FC Bayern: Leroy Sanes Transfer auf der Zielgeraden? Das ist der Stand der Dinge

Von Kerry Hau
Leroy Sane steht aktuell noch bei Manchester City unter Vertrag.
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Wechselt er oder wechselt er nicht? Die Chancen des FC Bayern auf eine Verpflichtung von Leroy Sane sind in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Die aktuellen Aussagen von Pep Guardiola und Berichte aus England lassen aber nicht darauf schließen, dass der Transfer des Sommers auf die Zielgerade einbiegt.

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Am Donnerstagabend hatte es kurz, nur ganz kurz, den Anschein, als würde sich ein unverhofftes Ende des wochenlangen Transfertheaters um Leroy Sane abzeichnen. Kicker und Bild berichteten von einem Durchbruch des FC Bayern in der Causa Sane. Der Nationalspieler habe sich für einen Wechsel an die Isar entschieden, hieß es, fortan gelte es neben diversen Modalitäten rund um den zukünftigen Vertrag von Sane nur noch eine Einigung mit dessen Arbeitgeber Manchester City hinsichtlich einer Ablösesumme zu erzielen.

Der Rekordmeister selbst entschärfte die Transferbombe aber wenig später. Sane habe sich nicht für einen Wechsel entschieden, war auf dem Twitter-Account des FCB zu lesen. Ähnlich reagierte auch Pep Guardiola, der Trainer der Citizens, am Freitagmittag auf der Pressekonferenz vor dem Community-Shield-Finale gegen den FC Liverpool.

Der 48-Jährige verdeutlichte, dass Sane ihn nach wie vor nicht in seine Zukunftspläne eingeweiht habe. Gleichwohl merkte er an, dass die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung mit Sane ins Stocken geraten seien. "Vor ein paar Monaten waren wir noch nah dran", berichtete Guardiola, "jetzt ist die Lage ein bisschen anders".

Soll heißen: Sane zweifelt an einer Zukunft bei den Skyblues und befasst sich mit einer Rückkehr in sein Heimatland. Dass Sane sogar einem Abschied gen München inzwischen näher ist als einem Verbleib in Manchester, ist nach Guardiolas Aussagen alles andere als unwahrscheinlich. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sich der Deal unmittelbar vor dem Abschluss befindet - erst recht nicht unter Berücksichtigung der aktuellen Medienberichte aus England.

Manchester City fordert offenbar 150 Millionen Euro

Die für gewöhnlich gut informierten Zeitungen Daily Telegraph, Daily Mail und Manchester Evening News melden nämlich, dass der englische Meister eine fixe Ablösesumme von 150 Millionen Euro für seinen 23 Jahre alten Flügelspieler fordere.

Ein Betrag, den die Bayern trotz ihres prall gefüllten Festgeldkontos wohl kaum bezahlen würden. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bekräftigte in der jüngeren Vergangenheit nicht grundlos, in kein unmoralisches Wettbieten einsteigen zu wollen. Das passe nicht zum bayerischen "Mia san Mia".

Der Rekordmeister ist dem Vernehmen nach bereit, eine Summe im niedrigen dreistelligen Millionenbereich an die Citizens zu entrichten. Daher läuft alles auf zähe Verhandlungen hinaus, sollte Sane tatsächlich zurück in die Bundesliga wollen. Die Bayern haben theoretisch noch genug Zeit dafür, das Transferfenster in Deutschland schließt erst am 2. September. Auf der Insel hingegen darf nur noch bis zum 8. August eingekauft werden.

Guardiola ließ die Reporter am Freitag noch ein weiteres Mal wissen, den früheren Schalker unbedingt behalten zu wollen. Um das zu schaffen, müssen seine Vorgesetzten aber ihr Vertragsangebot für Sane wohl noch deutlich anheben.

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Kovac und Co. wollen sich nicht mehr zur Causa Sane äußern

Laut Sky bieten die Briten mit einem Jahresgehalt von zwölf Millionen Euro knapp acht weniger als die Bayern. Ob Sane im Falle eines besseren City-Angebots wieder mehr zu einem Verbleib auf der Insel tendieren würde, lässt sich nicht sagen.

Prognosen sind seit Mitte dieser Woche ohnehin noch schwieriger, weil sich kein Offizieller mehr außer Guardiola zu dem Thema äußert. Bayern-Trainer Niko Kovac verpasste sich auf Geheiß seines Vorgesetzten Rummenigge einen Maulkorb, nachdem Citys Direktive verärgert auf den öffentlichen Flirt des Rekordmeisters mit Sane reagiert hatte.

"Wir sind gut beraten, nicht mehr über Spieler zu sprechen, die bei anderen Klubs unter Vertrag stehen", sagte auch Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach dem 6:1-Testspielerfolg gegen Fenerbahce Istanbul am Dienstag. Kovac stimmte dem am Freitag abermals zu. "Dazu ist alles gesagt worden. Jetzt ist die Gegenwart. Wir haben ein wichtiges Spiel vor der Brust", sagte der 47-Jährige mit Blick auf den Supercup gegen Borussia Dortmund (Sa., ab 20.30 Uhr LIVE auf DAZN und im LIVETICKER).

Angesichts der personellen Probleme auf den Außenbahnen, die durch Serge Gnabrys Ausfall größer werden, betonte Kovac aber auch, dass sich der FCB in diesem Mannschaftsteil dringend verstärken müssen. "Das sehen alle im Klub so, daher hat sich an der Situation nichts geändert."

gnabry
© getty

Leroy Sane im Steckbrief

geboren11. Januar 1996 in Essen
Größe1,83 m
Gewicht75 kg
PositionLinkes Mittelfeld
starker Fußlinks
JugendstationenSG Wattenscheid 09, FC Schalke 04, Bayer Leverkusen, FC Schalke 04
ProfistationenFC Schalke 04, Manchester City
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