muskulären Problemen und absolvierte stattdessen ein individuelles Programm in Dortmund.

Das schien zu fruchten, denn am 26. August stand Moreys Name erstmals nach 847 Tagen wieder auf dem Spielberichtsbogen eines Pflichtspiels der Profis. Beim 1:1 in Bochum kam er zwar nicht zu seinem 30. Pflichtspieleinsatz für den BVB, aber alles schien sich in die richtige Richtung zu entwickeln.

Jedoch auch hier: Es dauerte erneut nur 14 Tage, bis Morey die nächste Hiobsbotschaft erhielt. Anfang September gab der BVB bekannt, dass der Spanier im Training eine Knieverletzung erlitten hatte und "einige Wochen" fehlen werde.

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BVB und Mateu Morey: "Wir hoffen, dass er jetzt stabil bleibt"

Glücklicherweise war diese Blessur nicht allzu tragisch, das Training hat Morey mittlerweile wieder aufgenommen. Dies jedoch bei der U23, da die bisweilen atemlose Abfolge an Spielen bei den Profis keinen regulären Trainingsbetrieb zulässt.

"Er stand jetzt in dieser Woche zum ersten Mal wieder mit uns auf dem Platz", sagte Terzic vor rund zwei Wochen. "Wir hoffen, dass er jetzt wieder stabil bleibt und dass wir ihn in den nächsten Wochen und besonders in der Länderspielpause häufiger bei uns auf dem Trainingsplatz haben."

Das funktioniert aktuell, Morey ist im Training mit dabei. Er soll bis Jahresende Spielpraxis in der U23 bekommen, um sich allmählich wieder an die Wettkampfhärte und einen gesunden Rhythmus heranzutasten.

Mateu Morey, Borussia Dortmund
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BVB-Vertrag von Mateu Morey läuft aus

Ob das allerdings gelingt, wie es überhaupt mit ihm weitergeht, ob vielleicht eine erneute Verletzung hinzukommt? Noch ungewisser als Moreys Situation geht es kaum. Gesundheitlich und damit sportlich ohnehin, doch auch vertraglich muss sich bei ihm etwas tun.

2024 läuft sein Kontrakt aus, gleiches gilt für die Verträge von Moreys eigentlichen Konkurrenten auf der Rechtsverteidigerposition Marius Wolf und Thomas Meunier. Dazu stehen mit Julian Ryerson oder auch Niklas Süle zwei weitere Hochkaräter im Kader, die Moreys Perspektive schmälern, sollte er wieder konstant auf die Beine kommen.

Es ist also schwer abzusehen, welcher Weg für ihn am besten ist. Zumal sich die Spekulationen hartnäckig halten, dass der BVB seinen Außenverteidigerpositionen spätestens zum kommenden Sommer einen qualitativ höherwertigen - und auch nötigen! - Anstrich verpassen möchte.

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BVB und Mateu Morey: Noch ist alles völlig offen

Nach fünf Jahren im Klub ist alles denkbar: Eine Leihe wie bei Tom Rothe (Holstein Kiel) oder Soumaila Coulibaly (Royal Antwerpen), die bei ihren Klubs derzeit auf massig Spielpraxis kommen. Ein neuer Vertrag von überschaubarer Länge, um über die U23 dauerhaft Fuß zu fassen und vielleicht doch noch eines Tages eine vollwertige Alternative für die Profis zu werden.

Oder aber - vermutlich das wahrscheinlichste Szenario, jedenfalls aktuell - Morey fällt dem weiteren Wandel des Kaders zum Opfer und muss gehen. Die kommenden Monate werden entscheidend für ihn sein, noch ist alles völlig offen.

"Nach dieser langen Zeit habe ich gelernt, Schritt für Schritt, Tag für Tag zu sehen", hatte Morey im Juli gesagt. "Für mich ist es wichtig, morgen alles zu geben. Und danach übermorgen. Und dann weiter."

BVB: Mateu Morey und seine Leistungsdaten seit dem Wechsel nach Dortmund

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Bundesliga18-4
DFB-Pokal4--
Champions League7--
3. Liga1--
Regionalliga West11--
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